Medizin nicht nur für Männer: Hightech gegen Unfruchtbarkeit, Hilfe bei Harnsteinen und schonende OP-Methoden

Dezember ist Themenmonat Urologie bei den Asklepios Kliniken

Die Urologie ist ein vergleichsweiser kleiner Bereich in der Medizin, aber für die Betroffenen von großer Bedeutung. Spezialisten der Hamburger Asklepios Kliniken stehen allen Interessierten im Rahmen der Vortragsreihe „Hanseatische Nachtvorlesungen“ im Dezember Rede und Antwort. Die drei Vorträge zum Thema Urologie – jeweils donnerstags – sind für die Teilnehmer kostenfrei. Zusätzlich bietet Asklepios über das Internet kostenlos rund 300 Videos mit Experteninterviews aus fast allen medizinischen Gebieten an. Zu finden im YouTube-Kanal von Asklepios und auf der Asklepios Internetseite

Worum geht es? Ein Beispiel ist der unerfüllte Kinderwunsch, unter mehr als jedes zehnte Paar leidet. Was kaum bekannt ist: In einem Drittel der Fälle spielt die Unfruchtbarkeit des Mannes eine entscheidende Rolle. Dank moderner Untersuchungs- und Behandlungsmethoden können die Mediziner heute vielen Patienten helfen. Gleiches gilt für das Volksleiden Harnsteine. Mehr als fünf Prozent der Bevölkerung leidet unter der Erkrankung, die nicht selten mit äußerst schmerzhaften Nierenkoliken einhergeht. Eine Stoßwellentherapie oder der Eingriff per Endoskop und Laser sind heute das Mittel der Wahl bei der Behandlung. Überhaupt spielen minimalinvasive OP-Methoden in der Urologie eine zunehmend größere Rolle.


Unerfüllter Kinderwunsch: Oft liegt der Grund beim Mann

Das Thema unerfüllter Kinderwunsch ist sensibel und bedarf einer behutsamen Herangehensweise durch den Mediziner. „Etwa zehn bis 15 Prozent aller Paare haben Probleme, eine Schwangerschaft zu erzeugen. Bei drei bis fünf Prozent von ihnen bleibt es beim Wunsch“, berichtet Dr. Tobias Pottek, Chefarzt der Urologie im Asklepios Westklinikum Hamburg. Medizinisch relevant werde das Problem, wenn ein Jahr lang erfolglos versucht worden sei, dass die Frau schwanger wird. Dann müsse nach den Ursachen gesucht werden. „Als Faustregel gilt, dass es in etwa einem Drittel der Paare am Mann, bei einem Drittel an der Frau und in einem Drittel an beiden liegt“, erläutert Dr. Pottek.

Was genau zur Unfruchtbarkeit führt, darüber wird in der Fachwelt viel diskutiert. Umwelteinflüsse und insbesondere die Ernährung spielen vermutlich eine große Rolle. Während der Gynäkologe für die Abklärung der Unfruchtbarkeit bei der Frau zuständig ist, nimmt der Urologe den Mann unter die Lupe. Besondere Bedeutung hat dabei die Ultraschalluntersuchung der Hoden. „Immer wieder kommen kleine, nicht tastbare Hodentumore vor, die Hormone produzieren und deren Einfluss keine Samenzellproduktion zulässt“, erklärt Dr. Pottek. Mit Spezialtests wird die Befruchtungsfähigkeit der Spermien untersucht. Auch  das Blutbild gibt Aufschluss über die Fruchtbarkeit. Verschiedene Störungen in der männlichen und in der weiblichen Anatomie und in den Funktionen der Organe sind nach den Worten des Chefarztes durch medizinische Maßnahmen zu beeinflussen. Als mögliche Ursachen gelten zum Beispiel die Krampfader des Samenstranges, anatomische Veränderungen des Penis, Hodentumore, Verschlüsse der Samenwege – auch durch Vasektomie (Sterilisation) – und hormonelle Störungen. „Entfernt man die Ursache, kann die Zeugungsfähigkeit vollständig normalisiert werden“, betont Dr. Pottek. „Bei den Frauen sind es eher Störungen des Eitransportes durch die Eileiter und auch hormonelle Störungen, die sich beeinflussen lassen.“

Moderne Endoskope und Lasersonden ersetzen den mittelalterlichem „Steinschneider“

Harnsteine, Prostatavergrößerung, Blasentumor, Nierentumor – bei vielen urologischen Diagnosen, die aufgrund der Altersentwicklung der Bevölkerung zunehmen, wird den betroffenen Patientinnen und Patienten eine Operation empfohlen. Davor haben viele Patienten Angst. „Glücklicherweise können wir fast alle Operationen in der Urologie heutzutage minimal-invasiv durchführen und damit Schmerzen, Komplikationen und die Verweildauer im Krankenhaus stark reduzieren“, sagt Prof. Dr. Christian Wülfing, Chefarzt der urologischen Abteilung an der Asklepios Klinik Altona. „Durch den vermehrten Einsatz modernster Technik können Eingriffe wie Harnblasen-und Prostataoperationen, Steinentfernungen aus Harnleiter und Niere und sogar die Entfernung von Tumoren der Niere maximal schonend durchgeführt werden“, erläutert der Spezialist für minimal-invasive Eingriffe.
 
