Medizin für Männer: Wie bekommt man den Mann zum Arzt? Vorsorge ist in vielen Fällen ein „rotes Tuch“.

Januar ist Themenmonat Männergesundheit bei den Asklepios Kliniken

Männergesundheit ist ein vergleichsweiser kleiner Bereich in der Medizin, aber für die Betroffenen von großer Bedeutung. Die Bandbreite der Erkrankungen reicht von der gutartigen Vergrößerung der Prostata bis zu Potenzproblemen. Die Spezialisten der Hamburger Asklepios Kliniken stehen allen Interessierten im Rahmen der Vortragsreihe „Hanseatische Nachtvorlesungen“ im Januar Rede und Antwort zu diesen Themen. Die vier Vorträge zur Männergesundheit, jeweils donnerstags – sind für die Teilnehmer kostenfrei. Zusätzlich bietet Asklepios über das Internet kostenlos rund 300 Videos mit Experteninterviews aus fast allen medizinischen Gebieten an. Zu finden im YouTube-Kanal von Asklepios und auf der Asklepios Internetseite. .

 

Zum besseren Verständnis der Thematik Männergesundheit: Männer sterben laut Statistik durchschnittlich sechs bis sieben Jahre früher als Frauen. Für Ärzte ist das kein Zufall. „Schon in der Grundschule muss begonnen werden, der männlichen Übersterblichkeit entgegenzuwirken“, sagt der Leitende Arzt der Urologie in der Hamburger Asklepios Klinik St. Georg, Dr. Claus Brunken. „Hier können die Grundsteine für gesunde Ernährung und zum Beispiel richtige Kommunikation in Konfliktsituationen gesetzt werden. Das Minimieren von Erkrankungsrisiken sollte vor der Früherkennung bereits entstandener Erkrankungen stehen.“


Männer sterben früher und scheuen die Vorsorge

Sechsmal häufiger als Frauen erleiden Männer zwischen 30 und 50 Jahren nach den Worten von Dr. Brunken einen Herzinfarkt; die Suizidrate ist zwei- bis sechsmal höher. „Auf zwei krebskranke Frauen kommen drei krebskranke Männer und auch bei den Suchterkrankungen sind Männer häufiger betroffen“, betont Dr. Brunken. Zahlreiche Faktoren sind nach seinen Worten ausschlaggebend für die Erkrankungshäufigkeit der Männer. Dazu zählten unter anderem Umwelt- und verhaltensbezogene Risiken. Männer hätten Berufe mit höherem Gefahrenpotenzial und neigten darüber hinaus zu riskantem Verhalten – ob im Straßenverkehr, bei der Arbeit, in der Freizeit oder auch beim Konsum von Drogen. Einen statistischen Zusammenhang gebe es auch zwischen dem Einkommen und der Sterblichkeit – je geringer der Verdienst, umso höher die Sterblichkeit. Zudem trage ein überholtes Männlichkeitsbild nicht zur Gesundheit bei. Zuviel Alkoholgenuss, ungesundes Essen und Übergewicht seien schließlich die Risiken. Das Risiko für Erkrankungen der Prostata, der Blase und der Nieren könnten, so Dr. Brunken,  durch Ernährung und Verhalten sowohl positiv als auch negativ beeinflusst werden. Durch Kenntnis dieser Zusammenhänge sei eine individuelle Prophylaxe möglich. Zudem sei es wichtig, Männer zur Wahrnehmung von Früherkennungsuntersuchungen zu bewegen. Männer nehmen nach Beobachtung der Ärzte diese Angebote wesentlich seltener wahr als Frauen. „Solange nichts weh tut, gehe ich nicht zum Arzt“, sei offenbar die Einstellung.
Von der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit zitiert Dr. Brunken zehn „Tipps für ein gesundes Männerleben“: Geht zur Vorsorge, hört auf zu rauchen, trinkt mehr Wasser, schlaft gut, ernährt Euch bunt, nehmt Erektionsprobleme ernst, macht mehr Schritte, habt Sex, treibt Sport, kümmert Euch um Eure Partnerschaft.

