Muss Medizin wirtschaftlich agieren?

Lich…Ethische Gesichtspunkte und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: dies waren kürzlich Themen eines Diskussionsabends beim Serviceclub „Soroptimist International (SI)“. Als Referent geladen war Dr. Christian Höftberger, Asklepios Regionalgeschäftsführer Hessen.

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Dr. Christian Höftberger bei seinem Vortrag

 

„Darf man unter ethischen Aspekten mit Gesundheit Geld verdienen?“, lautete die Einführungsfrage von Dr. Christan Höftberger, der beim privaten Klinikkonzern Asklepios als Regionalgeschäftsführer für die hessischen Kliniken zuständig ist und von Sabine Deibel-Schupp, der Präsidentin des Gießener SI-Clubs, zu einem Vortrag eingeladen worden ist.

Der Experte im Gesundheitswesen zeigte anhand diverser Beispiele und weiterer Fragestellungen, dass die Diskussion oft emotional und sehr auf private Klinikkonzerne pointiert, geführt wird. „Wirtschaftlichkeit ist die Bedingung für das Funktionieren jedes Bereichs“, führte Höftberger aus. Wirtschaftlichkeit sichert Arbeitsplätze, sorgt für Wettbewerb und ist damit ein Garant für Qualität, die sich durch standardisierte Prozess- und Ablaufstrukturen auszeichnet. Ebenfalls wichtig ist die Tatsache, dass private Klinikbetreiber nur dort zum Zug kommen, wo der bisherige Träger nicht mehr will oder kann und langfristige und verbindliche Verträge eingehen. Damit stellen sie die Versorgung sicher, investieren, sichern die Qualität der Medizin, schaffen Arbeitsplätze und sorgen dafür, dass bisherige Zuschüsse und Defizitabdeckungen für die öffentliche Hand entfallen und das Geld für andere Bereiche – Kindergarten, Soziale Projekte - verwendet werden kann.

„Auch das ist ein ethischer Auftrag, denn ohne Gewinn kann ein Unternehmen nicht fortbestehen, frisst sich die Substanz auf und ist damit die Existenz gefährdet“, so Höftberger, der vor seiner Zeit als Asklepios Regionalgeschäftsführer, Kaufmännischer Geschäftsführer des UKGMs war und seit dieser Zeit die Gesundheitsnetzwerkstrukturen rund um Gießen vorantreibt.

Nach einem Exkurs in das Thema der Krankenhausfinanzierung, lud Christian Höftberger die Soroptimistinnen zu einer offenen Diskussion ein, um gemeinsam die Fragestellungen in Bezug auf Medizin, Ethik und Wirtschaftlichkeit zu erörtern. Nach einem lebhaften Austausch waren sich die Anwesenden einig, dass Gesundheit und Wirtschaftlichkeit sich nicht ausschließen, vielmehr bedingen sich Qualität und Wirtschaftlichkeit.

Der Serviceclub Soroptimist International  (SI) ist das weltweit größte Netzwerk berufstätiger Frauen, die Fragen der Zeit aufgreifen. SI engagiert sich durch sein weltweites Netzwerk aller Mitglieder und durch internationale Partnerschaften, ehrenamtliche Arbeit, Vielfalt und Freundschaft. Als Nichtregierungsorganisation (NGO) besitzt Soroptimist International einen allgemeinen Konsultativstatus bei den Vereinigten Nationen (UNO). Ihre Repräsentantinnen haben direkten Zugang zu den UN-Gremien in New York, Paris, Genf, Wien, Rom und Nairobi.

SI Deutschland umfasst zur Zeit mehr als 200 Clubs mit mehr als 6.000 aktiven Mitgliedern, die sich aktiv in der rechtlichen, sozialen und beruflichen Sicherstellung der Frau engagieren und die ihre Stellungnahme in die öffentliche Diskussion einbringen. So ist SI Deutschland unter anderem Mitglied im Deutschen Frauenrat.

 

 

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