Prof. Wülfing lädt im Rahmen seiner „Nachtvorlesung“ am 6. Dezember zu einer faszinierenden Zeitreise von den „Steinschneidern“ im Mittelalter über die Erfindung und Erprobung des ersten Endoskopes bis hin zur modernen Welt der Mini-Kameras, Lasersonden und High-Tech-Endoskopen ein. „Seit der Erfindung des Endoskopes vor etwas mehr als 100 Jahren ist die Entwicklung zu Miniaturinstrumenten und minimal-invasiven Therapieansätzen nicht mehr aufzuhalten – und davon profitieren die Patienten“, so Prof. Wülfing.


Klimawandel sorgt für mehr Harnsteine

In Deutschland sind fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung von Harnsteinen betroffen, Tendenz steigend. „Während früher mehr Männer als Frauen unter Harnsteinleiden litten, hat sich das Verhältnis heute weitgehend angeglichen. Außerdem steigt auch bei Kindern die Zahl der Patienten“, berichtet Prof. Dr. Andreas Gross, Chefarzt der Abteilung für Urologie in der Asklepios Klinik Barmbek. Bei der Suche nach den Ursachen entdecken die Mediziner immer neue Zusammenhänge. Neben den veränderten Ernährungsgewohnheiten und dem zunehmenden Body Mass Index (BMI) spielt offenbar auch das Klima eine Rolle. „Im Zuge der weltweiten Klimaerwärmung rechnen wir pro Grad Temperaturplus mit einer Zunahme der Steinpatienten von etwa zehn Prozent“, sagt Professor Gross mit Hinweis auf die aktuelle Studienlage. Diskutiert wird in der Wissenschaft auch ein Zusammenhang zwischen Steinleiden und Herzinfarktrisiko bzw. der Arteriosklorose.

Behandelt werden Harnstein-Patienten heute mit modernster Technik. Als besonders schonendes, weil nicht-invasives Verfahren gilt das Zertrümmern von Harnsteinen durch Stoßwellen, die sogenannte Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL). „Bei kleineren Steinen bis zu einer Größe von 1,5 Zentimetern setzen wir zudem immer häufiger endoskopische Verfahren ein, bei denen die Steine herausgezogen oder per Laserstrahl zertrümmert werden“, sagt Professor Gross, dessen Abteilung nach einer Klinik im indischen Hyderabad weltweit die zweitgrößte urologische Abteilung zur endoskopischen Steinsanierung ist. Neben den Behandlungsfortschritten, zu denen auch die Steinanalyse und die medikamentöse Vorsorge beitragen, gibt es für viele Betroffene noch eine weitere gute Nachricht: „In unseren Breitengraden haben etwa die Hälfte der Steinpatienten nur einmal im Leben einen Stein und sind danach vom Leiden befreit.“


Themen der Patientenveranstaltungen „Hanseatische Nachtvorlesung“ (kostenfrei):

• „Der Blick durchs Schlüsselloch – minimal invasive Verfahren in der Urologie“, – 6. Dezember 2012, Asklepios Klinik Altona (2. OG, Hörsaal ), 18.30 Uhr, Dozent: Prof. Dr. Christian Wülfing. 
• „Harnsteine“ – 13. Dezember 2012, Asklepios Klinik Barmbek (EG, Seminarraum 1 und 2 ), 18.30 Uhr, Dozent: Prof. Dr. Andreas Gross. 
• „Unfruchtbarkeit des Mannes“ – 20. Dezember 2012, Asklepios Klinik Westklinikum (Cafeteria, EG), 18.30 Uhr, Dozent: Dr. Tobias Pottek

Asklepios-Internetvideos auf YouTube (www.youtube.com/asklepioskliniken) und auf der Asklepios Homepage (http://www.asklepios.com/videos):
 
1. Prostatakarzinom

2. Krebs in der Harnblase

3. Inkontinenz und Impotenz nach Prostata-OP

4. Harn- und Nierensteine

5. Blasenkrebs - Reportage

6. Laserbehandlung der gutartigen Prostatavergrößerung

7. Operative Behandlung der Prostata Erkrankungen

8. Blasenkrebs- Talk Gesundheitsmedtropole Hamburg

9. Prostatakrebs 1/2

10. Prostatakrebs 2/2

 

Weitere Filme zu medizinischen Themen finden Sie unter: 
http://www.asklepios.com/videos
 
Gerne stellen wir Ihnen Hintergrundtexte zur Verfügung.

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