Hormontherapie bei Prostataerkrankungen

Die gute Nachricht vorweg: Nicht alle Prostatakarzinome (Krebs) müssen behandelt werden. Prof. Dr. Christian Wülfing, Chefarzt der Klinik für Urologie in der Asklepios Klinik Altona: „Viele Tumore kommen in langsam wachsenden, niedrigen Stadien vor, die vor allem bei älteren Patienten oft keine Bedrohung darstellen. Sie werden durch eine aktive Überwachung unter Kontrolle gehalten.“ Wird aber eine Behandlung des Prostatakrebses notwendig, kommen je nach Tumorstadium drei verschiedene Therapiemöglichkeiten in Betracht: 1. die radikale Operation, 2. die Bestrahlungstherapie und 3. die medikamentöse antihormonelle Therapie. Professor Wülfing: „Besonders im fortgeschrittenen und metastasierten Tumorstadium – wenn also lokale Therapiemaßnahmen wie Operation oder Bestrahlung nicht ausreichen – kommt die Hormontherapie zum Einsatz.“ In den letzten Jahren wurden mehrere neue und moderne Medikamente entwickelt, die die Erkrankung effektiv zurückdrängen können. Dabei unterscheidet man zwischen Chemotherapien und weiterentwickelten Hormonpräparaten. Durch die neuen Verfahren hat sich die Behandlung des Prostatakarzinoms grundlegend verbessert. Professor Wülfing: „Jetzt liegt es an uns Fachärzten, in den nächsten Monaten und Jahren die neuen Medikamente untereinander zu kombinieren und zu vergleichen, um immer den bestmöglichen therapeutischen Weg für jeden einzelnen Patienten zu finden.“


Was tun, wenn es mal nicht klappt?

Ein wesentliches Moment der Lebensqualität ist für viele Menschen ihre Sexualität. Für den gesunden jungen Mann ist seine kräftige Erektion eine Selbstverständlichkeit. Dieses Lebensgefühl wird aber leicht irritiert, wenn die Qualität der Erektion abnimmt oder nicht lang genug anhält. Dann leidet das Selbstbewusstsein und es kommt zu Versagensängsten.
Männer mit Störungen ihrer Erektion finden beim Urologen die Kompetenz in Diagnostik und Therapie für dieses zwar pikante, aber substantielle Problem. Hilfreich für die Erfassung der Problematik ist ein international eingeführter, standardisierter Fragebogen, der als IIEF-5 bekannt ist. Mit diesem Mittel kann der Urologe einen Eindruck gewinnen, wie stark die Erektionsstörung ist und wie sehr sie die Lebensqualität seines Patienten beeinträchtigt. Weiterhin wichtig ist die Frage nach anderen Erkrankungen. Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die typischerweise auch Probleme an den Blutgefäßen des Penis mit sich bringen, wie beispielsweise der Diabetes mellitus, der Bluthochdruck, Störungen des Fettstoffwechsels und Nervenerkrankungen. Es gibt Einzelfälle, in denen sich eine Erkrankung an Multipler Sklerose zuerst als Erektionsstörung gezeigt hat.


Alle Krankheiten, die an den Blutgefäßen wirken, können auch die Qualität der Erektion beeinträchtigen. In vielen Fällen geht eine Erektionsschwäche einem Herzinfarkt zeitlich voraus. Andererseits führen auch viele Medikamente, die bei den genannten Erkrankungen eingesetzt werden, wiederum für sich zur Erektionsstörung oder –schwäche. Im Vordergrund stehen hier die häufig beim Bluthochdruck eingesetzten Betablocker, auf die betroffene Patienten aber nicht verzichten können. Eine der letzten Möglichkeiten ist immer noch die Implantation einer Schwellkörperprothese. Diese Operationen wurden bis vor einigen Jahren sowohl von Betroffenen wie auch von Ärzten als schwierig und komplikationsträchtig angesehen. Heutzutage sind sie in Kliniken mit entsprechend spezialisiertem Hintergrund – wie im Asklepios Westklinikum Hamburg – ganz normale Routineverfahren. Prothetik betrifft heute unter anderem Hüft- und Kniegelenke, Augenlinsen, Hörgeräte, Herzklappen, Blutgefäße, Schließmuskel und eben auch Schwellkörper.


