NIDA - Digitale Nahtstelle zwischen Rettungsdienst und Klinik

Zeit rettet Leben. Bei Notfalleinsätzen zählt oft jede Minute. Der Notfall-Informations- und Dokumentations-Assistent NIDA vernetzt nicht nur Kliniken und Rettungsdienste, sondern trägt erheblich zu der wichtigen Zeitersparnis bei Notfallpatienten und damit zu einer Optimierung in der Patientenversorgung bei.

NIDA

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Wie funktioniert NIDA?

In der Klinik können nun alle eintreffenden Patienten des Rettungsdienstes in der Notaufnahme angezeigt werden. Über das NIDA-Pad wird bereits aus dem Rettungswagen eine Verdachtsdiagnose mitgeteilt. Nach den Ampelfarben wird den Patienten eine Dringlichkeitsstufe zugeteilt. Die Daten sind dann entsprechend auf einem PC und einem Bildschirm in der Notaufnahme zu sehen. Durch die Voranmeldung erfolgt auch eine automatische telefonische Alarmierung der diensthabenden Ärzte. Darüber hinaus erhalten die Ärzte in der Klinik bereits Angaben über den Zustand des Patienten sowie über den Bewusstseinszustand. Übertragen wird darüber hinaus die voraussichtliche Ankunftszeit im Krankenhaus. Die erste Messung der Vitaldaten wird ebenfalls an die Notaufnahme übermittelt. Ein „Arrivalboard“, ähnlich den Informationstafeln an Flughäfen und Bahnhöfen, zeigt den Mitarbeitern der Notaufnahme die wichtigsten Informationen zu den eintreffenden Patienten an. So können die Ärzte schon vor Eintreffen des Patienten sehen, welchen

 

 

 

Blutdruck, welchen Puls, welchen Blutzuckerwert er hat und wie seine Sauerstoffversorgung aussieht. Auch ein EKG kann übertragen werden. Durch die Übermittlung von Name und Versicherungsdaten kann der Arzt in der Notaufnahme sich anhand der Krankenakte bereits über eventuelle Vorerkrankungen oder frühere Klinikaufenthalte informieren.

„Notfälle sind nicht vorhersehbar. Durch den Einsatz dieses Info-Bildschirms können wir Unplanbares planbarer machen. Das ist ein weiterer guter Schritt hin zu Optimierung unserer Abläufe“, sagt Dr. Daniela Hess, Leiterin der Notaufnahme an der Asklepios Klinik Lich.

Das Klinikpersonal kann dann bereits vor Eintreffen des Patienten die notwendigen Maßnahmen zur Übernahme und weiteren Versorgung vorbereiten. Das Rettungsdienstprotokoll wird direkt in das Krankenhaus-Informations-System übertragen und steht allen an der Behandlung des Patienten beteiligten Personen digital zur Verfügung. Und auch der Rettungsdienst profitiert von dieser Anbindung. Durch eine eingetaktete Übergabe in der Notaufnahme steht der Rettungswagen dann schneller wieder für neue Einsätze zur Verfügung.

NIDA in der Klinik

Kürzlich erfolgte die Kick-off-Schulung in der Asklepios Klinik Lich. Der Teilnehmerkreis umfasste rund 15 Teilnehmer und Vertreter aus Rettungsdienst und Klinik, darunter Stephan Windolf (Bereichsleiter Gießen, DRK Mittelhessen) und Marten Faust (Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Mittelhessen).  Auch die beiden Geschäftsführer der Firma medDV, Carsten Rausch und Gunter Ernst, waren vor Ort vertreten. medDV entwickelt im nur sechs Kilometer entfernten Fernwald die komplette Lösungsfamilie rund um NIDA.

Frau Dr. Daniela Hess, Leiterin der Notaufnahme an der Asklepios Klinik Lich, begrüßte die Teilnehmer und freute sich über den weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung. Anschließend bedankte sich der Schulungsleiter des ZTM Thomas Schreiner für die gute Zusammenarbeit und hob noch einmal die Bedeutung und den Fortschritt durch den Einsatz von NIDA hervor.

Im Anschluss ging NIDA direkt in den Regelbetrieb über. Die Umsetzung erfolgte dank der Unterstützung durch die IT-Abteilung um Leiter Mario Kissmann schnell und unproblematisch. Die NIDA Daten werden in die Notaufnahme Software der Klinik implementiert, sodass die telemedizinischen Daten des Rettungsdienstes ab sofort lückenlos in das Kliniksystem übernommen werden können.

Vorteile von NIDA

Der Einsatz von NIDA bietet für alle Beteiligten zahlreiche Vorteile. NIDA optimiert die Abläufe in der Klinik und schafft Akzeptanz bei allen Akteuren, da NIDA auf Erfahrungen aus einer Vielzahl von Studien aufbaut.

 

 

 

In der Klinik führen die Voranmeldungen zu einer deutlich besseren Planbarkeit für die Ärzte.

Durch die frühzeitige Information und Alarmierung entsteht ein Zeit- und Informationsvorsprung, Patientenströme können noch vor dem Eintreffen in der Klinik bedarfsorientiert gesteuert werden. Die vollständige Übermittlung der Angaben zum Patienten macht zudem eine bessere Einschätzung der Behandlungsdringlichkeit möglich und weniger Telefonate für Abstimmungen mit dem Rettungsdienst nötig.

Das Pflegepersonal in der Klinik hat aufgrund der Optimierung der organisatorischen Abläufe mehr Zeit für die Patientenübernahme. Das Raum- und Belegungsmanagement gestaltet sich deutlich effizienter und spezielle Behandlungstechniken können bei Bedarf rechtzeitig vorbereitet werden. Darüber hinaus besteht auch für das Personal ein Informationsvorsprung in Bezug auf den Patienten. So kann beispielsweise vor Eintreffen des Patienten über eventuelle frühere Krankenhausaufenthalte recherchiert werden.

Der Rettungsdienst wird von der Klinik als professioneller und innovativer Partner geschätzt. Auch für ihn bietet NIDA zahlreiche Vorteile in der Handhabung. Sickerzeiten werden durch die Verbesserung der Übergabeprozesse reduziert. Zeitkritische Patienten können ohne Zeitverzögerung der richtigen Behandlungskapazität (z.B. CT, HKL, Schockraum) zugeführt werden. Die Behandlungskapazitäten und Betten sind bei Eintreffen bereits vorbereitet.

Schlussendlich profitiert natürlich der Patient. Er hat geringere Wartezeiten in der Notaufnahme und erhält nachweislich ein besseres Outcome bei zeitkritischen Fällen (u.a. Schlaganfall, Herzinfarkt, Epilepsie, Trauma).

 

 

Kontakt:

Patricia Rembowski

Projektkoordination und Personalentwicklung

Asklepios Klinik Lich GmbH

Goethestraße 4

35423 Lich

Tel.: 06404 / 81-790

Email: p.rembowski@asklepios.com

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