Ständiger Schlafmangel gefährdet die Gesundheit – April ist Themenmonat Schlafmedizin bei Asklepios

Schon jeder dritte Bundesbürger leidet regelmäßig unter Schlafstörungen

Schnarchen, Ein- und Durchschlafstörungen, Schlafapnoe: Einer von drei Menschen in Deutschland leidet Schätzungen zufolge unter mangelndem Schlaf. Jeder Zehnte ist ernsthaft betroffen. Und das hat Folgen. Denn ständiger Schlafmangel gefährdet die Gesundheit. „Schlafstörungen stellen eine wichtige Ursache auch von Herz- Kreislauf- Erkrankungen dar“, sagt Dr. Eckhardt Biermann, Leitender Oberarzt in der Abteilung Hals-, Nasen-Ohren-Heilkunde der Asklepios Klinik St. Georg. Zusammen mit weiteren Spezialisten der Asklepios Kliniken klärt Dr. Biermann über Diagnostik und Therapie der Schlafstörungen auf. Der April ist Themenmonat Schlafmedizin und Lungenheilkunde bei Asklepios.

 

Vier große Patientenveranstaltungen der Hamburger Asklepios Kliniken werden dabei
begleitet von mehr als einem Dutzend YouTube-Videos www.youtube.com/asklepioskliniken
und vier Fernseh-Sendungen auf dem Regional-TV-Sender Hamburg1.


Schlafen hält gesund

Ungefähr ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch mit Schlaf. Mediziner haben
eindeutig herausgefunden, dass ständiger Schlafmangel die Gesundheit gefährdet. „Wichtig
ist ein ungestörter Schlaf und ein möglichst regelmäßiger Wach-Schlaf-Rhythmus, um sich
wohlzufühlen und fit zu sein,“ sagt Dr. Biermann. Verantwortlich dafür ist vor allem die so
genannte „innere Uhr“, die sich auf Tag und Nacht einstellt und auch den Hormonhaushalt
regelt.


Eindeutige Angaben über die optimale Schlafdauer gibt es bislang nicht. Jedoch gehen
Schlafforscher von etwa sechs bis acht Stunden aus. Entscheidend für die Ermittlung der
individuellen Schlafdauer aber ist nach Feststellung der Experten, ob man sich wohlfühlt.
„Für Millionen von Menschen ist regelmäßiger Schlaf keine Selbstverständlichkeit“, sagt Dr.
Biermann. „Nach Studien haben zehn Prozent der Bevölkerung erhebliche Schlafprobleme.
Nach anderen Statistiken leiden bis zu 30 Prozent der Menschen in unseren Breiten an
Schlafstörungen. Das ist eine hohe Zahl, fast ein Drittel der Bevölkerung!“ Die meisten
versuchen sich zuerst einmal selbst zu behandeln – mit Hausmitteln und frei verkäuflichen
Medikamenten. „Wer aber dauerhaft keinen gesunden Schlaf findet, bringt sich in Gefahr“,
warnt Dr. Biermann und rät, die Ursachen professionell herausfinden zu lassen. Dabei gehe es
zuerst einmal um die Frage, ob es sich um eine Einschlaf- oder eine Durchschlafstörung
handelt.


Zu den häufigen Gründen für Durchschlafstörungen gehört die Schlafapnoe, ein
wiederkehrender Atemstillstand während des Schlafes. „Viele Patienten verkennen die
Störung als harmloses Schnarchen – ohne zu ahnen, dass eine Nichtbehandlung ernste Gefahr
zum Beispiel für Herz und Kreislauf bedeuten kann“, sagt der HNO-Arzt aus der Asklepios
Klinik St. Georg. Aber auch das so genannte Restless-Legs-Syndrom (ruhelose Beine),
Schmerzen, Alkohol, Kaffee oder Medikamente können Ursachen für Schlafprobleme sein -
und damit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Diabetes und Müdigkeit am Tage
zur Folge haben. „Bei Einschlafstörungen muss vor allem auch nach seelischen Ursachen
gesucht werden“, sagt Dr. Biermann.


Zu bedenken sind auch die vielfältigen weiteren Komplikationen für die Betroffenen:
Schwierigkeiten am Arbeitsplatz und in der Familie wegen Übermüdung oder auch
Unfallgefahr im Straßenverkehr. Die Diagnostik einer Schlafstörung sei verhältnismäßig
einfach. Helfen könne zum Beispiel eine Untersuchung im Schlaflabor. Darüber hinaus sei in
den vergangenen Jahren immer selbstverständlicher geworden, dass Fachärzte
unterschiedlicher Disziplinen auch bei der Erforschung und Behandlung von Schlafstörungen
eng zusammenarbeiten.


Beispiel Schlafapnoe

Meist ist es harmlos und nur für Menschen in der Umgebung unangenehm, oft aber ist es
Hinweis auf eine ernstzunehmende Erkrankung: Schnarchen. Etwa zwei Prozent aller Frauen
und vier Prozent der Männer leiden unter dem obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS).
Das Wort Apnoe stammt aus dem Griechischen und bedeutet Atemstillstand.


