Studie: Über 70 Prozent der Ärzte raten zum Zweitmeinungsverfahren in einer Klinik

- Wichtigster Grund: Klinikarzt kann das interne Expertennetzwerk nutzen
- Mediziner in Kliniken raten häufiger zur zweiten Meinung als niedergelassene Ärzte

Nach dem Gesetz ist es den Deutschen freigestellt, ob sie sich beim Einholen einer zweiten ärztlichen Meinung für einen niedergelassenen Arzt oder einen Klinikarzt entscheiden. Rund 70 Prozent der Mediziner sehen allerdings deutliche Vorteile für Patienten, wenn diese sich für ein Zweitmeinungsverfahren in einer Klinik entscheiden. 56 Prozent begründen dies damit, dass Krankenhausärzte das interne Expertennetzwerk nutzen können. 48 Prozent geben an, dass der Klinikarzt im besten Fall schon viele ähnliche Fälle operiert oder behandelt hat. Dies sind Ergebnisse der Studie „Ärzte-Trendbefragung Zweitmeinungsverfahren“ der Asklepios Kliniken Hamburg, für die über 100 Ärzte befragt wurden.
 

Große Unterschiede gibt es bei der Beurteilung des Zweitmeinungsverfahrens zwischen Klinikärzten undNiedergelassenen. 45 Prozent der Klinikärzte meinen, dass durch eine Zweitmeinung das vertrauensvolle Arzt-Patientenverhältnis gestärkt wird. Unter den Niedergelassenen bestätigten dies nur 27 Prozent. 69 Prozent der Mediziner an einem Krankenhaus halten das Zweitmeinungsverfahren für sinnvoll, unter den Niedergelassenen sind es nur 57 Prozent. Größer ist auch der Anteil der Klinikärzte (27 Prozent) im Vergleich zu Niedergelassenen (20 Prozent), die dem Einholen einer zweiten Meinung eine positive Wirkung auf den Therapieverlauf zusprechen.
 
„Deutschlands Krankenhausärzte verfügen beim Zweitmeinungsverfahren über bessere Voraussetzungen und damit deutlich mehr Erfahrung als ein Großteil der niedergelassenen Ärzte“, sagt Dr. Thomas Wolfram, Geschäftsführer und Sprecher der Asklepios Kliniken Hamburg. „Die besseren Voraussetzungen hängen vor allem mit dem internen Expertennetzwerk in einer Klinik zusammen. Patienten haben in Krankenhäusern den großen Vorteil, interdisziplinär behandelt zu werden.“
 
Mehr Klinikärzte als niedergelassene Mediziner gehen von Senkung der Kosten aus
 
Klinikärzte sind auch deutlich optimistischer, was die positiven Auswirkungen des Zweitmeinungsverfahrens auf das Gesundheitssystem angeht. 49 Prozent der Mediziner an einem Hospital sind sich sicher, dass dadurch Kosten gespart und unnötige Operationen vermieden werden. Unter den niedergelassenen Ärzten sind es nur 34 Prozent. 42 Prozent der Mediziner an einem Krankenhaus sind überdies überzeugt, dass das Gesundheitssystem ein standardisiertes Zweitmeinungsverfahren braucht, unter den niedergelassenen Ärzten sind es nur 26 Prozent. Zudem halten 58 Prozent der Klinikärzte eine Begrenzung des Zweitmeinungsverfahrens auf bestimmte Operationen und Eingriffe für zu kompliziert. Von den niedergelassenen Ärzten bejahen dies 48 Prozent. Der Deutsche Bundestag hatte am 11. Juni in 2. und 3. Lesung das Versorgungsstärkungsgesetz beschlossen, das auch das Zweitmeinungsverfahren beinhaltet. Für bestimmte planbare und besonders mengenanfällige Eingriffe wird demnach ein strukturiertes qualitätsgesichertes Zweitmeinungsverfahren eingeführt.
 
Das Zweitmeinungsverfahren ist ungeachtet der Gesetzeslage schon teilweise in Deutschland Praxis. Wie die Studie zudem ergeben hat, haben Klinikärzte im Vergleich zu niedergelassenen Ärzten in den vergangenen zwölf Monaten im Durchschnitt mehr Patienten eine zweite Meinung vorgeschlagen. „Die Klinikmediziner  nutzen die Chancen  eines Zweitmeinungsverfahrens stärker als die niedergelassenen Ärzte“, sagt Dr. Thomas Wolfram, Geschäftsführer und Sprecher der Asklepios Kliniken Hamburg.
 
Die Asklepios Kliniken in Hamburg bieten ihren Patienten aktiv eine Zweitmeinung in einer Vielzahl medizinischer Fachbereiche wie etwa Gefäßmedizin, Kardiologie, Neuromedizin und Rückenmedizin an.
 


Hintergrundinformation


Im April 2015 führten die Asklepios Kliniken Hamburg eine Studie zum Thema „Zweitmeinungsverfahren in Deutschland“ durch. Dafür wurden bundesweit 103 Ärzte aller Fachrichtungen befragt, darunter 53 Klinikärzte und 50 niedergelassene Ärzte. Auf Anfrage erhalten Sie Infografiken mit den detaillierten Umfrageergebnissen.

 

Über Asklepios

Asklepios zählt zu den führenden privaten Betreibern von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland. Die Klinikkette verfolgt eine verantwortungsvolle, auf hohe Sicherheit und Qualität ausgerichtete nachhaltige Strategie. Auf dieser Basis hat sich Asklepios seit der Gründung vor 30 Jahren dynamisch entwickelt. Aktuell verfügt der Konzern bundesweit über rund 140 Gesundheitseinrichtungen und beschäftigt mehr als 45.000 Mitarbeiter. Im vergangenen Geschäftsjahr 2014 wurden rund 2,2 Mio. Patienten in Einrichtungen des Asklepios-Konzerns behandelt.
 
In der Metropolregion Hamburg betreibt Asklepios den größten Krankenhausverbund an einem europäischen Standort. Mit 60 Fachdisziplinen von Augen- bis zur Zahnheilkunde und mehr als  170 verschiedenen Abteilungen ist Asklepios in den Stadtgebieten Altona, Barmbek, Harburg, Nord (Ochsenzoll/Heidberg), St. Georg, Wandsbek und Rissen vertreten. Die medizinischen Experten versorgen am Standort jährlich rund 550.000 Patienten stationär und ambulant. In der Hansestadt wird jeder zweite Krankenhauspatient in einer Asklepios-Klinik behandelt. Der Klinikbetreiber beschäftigt in der Hansestadt über 13.000 Mitarbeiter, darunter rund 2.000 Ärzte, und ist somit einer der größten privaten Arbeitgeber und mit 1.400 Auszubildenden der größte Ausbildungsbetrieb Hamburgs.

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