Darmkrebs – Vorsorge schützt!
Lich… Im Darmkrebsmonat März informiert der Leiter des zertifizierten Darmkrebszentrums an der Asklepios Klinik Lich, PD Dr. med. Thilo Schwandner, zu Möglichkeiten der Vorsorge.
„Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass gerade Vorsorgeuntersuchungen nicht optimal wahrgenommen werden“, berichtet Privatdozent Dr. med. Thilo Schwandner, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Asklepios Klinik Lich. Schwandner, der Leiter des zertifizierten Darmkrebszentrums an der Asklepios Klinik Lich ist, bemerkte einen Anstieg von Fallzahlen mit einem deutlich fortgeschrittenen Stadium von Darmkrebserkrankungen im Licher Zentrum.
Aktuell erkranken in Deutschland jährlich mehr als 60.000 Menschen an Darmkrebs, weltweit sind es über 1,4 Millionen. Der Darmkrebs ist die zweithäufigste Todesursache, bei frühzeitiger Erkennung gibt es jedoch sehr gute Heilungschancen.
„Die bösartigen Tumoren entstehen in der Regel aus Vorstufen, den sogenannten Polypen. Diese zunächst gutartigen Tumoren können im Verlauf von vielen Jahren entarten“, führt Schwandner aus. Durch diesen langen Zeitraum ist die Vorsorge eine effektive Waffe gegen den Krebs. „Bei der Dickdarmspiegelung (Koloskopie) können die Krebsvorstufen erkannt und entfernt werden. Außerdem können frühe Krebsstadien mit einer guten Heilungschance entdeckt und sogar zum Teil endoskopisch therapiert werden“, so der Experte.
Die gutartigen Wucherungen des Dickdarmes sind bei Menschen über 50 weit verbreitet und nehmen mit zunehmendem Alter an Häufigkeit zu. Damit steigt auch mit zunehmenden Lebensalter die Wahrscheinlichkeit an Darmkrebs zu erkranken. Aus diesem Grund wurde 2002 die Vorsorgekoloskopie in das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm aufgenommen. Ab dem 55. Lebensjahr besteht ein Anspruch auf diese Untersuchung. Die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Jedoch nehmen nur etwa 25% der Anspruchsberechtigten das Angebot wahr. Dabei konnte bei keiner anderen Krebsart durch eine Vorsorge und Früherkennung so viel erreicht werden. Im Rahmen der Vorsorgekoloskopie wurden in den ersten 10 Jahren seit 2003 bundesweit fast 180.000 Fälle von Darmkrebs verhindert und weitere 40.000 Fälle in einem frühen, heilbaren Stadium entdeckt.
„Darmkrebs wird genetisch vererbt, deshalb ist eine frühzeitige Vorsorge bei Fällen in der Familie besonders wichtig“, klärt Thilo Schwandner auf, der im Licher Darmkrebszentrum Patient:innen interdisziplinär und mit qualifizierten Kooperationspartnern engmaschig betreut.
Als Risikofaktoren für die Entwicklung von Darmkrebs gelten „Lifestyle“-Faktoren wie schlackenarme Ernährung mit hohem Fett- und Fleischanteil, Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel. Blut im Stuhl und veränderte Stuhlge¬wohnheiten in Verbindung mit Müdigkeit, Gewichtsabnahme und Schmerzen können Symptome sein. In diesem Fall wird die Koloskopie empfohlen. Diese kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Zur Vorbereitung muss der Darm entleert werden. Auf Wunsch kann die Untersuchung mit einer Schlafspritze erfolgen und ist damit nicht unangenehm. Bei der Untersuchung muss der Dickdarm entfaltet werden. Die Experten an der Asklepios Klinik Lich verwenden hierfür anstatt von Raumluft CO2. Dieses Gas wird bis zu 150mal schneller vom Körper aufgenommen. Damit werden Beschwerden wie Druckgefühl und Bauchschmerzen deutlich minimiert. Findet der Arzt verdächtige Gewebewucherungen, so werden diese sofort entfernt.
Allerdings gibt es auch Fälle in denen die Koloskopie nicht durchgeführt werden kann und man auf andere Methoden ausweichen muss. Hierfür hält die Radiologie der Asklepios Klinik Lich die sogenannte virtuelle Koloskopie bereit, sodass jede:r Patient:in die bestmögliche Vorsorge bei Darmkrebs zuteil werden kann.
Info
Neben der gesetzlichen Darmkrebsvorsorge ab dem 50. Lebensjahr sollten Patienten bei folgenden Symptomen zur Vorsorge-Koloskopie gehen: Sichtbares Blut im Stuhl, auffällige Änderungen der Stuhlgewohnheiten, anhaltende Schmerzen im Bauchbereich, bei positivem Test auf verstecktes Blut im Stuhl sowie in jüngerem Lebensalter zur Früherkennung bei familiärem Darmkrebsrisiko.
Kontakt:
PD Dr. Thilo Schwandner
Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Ärztlicher Direktor
Leiter Darmkrebszentrum
Asklepios Klinik Lich
Goethestraße 4
35423 Lich
Tel.: (0 64 04) 81- 292
Email: allgemeinchirurgie.lich@asklepios.com