Asklepios-Studie: Mangelnde Gesundheitsangebote des Arbeitgebers sind ein Kündigungsgrund
• Jeder Elfte würde für mehr Sport und Wellness den Job wechseln, in der Metropolregion Hamburg sogar jeder Fünfte
• 74 Prozent der Berufstätigen wünschen sich ein erweitertes Gesundheitsangebot von ihrem Arbeitgeber
Für rund jeden zweiten deutschen Arbeitnehmer sind Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung wichtig bei der Jobsuche. Neun Prozent würden wegen eines besseren Fit- und Wellnessangebots sogar die Firma wechseln. In der Metropolregion Hamburg ist die Quote doppelt so hoch und liegt bei 18 Prozent. Weitere 40 Prozent der Arbeitnehmer sehen in Gesundheitsangeboten einen zusätzlichen Anreiz bei der Wahl ihres Arbeitgebers. Das zeigt: Im Wettbewerb der Unternehmen um gut qualifizierte Arbeitskräfte sind Angebote zur Gesundheitsförderung ein wichtiges Argument, um Talente anzulocken. Wenn Unternehmen mehr Betriebssport, gesundes Kantinenessen, Vorsorgeuntersuchungen und Massagen anbieten, steigt ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Doch noch haben das nicht genügend Arbeitgeber erkannt: Fast drei von vier Arbeitnehmern wünschen sich, dass ihr Unternehmen das Angebot an gesundheitsfördernden Maßnahmen ausweitet. Das sind Ergebnisse der Studie „Gesundheitsförderung“ der Asklepios Kliniken. Bundesweit wurden dafür Ende 2015 insgesamt 1.000 deutsche Arbeitnehmer ab 18 Jahren in Unternehmen ab zehn Mitarbeitern befragt.
Insgesamt erhalten laut Asklepios-Studie bisher 58 Prozent der Angestellten in Deutschland mindestens ein gesundheitsförderndes Angebot von ihrem Arbeitgeber (61 Prozent in der Metropolregion Hamburg). Am häufigsten sind das mit je 19 Prozent gesundes Essen und gemeinschaftlicher Betriebssport. Dicht dahinter folgen Rückenschulungen und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, die jeweils 17 Prozent der Arbeitnehmer angeboten werden. Das gesunde Essen und die medizinischen Untersuchungen sind dabei besonders beliebt: Jeweils mehr als die Hälfte der Mitarbeiter, denen diese Angebote gemacht werden, nutzen sie häufig, rund ein weiteres Drittel manchmal. Tendenziell, so das Ergebnis der Studie, achten große Unternehmen besser auf die Gesundheit ihrer Angestellten: Mehr als zwei Drittel der Arbeitnehmer in Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern erhalten gesundheitsfördernde Maßnahmen. In Firmen mit zehn bis 50 Mitarbeitern sind es hingegen nur 40 Prozent. „Die kleineren Unternehmen täten gut daran, sich die großen in dieser Hinsicht zum Vorbild zu nehmen“, sagt Dr. Thomas Wolfram, der als Konzerngeschäftsführer der Asklepios Kliniken GmbH unter anderem für den Bereich Personal verantwortlich zeichnet, „denn von einer gesunden Belegschaft profitiert letztlich auch der Arbeitgeber. Und je weniger Mitarbeiter ein Betrieb hat, umso schwieriger ist es, einen überdurchschnittlich hohen Krankenstand auszugleichen.“
Arbeitsstress hindert Arbeitnehmer am Sport
Unabhängig von den Angeboten ihrer Arbeitgeber geben insgesamt 85 Prozent der Arbeitnehmer an, etwas für ihre Gesundheit zu tun – auch hier vor allem durch eine gesunde Ernährung (48 Prozent) und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen (38 Prozent). Viele gute Absichten für einen gesunden Lebenswandel werden aber durch einen Faktor torpediert: Stress. 48 Prozent der Arbeitnehmer sagen, Arbeitsstress halte sie häufig davon ab, etwas für ihre Gesundheit zu tun. „Ein Teufelskreis – denn gerade gestresste Berufstätige müssten zum Ausgleich dringend Sport machen und sich gesund ernähren“, so Dr. Thomas Wolfram von Asklepios. „Auf Dauer kann unkompensierter Stress zu schweren Erkrankungen führen, sowohl körperlich als auch psychisch.“ Am meisten haben junge Arbeitnehmer mit dem Druck zu kämpfen: 57 Prozent der 18- bis 29-Jährigen werden häufig durch Arbeitsstress davon abgehalten, sich um ihre Gesundheit zu kümmern. Nur wenige Arbeitgeber helfen ihren Angestellten in dieser Lage: Lediglich zehn Prozent der Arbeitnehmer stimmen der Aussage voll und ganz zu, ihr Arbeitgeber bemühe sich, Stress im Arbeitsalltag zu vermeiden.
Arbeitnehmer werden sportlicher
Insgesamt erfreuen sich die meisten Gesundheitsangebote der Arbeitgeber steigender Beliebtheit. Das gilt insbesondere für betrieblich geförderte Mitgliedschaften in Fitnessclubs und Sportvereinen: Unter den Mitarbeitern, die solche Angebote nutzen, rafft sich fast ein Drittel häufiger auf als noch ein Jahr zuvor. Demgegenüber nutzen nur zwölf Prozent dieses Sportangebot jetzt seltener. Und unter denjenigen, die sich an betrieblichem Gemeinschaftssport beteiligen, tun dies 21 Prozent häufiger als im vorangegangenen Jahr – gegenüber 13 Prozent, die seltener den Weg zum Sportplatz oder in die Turnhalle finden. Dabei darf die Fitness auch gern etwas kosten: Sieben von zehn Angestellten, die über ihren Arbeitgeber Mitglied in einem Fitnessclub oder Sportverein sind, beteiligen sich an den Kosten. Unter den Gemeinschaftssportlern greifen 35 Prozent dafür ins eigene Portemonnaie. Insgesamt geben die Berufstätigen, die sich privat oder vom Arbeitgeber gefördert um ihre Gesundheit kümmern, dafür durchschnittlich 42 Euro im Monat aus und verwenden 15 Stunden darauf. In der Metropolregion Hamburg investieren die Arbeitnehmer sogar noch mehr in die eigene Gesundheit: sie geben durchschnittlich 58 Euro im Monat aus und nehmen sich 17 Stunden Zeit.
Hintergrundinformation
Die arbeitnehmerrepräsentative Studie „Gesundheitsförderung“ wurde von einem unabhängigen Marktforschungsinstitut im Auftrag der Asklepios Kliniken durchgeführt. Bundesweit wurden dafür bis Dezember 2015 insgesamt 1.000 deutsche Arbeitnehmer ab 18 Jahren in Unternehmen ab zehn Mitarbeitern befragt. Auf Anfrage erhalten Sie Infografiken mit den detaillierten Umfrageergebnissen.
Über Asklepios
Asklepios zählt zu den führenden privaten Betreibern von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland. Die Klinikkette verfolgt eine verantwortungsvolle, auf hohe Sicherheit und Qualität ausgerichtete nachhaltige Strategie. Auf dieser Basis hat sich Asklepios seit der Gründung vor mehr als 30 Jahren dynamisch entwickelt. Aktuell verfügt der Konzern bundesweit über rund 150 Gesundheitseinrichtungen und beschäftigt mehr als 45.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2014 wurden rund 2,2 Mio. Patienten in Einrichtungen des Asklepios-Konzerns behandelt.
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