Hoher Blutdruck, Herzschwäche, Herzrhythmusstörung: Neue Möglichkeiten der Behandlung

August ist Themenmonat Herz- und Gefäßmedizin bei Asklepios

Erkrankungen des Herzens und der Gefäße sind weit verbreitet und zählen zu den großen Volkskrankheiten. Unter Herzschwäche (Herzinsuffizienz), also der eingeschränkten Pumpfunktion des Herzens, leiden allein in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen. Geschätzt eine Million Bundesbürger leiden unter Herzrythmusstörungen. Noch verbreiteter ist der Bluthochdruck, dessen gefährlich Folgen allerdings oft unterschätzt werden. Denn viele Betroffene spüren und wissen nichts von ihrer Erkrankung. Dabei drohen ihnen Luftnot, Nierenschwäche, ein geschwächtes Herz und sogar ein Schlaganfall, wenn der Bluthochdruck nicht behandelt wird.  Was hilft im Erkrankungsfall? Für wen eignet sich welche Therapie? Welche neuen Behandlungsmethoden gibt es? Die Hamburger Asklepios Kliniken bieten im August fünf Vortrags-Veranstaltungen für alle Interessierten zum Thema Herz- und Gefäßmedizin an, begleitet von 15 Internet-Videos auf dem YouTube-Kanal von Asklepios.

 

Die Statistik ist eindeutig: Die meisten Menschen sterben hierzulande an den Folgen einer Gefäßerkrankung. In den allermeisten Fällen sind verengte oder verschlossene Arterien die Hauptursache. Um die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen und die zum Teil lebensgefährlichen Gefäßverengungen (Stenosen) zu verhindern, kommen heute moderne Gefäßprothesen aus Biomaterial zum Einsatz. Die Implantate ersetzen die körpereigenen  blutführenden Gefäße und sichern den lebensnotwendigen Blutfuß. Welche Verfahren es hier gibt, wo sie helfen – das erläutert Dr. Peter Breuer, Chefarzt der Abteilung für Gefäßchirurgie in der Asklepios Klinik Wandsbek (Hamburg), in seinem Vortrag im Rahmen der „Hanseatischen Nachtvorlesungen“. Die Vortragsserie wurde eigens für medizinische Laien konzipiert und hat in den vergangenen Jahren bereits mehrere Tausend interessierte Zuhörer gefunden. Fast alle der mittlerweile mehr als 150 Vortragsthemen wurden anschließend in Form von Videointerviews („Nachtvorlesung nachgefragt“) aufgezeichnet und stehen im YouTube-Kanal von Asklepios zur Verfügung.

Neue OP-Methode hilft gegen Bluthochdruck

Zu hoher Blutdruck – Ärzte sprechen von arterieller Hypertonie –  tut nicht weh. Wird er entdeckt, helfen oft Medikamente. Allerdings nicht in allen Fällen. „Für diese Patienten gibt es jetzt ein neues Verfahren, das sich in Studien bereits als sehr wirksam erwiesen hat“, sagt Privatdozent Dr. Martin W. Bergmann, Kardiologe und Oberarzt in der Asklepios Klinik St. Georg. Gute Erfolge wurden mit der sogenannten interventionellen Denervation der Nierenarterien erzielt. Dabei werden mit Hilfe eines Katheters in beide Nierenarterien zwischen vier und sechs Ablationspunkte gesetzt. Unter Ablation verstehen die Mediziner die Verödung von Körpergewebe. „Damit wird die körpereigene Steuerung, die autonome Innervation, der Nierenarterien unterbunden, die wesentlich zur Unterhaltung des hohen Blutdrucks beiträgt“, erläutert Dr. Bergmann.  Sicherheit und Wirksamkeit des Verfahrens seien nun in einer ersten Studie nachgewiesen worden. Dabei habe sich ergeben, dass nach einem halben Jahr 84 Prozent der behandelten Patienten unter Beibehaltung der Medikation einen um mehr als 10mmHg gesenkten systolischen Blutdruck gehabt hätten.

