Neue Schrittmacher-Hülle schützt vor Infektionen
Kardiologen der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg setzen erstmals in Deutschland ein antibakterielles Netz bei Herzpatienten ein
Zum ersten Mal in Deutschland haben die Kardiologen der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg einem Herzpatienten einen Defibrillator eingesetzt, der von einem neuartigen Netz umgeben ist. Die antibakteriell beschichtete Hülle eignet sich für elektrische Herzimplantate und verhindert Infektionen. Direkt nach der Implantation erhöht sie die Stabilität, später zersetzt sich das Netz binnen neun Monaten von selbst.
„Für den Erfolg des Eingriffs und die anschließende Rehabilitation des Patienten ist es entscheidend, Infektionen und zu vermeiden. Die neue Technologie reduziert die Komplikationsrate nachweislich und sorgt so für mehr Patientensicherheit“, erklärt Dr. Tobias Tönnis, Oberarzt der Kardiologie in der Asklepios Klinik St. Georg. Bei konventionellen Implantaten egal ob Schrittmacher oder ICD (Implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren) entwickelt sich bei rund 2,6 Prozent der Patienten eine Infektion. Weil die behandelten Patienten immer älter werden, steigt auch das Risiko für Infektionen, weiß Dr. Tönnis. Mit der neuen Spezialumhüllung „TYRX“ sind es nur 0,2 Prozent, also nur noch etwa ein Zehntel. „Speziell für Patienten mit einem erhöhten Infektionsrisiko ist das ein zusätzliches Maß an Sicherheit“, so Tönnis.
Die Fasern der von der Firma Medtronic entwickelten Hülle setzen zwei verschiedene Antibiotika im Operationsgebiet frei. Innerhalb von neun Monaten zersetzt sich das Netz dann selbst vollständig. Die Wirksamkeit wurde in Studien getestet.
In Deutschland erhalten jährlich über 100.000 Menschen einen Herzschrittmacher, weil ihr Herz sonst zu langsam schlagen würde. Patienten, deren Herz so sehr aus dem Takt gerät, dass es stehen bleibt oder nur noch extrem schnell, aber ohne Pumpleistung schlägt („Flimmern“), benötigen einen ICD. Dieser arbeitet wie ein Defibrillator und aktiviert den Herzschlag automatisch wieder durch Stromstöße. Ohne die elektrischen Helfer haben die Betroffenen ein hohes Risiko einen Herzstillstand zu erleiden und zu versterben. Aufgrund der beschränkten Lebensdauer der Batterien müssen die Geräte nach fünf oder zehn Jahren ausgetauscht werden.
Sprechen Sie uns an
Konzernbereich Unternehmenskommunikation & Marketing
Pressestelle
- Nachricht schreiben
- (0 40) 18 18-82 66 36
- (0 40) 18 18-82 66 39