Frauengesundheit im Fokus
Internationaler Aktionstag für Frauengesundheit am 28.05.2020
Seit 1987 macht der am 28. Mai stattfindende "Internationale Aktionstag für Frauengesundheit" auf die Bedeutung der psychischen und physischen Gesundheit von Frauen aufmerksam.
Insbesondere die Themen Brustgesundheit und Gebärmutterhalskrebs verfolgen das Ziel, auf prekäre Frauenthemen aufmerksam zu machen und diese (wieder) ins Bewusstsein zu rufen.
In Deutschland erkranken jährlich ca. 490.000 Menschen an Krebs, davon stellt Brustkrebs mit ca. 70.000 Betroffenen jährlich, einen großen Teil dar. Eine möglichst frühzeitige Entdeckung von Veränderungen in der Brust ist an dieser Stelle sehr wichtig, da mittlerweile fast 90% der Betroffenen langfristig wieder gesund werden. Dies gelingt dank verbesserter Mammographie- und Ultraschallgeräte sowie verfeinerter Techniken zur Gewebeentnahme (Biopsie).
„Empfehlenswert ist eine Selbstuntersuchung der Brust einmal pro Monat in der ersten Zyklusphase. Nach wie vor entdecken circa 60 - 80 % der Frauen ihren Brustkrebsknoten selbst“, so Dr. med. Giovanni Di Favero, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Asklepios Klinik Lich, der den Tag der Frauengesundheit zur Aufklärung und Information nutzen möchte.
Die Therapie von Brustkrebs stützt sich auf drei Säulen: „Die Operation, die Bestrahlung und die Behandlung mit Medikamenten, z. B. Chemotherapie, Hormontherapie und neuerdings auch die Therapie mit Antikörpern“.
Die Operation ist die zentrale Säule der Therapie und meist der erste Therapieschritt nach der Diagnose Brustkrebs. Beim Erhalt der Brust, wie heute in den meisten Fällen möglich, folgt in der Regel die Strahlentherapie, ergänzt oft von einer medikamentösen Therapie, entweder kurzzeitig als Chemotherapie oder bzw. zusätzlich als Langzeittherapie mit Antihormonen.
„Zunehmend werden die verschiedenen Therapieformen aber auf die Situation jeder einzelnen Patientin angepasst, sodass die Standardabfolge der Therapiemaßnahmen heute in Bewegung gekommen ist“, erläutert Di Favero.
Doch nicht nur Brustkrebs ist ein Thema in der gynäkologischen Onkologie. Auch Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) spielt mit ca. 4.400 Neuerkrankungen jährlich eine große Rolle. Es handelt sich dabei um eine bösartige Zellwucherung im Bereich des Gebärmutterhalses, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen durch eine Infektion mit den sexuell übertragbaren Humanen Papillom-Viren (HPV) ausgelöst wird. „Besonders oft betroffen sind Frauen zwischen 40 und 59 Jahren, wobei Frauen mit durchschnittlich 34 Jahren an einer Vorstufe des Zervixkarzinoms erkranken“, erklärt Dr. Di Favero. Regelmäßige Untersuchungen und der seit einigen Jahren zum Angebot der gesetzlichen Krebsfrüherkennung gehörende Abstrich von Zellen des Gebärmutterhalses (Pap-Test) und HPV-Test, bieten die beste Möglichkeit, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Bei der Diagnose Gebärmutterhalskrebs steht eine Operation oder alternativ eine Strahlenbehandlung mit simultaner Chemotherapie zur Wahl. Dazu Di Favero: „Bei der Erstellung eines Therapieplans arbeiten Ärzte aus mehreren Fachgebieten interdisziplinär zusammen und binden die Patientin eng mit ein.“
Besonders im fortgeschrittenen Alter ist die Erkrankung an Vulvakrebs häufig und kann erst sehr spät behandelt werden, da die Patientinnen Symptome nicht richtig deuten und erst im fortgeschrittenen Stadium einen Arzt aufsuchen. Jährlich erkranken über 3.000 Frauen an einem Vulvakarzinom und sind im Durchschnitt dabei 72 Jahre alt. „Juckreiz im Intimbereich ist im fortgeschrittenen Alter ein Alarmsignal, ebenso wie sichtbare Hautveränderungen“, macht der Facharzt für Gynäkologie aufmerksam. Eine Gewebeprobenentnahme mit anschließender mikroskopischer Untersuchung führt in diesen Fällen zur Diagnose.
Während die Strahlentherapie und die Chemotherapie bei Brust- und Gebärmutterhalskrebs je nach individuellem Krankheitsbild, Alternativen zur Behandlung darstellen, sind diese beim Vulvakarzinom eher die Ausnahme. Hier kommt der operative Eingriff zum Tragen.
Das Licher Team um Chefarzt Dr. Giovanni Di Favero, behandelt und betreut Patientinnen mit den aufgeführten Erkrankungen mit modernen Therapiemöglichkeiten und Operationsverfahren auf höchstem fachlichen Niveau.
Kontakt für Rückfragen:
Dr. med. Giovanni Di Favero
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Asklepios Klinik Lich
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