Hilfe für das schwache Herz

Herzinsuffizienz – die eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens - kann vielfältige Ursachen haben. „Das können zum Beispiel die Koronare Herzerkrankung, ein Herzklappenfehler oder auch eine Herzmuskelentzündung sein,“ betonen Professor Dr. Michael Schmoeckel, Chefarzt der Herzchirurgischen Abteilung der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg und sein Kollege Privatdozent Dr. Martin W. Bergmann. Die Symptome reichen von anfangs kaum spürbarer Einschränkung der Belastbarkeit über zunehmende Luftnot bis hin zu Beschwerden bei allen körperlichen Aktivitäten und selbst bei Ruhe. „Bei der Neuentwicklung von Therapien haben sich die Mediziner in den vergangenen zehn Jahren anstelle von medikamentösen Möglichkeiten verstärkt den invasiven Möglichkeiten gewidmet“, betont Kardiologe Dr. Bergmann.  Große Fortschritte gibt es nach den Worten von Professor Schmoeckel im Bereich der interventionellen oder chirurgischen Herzklappenrekonstruktion. So sei es in einzelnen Fällen heutzutage möglich, sowohl eine defekte Aortenklappe als auch eine Mitralklappe im Rahmen eines Herzkathetereingriffs über die Leiste zu ersetzen. „Vor allem bei Patienten mit einem erhöhten Operationsrisiko hat sich das kathetergestützte Verfahren, das vom Kardiologen durchgeführt wird, sehr bewährt“, sagt Professor Schmoeckel.

Gute Erfolge zum Beispiel bei herzrhythmusbedingter Herzinsuffizienz zeigt auch die sogenannte Kardiale Kontraktilitätsmodulation (CCM). Ähnlich wie bei einem Schrittmacher wird dabei nach Angaben von Dr. Bergmann durch elektrische Impulse eine Verbesserung der Pumpleistung der linken Herzkammer erreicht.  Eine erhebliche Weiterentwicklung hat es in den vergangenen Jahren bei der Konstruktion von Kunstherzen gegeben – Herzunterstützungssysteme für besonders schwere Fälle, in denen das eigene Herz nicht mehr ausreichend arbeitet. „Längst stehen alltagstaugliche Miniaturgeräte als Alternative zu einer Herztransplantation zur Verfügung“, sagt Professor Schmoeckel. „Im allgemeinen aber sind sie gute Hilfsmittel, um die Wartezeit bis zu einer Herztransplantation zu überbrücken. Der große Vorteil: Der Patient bleibt weitgehend mobil.“ Neue Hoffnungen wecken nach den Worten der Mediziner immer mehr auch Erfolge bei der Stammzelltherapie, um möglicherweise eines Tages Herzersatzsysteme und Transplantation überflüssig zu machen.     

 

Themen der Patientenveranstaltungen „Hanseatische Nachtvorlesungen“ (kostenfrei):

• „Der sanfte Blick ins Herz: das MKG“ – 2. August 2012, Asklepios Klinik Harburg (Haus 6, Eingang B), 18.30 Uhr, Dozent: Prof. (ROK) Dr. Jay-Wun Park.
• „Gefäßprothesen“ – 9. August 2012, Asklepios Klinik Wandsbek (Geriatrie, UG), 18.30 Uhr, Dozent: Dr. Peter Breuer.
• „Bluthochdruck: Wenn Medikamente nicht mehr helfen“ – 16. August 2012, Asklepios Klinik St. Georg (Haus B, Hörsaal), 18.30 Uhr, Dozent: Priv.-Doz. Dr. Martin Bergmann.
• „Herzinsuffizienz: neue Behandlungsmöglichkeiten“ – 23. August 2012, Asklepios Klinik St. Georg (Haus B, Hörsaal), 18.30 Uhr, Dozenten: Prof. Dr. Michael Schmoeckel und Priv.-Doz. Dr. Martin Bergmann.
• „Herzrhythmusstörungen“ – 30. August 2012, Asklepios Klinik Altona (Hörsaal, 2.OG), 18.30 Uhr, Dozent: Dr. Anselm Schaumann.