„Durch das Erschlaffen der Zungen- und Rachenmuskeln im Schlaf werden die Atemwege
verschlossen. Dadurch kommt es zum Abfall der Sauerstoffsättigung und zu einer Stress- und
Aufwachreaktion. Dabei werden die Atemwege wieder geöffnet“, erläutert Privatdozent Dr.
Hans-Peter Hauber, Bereichsleiter Pneumologie in der Abteilung für Kardiologie, Angiologie
und Pneumologie der Asklepios Klinik Altona. „Diese Phasen sind so kurz, dass der
Betroffene nicht bewusst erwacht, aber der Schlaf gestört wird.“


Das OSAS ist nach den Worten von Dr. Hauber noch relativ unbekannt und wird oft erst nach
langer Zeit diagnostiziert. „Schnarchen und Tagesmüdigkeit sind typische, jedoch nicht
spezifische Symptome“, sagt der Mediziner. „Spätestens wenn der Bettnachbar
Atemstillstände im Schlaf bemerkt, sollte jedoch eine weitergehende fachärztliche Diagnostik
erfolgen.“


Doch nicht die Atemaussetzer selbst und die Schnarchgeräusche, sondern die Folgen sind das
Problem. So wurde festgestellt, dass ein unbehandeltes obstruktives Schlafapnoesyndrom
zum Beispiel zu erhöhter Unfallgefahr im Straßenverkehr führt. Aber auch am Arbeitsplatz
kann es vermehrt zu Unfällen kommen. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko für arteriellen
Bluthochdruck, für Herzrhythmusstörungen und Schlaganfall. Bis zu 50 Prozent der
Schlaganfallpatienten litten internationalen Studien zufolge vorher an OSAS.
Unkonzentriertheit, Abgeschlagenheit und Teilnahmslosigkeit sind weitere
Begleiterscheinungen der Krankheit.


OSAS kommt nach Statistiken als Erkrankung ähnlich häufig vor wie Asthma. „Doch im
Gegensatz zum Asthma wird die Schlafapnoe oft nicht diagnostiziert“, sagt Dr. Hauber. „Die
Patienten gehen meist nicht rechtzeitig genug zum Arzt und tun das Schnarchen als harmlos
ab.“ Dabei sind Diagnose und Behandlung relativ unkompliziert. „In der Regel wird die
Diagnose eines OSAS über eine sogenannte Polysomnographie in einem Schlaflabor gestellt“,
erläutert Dr. Hauber. „Dabei werden die Sauerstoffsättigung sowie der Atemfluss über die
Nase und die Bewegungen von Brustkorb und Bauch im Schlaf gemessen.“ Damit könne recht
eindeutig festgestellt werden, ob es sich um ein OSAS handelt. Danach werde die Therapie
festgelegt.


Als sehr effektiv hat sich nach Angaben von Dr. Hauber eine moderne Beatmungstherapie mit
Hilfe einer Nasenmaske erwiesen. Dazu wird während des Schlafes ein Überdruck erzeugt,
der die oberen Atemwege, den Rachen, frei hält. Ärzte sprechen bei dem Verfahren von
CPAP, continous positive airway pressure = nasale kontinuierliche positive Überdruck-
Therapie). Alternativ gibt es jedoch auch verschiedene chirurgische Verfahren oder
Unterkieferschienen, um das gefährliche Schnarchen zu behandeln.

 

Themen der Patientenveranstaltung „Hanseatische Nachtvorlesungen“ (kostenfrei):

· Durchschlafstörungen – 5. April 2012, Asklepios Klinik Wandsbek, 18.30 Uhr, Dozent:
  Dr. Jürgen Hoppe
· Schlafapnoe – 12. April 2012, Asklepios Klinik Altona, 18.30 Uhr, Dozent: Priv.-Doz.
  Dr. Hans-Peter Hauber
· Schlaf und Gesundheit – 19. April 2012, Asklepios Klinik St. Georg, 18.30 Uhr, Dozent:
  Dr. Eckhardt Biermann
· Bronchial-Karzinom: Metastasen und PET-CT – 26. April 2012, Asklepios Klinik
  Harburg, 18.30 Uhr, Dozent: Prof. Dr. Walter Gross-Fengels


Beginn jeweils um 18:30 Uhr. Voranmeldung: (0 40) 18 18 82 66 36.
Veranstaltungskalender im Internet: www.asklepios.com/nachtvorlesungen


Themen der „Gesundheitsmedtropole“ auf Hamburg 1 (immer mittwochs um17.45Uhr, 18.45 Uhr, 19.45 Uhr sowie samstags um 15.15 Uhr)

· Schnarchen / Schlafapnoe (Reportage; Mittwoch, 4. April 2012)
· Schnarchen (Talk; Mittwoch, 11. April 2012)
· Genetik und Lungenkrebs (Reportage; Mittwoch 18. April 2012)
· Genetik und Brustkrebs (Talk; Mittwoch, 25. April 2012)

 

Die Themen der Internetvideos auf Youtube (www.youtube.com/asklepioskliniken):

1.   Schlafstörungen - Talk Gesundheitsmedtropole Hamburg

2.   Lungenentzündung - Gesundheitsmedtropole Hamburg Reportage

3.   Lungenentzündung - Talk

4.   Lungenentzündung (Pneumonie)

5.   Asthma und chronische Bronchitis

6.   Asthma und chronische Bronchitis - Reportage

7.   Asthma und chronische Bronchitis - Talk

8.   Lungenkrebs - Reportage Gesundheitsmedtropole Hamburg

9.   Lungenkrebs - Talk Gesundheitsmedtropole Hamburg

10. Strahlentherapie bei Lungenkrebs

11. Lungenmetastasen

12. Lungenmetastasen - Reportage

13. Bronchialkarzinom Talk

14. Bronchialkarzinom Reportage

15. Beatmung und Weaning - Gesundheitsmedtropole Hamburg Talk

16. Beatmung und Weaning - Gesundheitsmedtropole Hamburg Reportage

 

Hintergrundinformation:

Weiterführende Texte zum Themenmonat Pneumologie finden Sie unter:
www.asklepios.com/gesundheitsthemen

 

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