Mehr Sicherheit für Patienten mit Blutarmut

Sterblichkeitsrisiko bei geplantem Hüft- und Kniegelenkersatz gesenkt

Um das Sterblichkeitsrisiko kurz nach einem geplanten Hüft- oder Kniegelenkersatz deutlich zu senken, geht das Team um Prof. Dr. Hans-Bernd Hopf, Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin an der Asklepios Klinik Langen, neue Wege. Schon Wochen vor der Operation erhalten Patienten, die unter Blutarmut leiden, ein Hormon, das im Organismus die Bildung von roten Blutkörperchen stimuliert.

Bis zu einem Drittel der Patienten, die sich einer geplanten Hüft- oder Kniegelenkersatz Operation unterziehen, leiden unter Blutarmut, auch Anämie genannt. Patienten, die unter Anämie leiden, weisen ein deutlich höheres Mortalitätsrisiko kurz nach operativen Eingriffen auf. Außerdem erhalten solche Patienten deutlich häufiger Bluttransfusionen, was mit weiteren Risiken einhergeht. Darüber hinaus sind Blutkonserven ein knappes Gut und daher ist jede sinnvolle Einsparung  willkommen.

„Mit der Anhebung der Anzahl von roten Blutkörperchen vor einer Operation schaffen wir es, bei Patienten mit Anämie, die Operationsrisiken deutlich zu senken. Durch die Gabe eines bestimmten Hormons wird die Blutbildung im Körper angeregt. Der Patient benötigt so oftmals kein oder deutlich weniger Fremdblut. Das Infektionsrisiko sinkt, und die Patienten können die Klinik schneller wieder verlassen. Außerdem sparen wir so Blutkonserven für unvorhergesehene Notfälle“, sagt Prof. Hopf.

Zurzeit wird das neue Verfahren ausschließlich bei dem geplanten Einsatz von Knie- oder Hüftgelenkprothesen angewendet. Prof. Hopf plant jedoch für die Zukunft, alle Patienten, denen ein größerer chirurgischer Eingriff bevorsteht und die unter Anämie leiden, vor der Operation mit dem blutbildenden Hormon zu behandeln.

Pressekontakt: Volkmar Bölke, Geschäftsführer, Tel. 06103-912-1201

 

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