Pfingsten mit Sommerwetter: Erste Hitzeopfer erwartet

Zehn „goldene Regeln“ der Notfallmediziner aus den Asklepios Kliniken

Die Notaufnahmen der Asklepios Kliniken rechnen über Pfingsten mit Patienten, die unter hitzebedingten Beschwerden leiden. Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme sowie allgemeines Unwohlsein sind dabei typische Symptome. In Norddeutschland soll es laut Wettervorhersage sommerlich werden, im Südwesten mit Temperaturen von über 30 Grad fast tropisch. Wenn eine solche Wetterlage anhält, leidet etwa jeder zehnte Notfallpatient unter der Hitze, manchmal sogar jeder Vierte.
 

„Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte Hitzeeinwirkung auf den Kopf“, warnt Anke Türoff, Oberärztin der Zentralen Notaufnahme der Asklepios Klinik Wandsbek. Der Mangel an Flüssigkeit im Körper ist dabei Folge von zu geringer Flüssigkeitsaufnahme und einem großen Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen. „Je nach Art und Dauer der Sonneneinstrahlung auf den Menschen können die Symptome von Kopfschmerzen und Schwindel mit Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Kreislaufproblemen mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall zur Hitzeerschöpfung und Hitzeschlag mit Schockzustand variieren“, so die Hamburger Internistin weiter. Insbesondere kleine Kinder sowie alte und kranke Menschen müssen in dieser Jahreszeit besonders vorsichtig sein, warnt Anke Türoff. Bei der direkten Sonneneinstrahlung macht die Dosis das Gift: Wir brauchen Sonnenlicht zur Bildung von Vitamin D, aber eine zu lange Einwirkung schädigt die Haut.

Die zehn „goldenen Regeln“ der Ärzte

Während die meisten Menschen die Sommerwärme genießen, sollten vor allem ältere Menschen und Kinder vernünftig mit der Hitze umgehen. Diese Tipps haben die Experten der Asklepios Kliniken:

1. Tragen Sie luftige Kleidung!
2. Halten Sie sich in kühlen Räumen auf!
3. Vermeiden Sie ungewohnte körperliche Anstrengung!
4. Setzen Sie sich nicht zu lange der prallen Sonne aus (z.B. bei der Arbeit im Garten)!
5. Gönnen Sie sich eine verlängerte Mittagspause, machen Sie Siesta!
6. Bevorzugen Sie leichte Kost wie Gemüse, Fisch oder Obst.
7. Trinken Sie mehr als sonst, „immer über den Durst“, aber keinen Alkohol!
8. Bei Hitze verbraucht der Körper mehr Natrium. Deshalb ist es ratsam, natriumreiches Mineralwasser zu trinken und sich eine Extraprise Kochsalz zu gönnen.
9. Tragen Sie eine helle Kopfbedeckung, wenn Sie in der Sonne unterwegs sind.
10. Lassen Sie niemals Kinder oder Haustiere in einem geparkten Auto zurück.


Hintergrund

Kleine Kinder und ältere Menschen reagieren empfindlicher auf Flüssigkeitsverlust, z. B. durch Schwitzen. Bei großer Hitze geht mit dem Körperwasser immer auch das Natriumsalz mit verloren. Man wird müde und matt, die Reaktionsfähigkeit lässt nach, was unter anderem im Straßenverkehr riskant ist. Im Extremfall kann es zu regelrechten Verwirrtheitszuständen kommen. Aber auch das Herzkreislaufsystem ist gefährdet durch ein Versacken des Blutes mit Blutdruckabfall und hierdurch entstehender Gefahr der Bewusstlosigkeit.

Da im Alter auch das spontane Durstgefühl nachlässt, lautet eine der Empfehlungen „Trinken Sie über den Durst“. In Einrichtungen wie Heimen oder Krankenhäusern wird regelmäßig zum Trinken animiert und an Hand von Trinkplänen die Flüssigkeitsaufnahme auch kontrolliert. Ältere Autofahrer sollten ebenfalls ein Prinzip der Regelmäßigkeit pflegen, nämlich eine Pause zum Abkühlen und Trinken alle zwei Stunden einlegen. Dies ist umso wichtiger, da die fehlende Wärmeabgabe im überhitzten Auto  fatale Folgen für Reaktionsvermögen und Körperkreislauf hat.


Im Notfall immer 112 anrufen!

Was tun, wenn es zu Hitzschlag oder Kollaps gekommen ist? Dann ist sofort der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 zu verständigen. Bringen Sie den Betroffenen an einen kühlen Ort, lockern Sie seine Kleidung, kühlen sie mit feuchten Tüchern ab und reichen Sie – wenn der Betroffene bei Bewusstsein ist – Getränke, nicht zu kühl und nicht zu viel auf einmal.

Randnotiz: Halten Wärmeperioden mit Temperaturen bis 30° Celsius über eine Woche lang an, akklimatisiert sich der Körper in der Regel ganz gut. Für diese Phase der Zeit der Wetter-Erwärmung benötigt der Mensch aber vermehrt Wasser, Mineralien und Kochsalz.

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