Senatsempfang für Auszubildende aus Tunesien

Pilotprojekt TAPiG: 150 junge Tunesier kommen zur Krankenpflege-Ausbildung in das Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsberufe nach Hamburg

„Ich freue mich, dass Hamburg mit diesem Projekt einen Sektor unterstützt, in dem wir dringend zusätzliche Fachkräfte benötigen“. Mit diesen Worten hieß der Staatsrat der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Jan Pörksen, 25 tunesische Auszubildende am Donnerstag (11.10.) im Gästehaus des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg willkommen. Die Jugendlichen erhalten im Rahmen der deutsch-tunesischen Transformations-Partnerschaft im Gesundheitswesen (TAPiG) bei den Asklepios Kliniken Hamburg eine fundierte Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Sie bilden die erste Gruppe von insgesamt 150 hochmotivierten tunesischen Abiturienten, die an dem Projekt teilnehmen. Unter den Gästen befand sich der Konsul der Tunesischen Republik in Hamburg, Mohamed Imed Torjemane.

Der Hamburger Senat hatte die jungen Tunesier anlässlich eines Begrüßungs-Empfangs einer Gruppe von zehn Jungdiplomaten aus der Tunesischen Republik eingeladen, die der Hansestadt einen Informationsbesuch abstatten. Dabei handelt es sich um den ersten Lehrgang des Auswärtigen Amtes für tunesische Diplomaten – ebenfalls wie TAPiG ein Pilotprojekt der Transformationspartnerschaft zwischen Tunesien und Deutschland. Die Bundesregierung hatte nach der Revolution mit der Übergangsregierung in Tunesien 2011 eine enge politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit vereinbart. Damit soll der demokratische Wandel und die ökonomische Stabilisierung Tunesiens unterstützt werden.

Ali Cherif, Stellvertretender Direktor für Fragen der Menschenrechte im Außenministerium in Tunis und Leiter der Diplomaten-Delegation, richtete ebenfalls Grußworte an die Gäste. Die TAPiG-Teilnehmer tauschten sich intensiv mit den jungen Diplomaten aus. Der 24–jährige Khalil Ghrairi, einer der beiden Klassensprecher der TAPiG-Gruppe, sagte: „Ich habe mich sehr über die Begegnung mit den Diplomaten gefreut. Ein solcher Informationsaufenthalt im Ausland ist aus professioneller Sicht sehr wichtig, um Erfahrungen zu sammeln. Ich bin sicher, dass die jungen Diplomaten unvergessliche Momente in einem großartigen Land erleben“.

Nach dem Empfang im Gästehaus des Hamburger Senats stand für die TAPiG-Teilnehmer am Abend ein weiterer Punkt auf dem Programm: die Vorstellung „Faust I“ im Hamburger Thalia-Theater. Die „Inszenierung des Jahres“ wird einmal im Monat mit englischen Übertiteln präsentiert. Khaoula Behri (22), die zweite Klassensprecherin der TAPiG-Gruppe, meinte nach der Vorstellung: „Es war zwar nicht einfach, die Szenen auf Anhieb zu verstehen. Aber ich fand, dass es ein sehr wichtiges Stück ist, weil es Fragen des Liebeslebens behandelt“.

Die tunesischen Jugendlichen waren am 31. August in der Hansestadt eingetroffen. Nach einem sechsmonatigen Sprachkursus beim Goethe-Institut beginnen sie ihre dreijährige Ausbildung beim Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Hamburg (BZG). Die jüngst beschlossene Umsetzung der EU-Regelung „Blaue Karte EU“ ermöglicht es den in Deutschland ausgebildeten Fachkräften aus Drittstaaten darüber hinaus, sich in der Bundesrepublik dauerhaft niederzulassen. Das Auswärtige Amt unterstützt die sprachliche Vorbereitung der Abiturienten mit Mitteln aus der Transformationspartnerschaft. Für die Asklepios Kliniken Hamburg als weltoffener Arbeitgeber ist das innovative TAPiG-Projekt ein weiterer Meilenstein, den Integrationsprozess von Zuwanderern voranzutreiben und eine Kultur des Miteinanders weiterhin zu fördern.

 

Foto auf Anfrage: Staatsrat Jan Pörksen (li.) sowie TAPiG-Teilnehmer Chokri Nasri und Kaouther Chaouachi.

Asklepios:
Der Gesundheitskonzern Asklepios Kliniken GmbH zählt zu den drei größten privaten Betreibern von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland. Die Klinikgruppe verfolgt eine verantwortungsvolle, auf hohe Qualität und Innovationskraft ausgerichtete nachhaltige Wachstumsstrategie. Auf dieser Basis hat sich Asklepios seit der Gründung vor mehr als 25 Jahren dynamisch entwickelt. Aktuell verfügt die Gruppe bundesweit über 140 Gesundheitseinrichtungen und beschäftigt mehr als 44.000 Mitarbeiter. 2011 wurden über 1,7 Mio. Patienten in Einrichtungen der Asklepios-Gruppe behandelt.

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