 

Die Themen der Internetvideos auf Youtube

(www.youtube.com/asklepioskliniken):

1. Stentimplantation Talk

2. Reportage Stentimplantation

3. Psychische Bewaeltigung einschneidender kardialer Ereignisse

4. Herzbeschwerden bei organisch gesundem Herz

5. Herz-CT oder Herzkatheter?

6. Herzklappenfehler

7. Chronisch Ischämische Herzkrankheit Reportage

8. Chronische Ischämische Herzkrankheit Talk

9. Herzprobleme

10. Herzinfarkt - jede Minute zählt!

11. Bypass-Operation live

12. Herz- und Schlaganfall - Talk Gesundheitsmedtropole Hamburg

13. Herzrhythmusstörungen - Reportage Gesundheitsmedtropole Hamburg

14. Psychokardiologie - wie Stress Herz und Seele krank macht - Teil 1 von 2

15. Psychokardiologie - wenn Stress Herz und Seele krank macht - Teil 2 von 2

Die Videos der „Nachtvorlesung nachgefragt“ finden Sie auch unter
www.asklepios.com/videos

Gerne stellen wir Journalisten Hintergrundtexte zur Verfügung:
presse@asklepios.com


Über Asklepios
Die Asklepios Gruppe trägt in Deutschland Verantwortung für weit mehr als 100 Einrichtungen und rund 44.000 Mitarbeiter. Jährlich vertrauen der Klinikgruppe rund 1,7 Millionen Patienten ihre Gesundheit an. Mit diesen Kennzahlen und einer Umsatzverantwortung von knapp drei Milliarden Euro (2012) zählt Asklepios zu den größten privaten Klinikketten in Europa. Jedes 40. Baby in Deutschland kommt in einer der Asklepios Kliniken zwischen Sylt und Lindau am Bodensee zur Welt. Asklepios führt in St. Augustin das Deutsche Kinderherzzentrum, verantwortet aber auch knapp ein Drittel aller Psychiatrien in den neuen Bundesländern sowie mehrere Einrichtungen des Maßregelvollzugs.
Hamburg: Die Asklepios Kliniken Hamburg GmbH ist das größte Krankenhauscluster an einem Standort in Europa und deckt praktisch alle medizinischen Fachrichtungen von Augen- bis Zahnheilkunde ab. Asklepios beschäftigt allein hier knapp 13.000 Menschen aller Qualifikationsstufen (darunter rund 1.800 Ärzte) und ist mit 1.400 Ausbildungsplätzen der größte Ausbildungsbetrieb und der nach Zahl der Beschäftigten größte private Arbeitgeber der Stadt. Die Asklepios Kliniken behandeln in der Hansestadt jeden zweiten Krankenhauspatienten und damit 50 Prozent mehr stationäre Fälle, als die Berliner Charité, Deutschlands und Europas größte Uniklinik. In den insgesamt fünf Hamburger Asklepios-Entbindungsstationen erblicken zwei von vier neugeborenen Hanseaten das Licht der Welt. Asklepios betreibt mit der MEDILYS GmbH eines der größten Kliniklabore Europas. Jährlich werden hier mehr als zehn Millionen Analysen und mehr als 18 Millionen Befunde vorgenommen. Asklepios Kliniken im Einzugsgebiet Hamburg: Altona, Barmbek, Eimsbüttel (CardioClinic), Harburg, Klinikum Nord (Ochsenzoll/Heidberg), St. Georg, Wandsbek, Westklinikum Rissen, Bad Oldesloe, Ahrensburg, Bad Schwartau, Sylt.

 

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