Licher Gefäßchirurgie erweitert Leistungsspektrum

Lich… Im vergangenen Jahr eröffnete die Abteilung für Gefäßchirurgie an der Asklepios Klinik Lich. Aktuell erfolgt mit der Erweiterung des Leistungsspektrums rund um die Karotisstenose, die Umsetzung eines weiteren Behandlungsschwerpunkts.

„Als Karotisstenose bezeichnet man eine Verengung im Bereich der Halsschlagader, die zu einem Schlaganfall führen kann“, erläutert Prof. Dr. med. Johannes Kalder das Krankheitsbild. Kalder führt gemeinsam mit dem Leitenden Arzt Georg Aldiban die Abteilung für Gefäßchirurgie an der Licher Klinik.


Der Startschuss des Fachgebietes Gefäßchirurgie wurde 1952/53 mit den ersten erfolgreichen Gefäßoperationen gegeben. 1953 gelang Michael Ellis DeBakey die erste erfolgreiche Behandlung einer Karotisstenose. Seitdem entwickelte sich die Gefäßchirurgie langsam aus der Allgemeinchirurgie und der Herzchirurgie heraus. Durch starke Eigendynamik der gefäßchirurgischen Ärzt:innen, wurde zunächst eine Zusatzbezeichnung Gefäßchirurgie und später 2004 die/der eigenständige Fachärzt:in für Gefäßchirurgie eingeführt. 


Als multidisziplinäres Fach bildet die Gefäßchirurgie im Licher Krankenhaus enge Kooperationen mit den anderen chirurgischen internistischen Fächern. Insbesondere die Kooperation mit der Kardiologie macht die Behandlung der Gefäßpatient:innen sicherer. 
Das Spektrum umfasst dabei ein breites Spektrum an Eingriffen. Sie beinhalten bspw. die Behandlung von Aneurysmen (Aufweitungen der Schlagadern), die Anlage von Shunts (Direktverbindungen zwischen einer Schlagader und einer Vene) zur späteren Dialysebehandlung, die Behandlung von Durchblutungsstörungen der Beine und Arme, sowie die Behandlung chronischer Wunden und nicht zuletzt die historische Behandlung der Karotisstenose (Halsschlagader). 


„Die häufigste Ursache für eine Verengung der Halsschlagader sind Ablagerungen in der Gefäßwand häufig mit Kalkeinlagerungen, die gerade bei Risikopatient:innen, die unter Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen leiden und bei Rauchern vermehrt auftreten“, berichtet Georg Aldiban. Wird die Ablagerung instabil und bricht auf, so können sich kleine Teil lösen und ins Gehirn fliegen. Im Gehirn verursachen diese Teilchen dann einen Schlaganfall. Schlaganfälle führen häufig zu Lähmung der gegenüberliegenden Köperseite oder auf der linken Seite sogar zum Sprachverlust, auch Aphasie genannt. 
„Um einem Schlaganfall durch eine Karotisstenose vorzubeugen, sollten unbedingt zwei Medikamente eingenommen werden. Ein Thrombozytenaggregationshemmer, der das Kleben der Blutblättchen verhindert, und ein Cholesterinsenker, der die Arterien-Ablagerungen des Körpers stabilisiert“, sagt Prof. Dr. Kalder. „Wenn die Verengung zu stark wird, sollte unbedingt eine Operation erfolgen, um dem Schlaganfall zuvorzukommen“, fügt Georg Aldiban hinzu. 


Bei der operativen Behandlung ist das Ziel, die zur Verengung führenden Wandveränderungen, inklusive des Kalkes, zu entfernen. Dies erfolgt in der Regel durch eine kleine Operation am Hals. Die Halsschlagader wird dabei ausgeschält und so gereinigt, dass in Zukunft dadurch keine Schlaganfälle mehr ausgelöst werden können. Der Eingriff kann in Allgemeinnarkose oder örtlicher Betäubung vorgenommen werden. 
„Aus großen Untersuchungen ist bekannt, dass bei höhergradigen Verengungen das Risiko für einen Schlaganfall ansteigt. Das Risiko ist noch viel größer, wenn bereits Schlaganfallvorboten aufgetreten sind“, so der erfahrene Gefäßchirurg Kalder. 
Für gewöhnlich befinden sich die Patient:innen für einige Tage in stationärer Behandlung. Sofern ein Schlaganfall zur Aufnahme geführt und eine Operation erforderlich gemacht hat, ist häufig eine längere stationäre Behandlung erforderlich. Oftmals werden diese Patient:innen direkt in die neurologische Rehabilitation verlegt. In der weiteren Nachsorge sind regelmäßige Ultraschalluntersuchungen (nach 3, 6 und 12 Monaten, dann jährliche Kontrollen) erforderlich. 


Wichtig ist den Experten Kalder und Aldiban jedoch zu betonen, dass jede:r Patien:in einen individuellen Behandlungsplan erhält. „Wir entscheiden nach Auswertung verschiedenster Parameter wie Allgemeinzustand der Patient:inen, die Beschaffenheit der Kalkablagerungen im Gefäß, die Lage der Engstelle und der lokalen Halsverhältnisse, welche OP-Technik die individuell geeignetste Methode ist“, sagt Georg Aldiban.

Informationen für Patient:innen:
Die Sprechstundenzeiten der Gefäßchirurgie an der Licher Klinik sind aktuell Montag und Freitag, 8.00 – 12.00 Uhr und Mittwochs von 8.00 – 14.00 Uhr. 
Patient:innen mit gefäßchirurgischen Krankheitsbildern können in Absprache mit dem Hausarzt unter der Telefonnummer 06404 81 630 einen persönlichen Termin vereinbaren.


Kontakt:
Patricia Rembowski
Projektkoordination und Personalentwicklung
Stabsstelle Marketing / Öffentlichkeitsarbeit Hessen
Asklepios Klinik Lich GmbH
Goethestraße 4
35423 Lich
Tel.: 06404 / 81-790
Fax: 06404 / 81- 82790
Email:p.rembowski@asklepios.com
 

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