Laserbehandlung der gutartigen Prostatavergrößerung

Fast jeder zweite Mann ist von einer gutartigen Vergrößerung der Prostata betroffen, die Probleme beginnen oft schon vor dem 50. Lebensjahr. Das Gefühl, ständig Wasser lassen zu müssen, ein Schwächerwerden des Harnstrahls und Nachtröpfeln sind häufig Zeichen für eine gutartige Vergrößerung der Prostata. Die sogenannte benigne Prostatahyperplasie (BPH), bei der das Drüsengewebe der Prostata im Bereich der Harnröhre wächst, ist die häufigste Männerkrankheit. Neue, moderne Behandlungsmethoden versprechen nach den Worten des Chefarztes der Urologie in der Asklepios Klinik Barmbek, Professor Dr. Andreas Gross, gute Aussichten auf Linderung der Beschwerden oder gar weitgehende Heilung, 
Was viele Mediziner noch immer mit dem Skalpell operieren, wird zunehmend durch Laserbehandlungen abgelöst. „Für eine breite Gruppe von Patienten bedeutet das wesentlich weniger belastende und risikofreiere Eingriffe“, betont Professor Gross. „Natürlich ist auch die Laser-Operation eine echte Operation“, betont der Chefarzt mit Blick auf den konventionellen Eingriff mit der elektrischen Schlinge. „Der große Vorteil ist aber, dass praktisch kein Blut fließt und die Patienten nach dem Eingriff sehr viel fitter sind und im Allgemeinen nach zwei Tagen die Klinik verlassen können.“ Laserbehandlungen sind zudem für Patienten geeignet, die blutverdünnende Mittel einnehmen müssen.

Themen der Patientenveranstaltungen „Hanseatische Nachtvorlesung“ (kostenfrei):

• „Männergesundheit – Vorsorge aus Sicht des Urologen“, – 10. Januar 2013, Asklepios Klinik St. Georg (Haus B, Hörsaal), 18.30 Uhr, Dozent: Dr. Claus Brunken. 
•  „Erektionsstörungen - was tun?“ – 17. Januar 2013, Asklepios Klinik Westklinikum (Cafeteria, EG), 18.30 Uhr, Dozent: Dr. Tobias Pottek.
• „Moderne Medikamente bei Prostatakrebs“ – 24. Januar 2013, Asklepios Klinik Altona (2. OG, Hörsaal), 18.30 Uhr, Dozent: Prof. Dr. Christian Wülfing
• „Laserbehandlung der gutartigen Prostatavergrößerung“ – 31. Januar 2013, Asklepios Klinik Barmbek (EG, Seminarraum 1 und 2 ), 18.30 Uhr, Dozent: Prof. Dr. Andreas Gross.

Asklepios-Internetvideos auf YouTube (www.youtube.com/asklepioskliniken) und auf der Asklepios Homepage (http://www.asklepios.com/videos): 
 
1. Prostatakarzinom

2. Krebs in der Harnblase

3. Inkontinenz und Impotenz nach Prostata-OP

4. Harn- und Nierensteine

5. Blasenkrebs - Reportage

6. Laserbehandlung der gutartigen Prostatavergrößerung

7. Operative Behandlung der Prostata Erkrankungen

8. Blasenkrebs- Talk Gesundheitsmedtropole Hamburg

9. Prostatakrebs 1/2

10. Prostatakrebs 2/2

 

Weitere Filme zu medizinischen Themen finden Sie unter: 
http://www.asklepios.com/videos
 
Gerne stellen wir Ihnen Hintergrundtexte zur Verfügung.

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