Vortrag „Gelenkersatz bei Arthrose an Hüfte und Knie“
Im Rahmen eines Patient:innenvortrags, informieren am 15. Mai 2024 Prof. Dr. Antonio Krüger und Dr. Stephan Laurich, über das Thema „Gelenkersatz bei Arthrose“. Im Fokus stehen dabei die Entstehung einer Arthrose sowie Möglichkeiten der Behandlung.
Was ist Arthrose und was kann man tun? Diese Frage wird den beiden Experten Krüger und Laurich häufig gestellt. Prof. Dr. med. Antonio Krüger ist Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Wirbelsäulen- und Kindertraumatologie der Asklepios Klinik Lich. Dr. Stephan Laurich ist Zentrumskoordinator Endoprothetik, welches sich mit dem Gelenkersatz beschäftigt.
In ihrem Vortrag werden die erfahrenen Chirurgen, die Anatomie der Gelenke sowie Symptome und therapeutische Behandlungsmöglichkeiten des Krankheitsbildes vorstellen.
„Arthrose ist die häufigste aller Gelenkerkrankungen. In Deutschland haben ca. 5 Millionen Frauen und Männer Beschwerden, die durch eine Arthrose verursacht werden“, erläutert Prof. Krüger.
Bei einer Arthrose-Definition handelt es sich um eine oft schmerzhafte Gelenk- erkrankung, verursacht durch Gelenkverschleiß oder Gelenkabnutzung - Tendenz steigend.
Zwei Millionen Menschen haben sogar täglich aufgrund ihrer Arthrose Schmerzen in ihren Gelenken und sind zu einer Medikamenteneinnahme (Schmerzmittel) gezwungen, um das tägliche Leben zu bewältigen.
Dabei wird der Gelenkknorpel meistens über einen längeren Zeitraum chronisch geschädigt (degenerative Erkrankung). Am häufigsten betroffen sind Hände, Knie und Hüfte. Die Ursachen sind vielfältig, häufig zeigt sich ein Verschleiß durch falsche Belastung, bspw. X- bzw. O-Beine oder Übergewicht. Auch chronische Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis, Gicht, Schuppenflechte oder ähnliche systemische Erkrankungen sind mögliche Entstehungsfaktoren.
„Die Patient:innen haben Schmerzen im Bereich des betroffenen Gelenks, die auch in die umgebenden Bereiche ausstrahlen“, berichtet Dr. Stephan Laurich. So sind zum Beispiel bei der Hüftgelenkarthrose auch Oberschenkel, Kniegelenk und die Lendenwirbelsäule betroffen. Hinzu kommen Bewegungseinschränkungen, d.h. das Gelenk ist zumeist nur schmerzhaft belastbar und in seiner Beweglichkeit zunehmend eingeschränkt.
Was hilft aber jetzt bei Arthrose? Die klare Antwort: Bisher gibt es keine Arthrose-Behandlung, die einen geschädigten Knorpel auf Dauer wiederherstellen kann. Heilbar ist die Erkrankung also nicht.
Eine Arthrose-Behandlung zielt hauptsächlich darauf ab, die Beschwerden zu lindern. Die konservative Arthrose-Behandlung umfasst Medikamente, geschulte Bewegung und den Einsatz von entlastenden Hilfsmitteln.
„Nach erfolgloser nichtoperativer Behandlung bleibt als weitere Therapieoption nur eine operative Versorgung“, so Prof. Krüger.
Erste operative Optionen umfassen z.B. die Gelenkspiegelung mit Knorpelglättung ggf. Reparatur und Achsenkorrekturen um Fehlstellungen zu korrigieren und Gelenke zu entlasten. Hierdurch werden Schmerzen verbessert und ein Fortschreiten der Arthrose verhindert.
„Bei der Erforderlichkeit eines Gelenkersatzes, stehen vielfältige Prothesenmodelle zur Verfügung. Angefangen von sogenannten Schlittenprothesen, die z.B. nur Teile des Kniegelenkes ersetzen über Vollprothesen bis zum kompletten Gelenkersatz inclusive der geschädigten Bänder“, erläutert Zentrumskoordinator Laurich.
Dabei wird in Regionalbetäubung oder Allgemeinnarkose das Kniegelenk geöffnet, die krankhafte veränderten Knochenteile entfernt, sowie die Aufnahme der der jeweiligen Prothesenteile vorbereitet.
Insgesamt können sich die Betroffene nach einer Operation wieder besser bewegen und leitungsfähiger sein.
Grundsätzlich ist jedoch sehr wichtig, die richtige Therapie für das richtige Stadium der Arthrose zu nutzen. Zu bevorzugen sind kleinere Eingriffe, d.h. operiert werden sollte so wenig wie möglich und so viel wie nötig!
„Oberstes Ziel ist immer die eine schnelle Wiederherstellung der Mobilität des Patienten“, darüber sind sich beide Experten einig.
Auch wenn die Krankheit nicht heilbar ist kann ein spezieller Arthrose-Sport immerhin verhindern, dass die Erkrankung weiter fortschreitet. Regelmäßige körperliche Bewegung kann außerdem dem Gelenkverschleiß vorbeugen. Besonders geeignet sind Sportarten, bei denen die Gelenke gleichmäßig belastet werden wie zum Beispiel Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen. Auch ein spezielles Gerätetraining kann gezielt zum Aufbau der entsprechenden Muskulatur - je nach Krankheitsbild - angewendet werden.
Eine wichtige vorbeugende Maßnahme ist auch das Vermeiden von einseitigen Gelenkbelastungen, da diese einen Gelenkverschleiß fördern. Deshalb sollte man zum Beispiel regelmäßig zwischen sitzenden und stehenden Tätigkeiten abwechseln. Außerdem lässt sich einer Arthrose vorbeugen, indem Gelenk-Fehlstellungen orthopädisch korrigiert werden und man Über- oder Unterbelastungen vermeidet.
Als schmerzlindernde Verfahren in der konservierten Behandlung können Massagen oder auch sogenannte Kinesio-Tapes sinnvoll zum Einsatz kommen, um die Schmerzsymptomatik zu lindern.
Nach der Operation geht es in der Klinik primär um die Wiederherstellung der Beweglichkeit des Gelenks. Erste Kräftigungsübungen sowie Gangschule und Training des Treppenlaufens sind ein wichtiger Baustein einer physiotherapeutischen Behandlung. Anschließend an den Krankenhausaufenthalt erfolgt eine Behandlung in einer Reha-Einrichtung zur weiteren Aufbau der Muskultur und Steigerung der Beweglichkeit.
Alle modernen operativen Verfahren zur Behandlung der Arthrose werden in der Asklepios Klinik Lich durchgeführt. Zusammen mit dem Operateur treffen die Patient:innen in einem persönlichen Gespräch die individuell beste Wahl in Bezug auf das operative Verfahren. Dies erfolgt nach gründlicher Abwägung aller Vor- und Nachteile sowie der Alters- und Gelenksituation der Patient:innen.
Der Vortrag findet am 15.05.2024 um 18.00 Uhr im Konferenzraum II im Erdgeschoss der Asklepios Klinik Lich statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kontakt:
Prof. Dr. Antonio Krüger
Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Wirbelsäulen- und Kindertraumatologie
Asklepios Klinik Lich
Goethestraße 4
35423 Lich
Tel.: 06404 / 81-292
Fax: 06404 / 81-290
Email:
unfallchirurgie.lich@asklepios.com
gelenkchirurgie.lich@asklepios.com