Leben retten durch therapeutische Unterkühlung

Asklepios Klinik Langen kühlt Notfallpatienten auf bis zu 32 Grad herunter

Die Chancen für Notfall-Patienten, einen Herz-Kreislauf-Stillstand unbeschadet zu überstehen steigen signifikant, wenn ihre Körpertemperatur kontrolliert abgesenkt wird. Dadurch verlangsamt sich der Körper-Stoffwechsel, die Sterberate sinkt deutlich und irreversible Schädigungen, zum Beispiel des Gehirns, treten wesentlich seltener auf. An der Klinik für Anästhesie und perioperative Medizin der Asklepios Klinik Langen werden Patienten nach Herz-Kreislaufstillstand routinemäßig mit dem Verfahren behandelt. Deutschlandweit wird die vom European Resuscitation Council (ERC) empfohlene Methode bisher nur in jeder vierten Klinik angewendet.
 

„Internationale Studien haben belegt, dass die Sterberate um bis 17 Prozent sinkt, wenn die Körpertemperatur von reanimierten Notfall-Patienten reduziert wird“, sagt Prof. Dr. Hans-Bernd Hopf, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und perioperative Medizin.

Mit Hilfe einer vier Grad kalten Infusionslösung wird die Körpertemperatur der Patienten schon im Notarztwagen auf bis zu 32 Grad abgesenkt. In der Klinik wird die Kühlung dann durch elektronisch geregelte Wasserkühlmatten oder mittels einer direkten Kühlung des Blutes durch eine Herz-Lungen-Maschine fortgeführt. Je schneller die therapeutische Hypothermie (künstliche Unterkühlung) erreicht wird, umso größer sind die Überlebens-Chancen.

Die Patienten bleiben für 24 Stunden im Zustand der therapeutischen Hypothermie. Die korrekte Temperatur und alle lebenswichtigen Daten werden permanent  überwacht. Nach Ablauf der 24 Stunden beginnt dann der kontrollierte Prozess der langsamen Wiedererwärmung, der ebenfalls bis zu 24 Stunden dauern kann. Die Patienten werden während der Behandlung in künstlichem Tiefschlaf gehalten, so dass sie von der Prozedur nichts bewusst mitbekommen. Bis zu vier Patienten können gleichzeitig nach einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder Unfall auf der Intensivstation der Asklepios Klinik Langen in eine künstliche Unterkühlung versetzt werden.

Bei der therapeutischen Hypothermie handelt es sich um eine überprüfte Behandlungsmethode, die vom European Resuscitation Council (ERC) empfohlen wird. Das ERC befasst sich mit Fragen der Reanimation von Notfall-Patienten und ist das wichtigste Gremium für Notfall-Medizin in Europa.

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