Asklepios zieht Konsequenzen aus neuem Gutachten zu Unterbestrahlungen in St. Georg
• In fünf Fällen Verdacht von erheblichen Schädigungen durch irrtümlich zu geringe Dosierung der Bestrahlung.
• Fünf Mitarbeiter des Hermann-Holthusen-Instituts für Strahlentherapie in der Asklepios Klinik St. Georg bis auf Weiteres freigestellt.
• Nach Feststellung der Fälle im März 2013 wurde unverzüglich ein effektives Maßnahmenpaket verabschiedet, um zukünftig Fehlerrisiken auszuschließen.
Im Rahmen der seit 2015 anhängigen Untersuchungen zu den im Hermann-Holthusen-Institut in der Asklepios-Klinik St. Georg zwischen den Jahren 2010 und 2013 irrtümlich zu gering dosierten Bestrahlungen ist jetzt eine neue gutachterliche Zwischenbewertung vorgelegt worden. Sie gelangt zu der vorläufigen Einschätzung, dass bei den 19 beurteilten Fällen – wie bekannt – in zehn eine zu gering dosierte Bestrahlung erfolgt ist. Bei fünf dieser Patienten dürfte der Verdacht einer durch die Unterbestrahlungen verursachten, erheblichen Schädigung gegeben sein. Nunmehr muss in einem umfassenden Hauptgutachten geklärt werden, ob zwischen dem Berechnungs- und Bestrahlungsfehler und dem späteren Tode von vier der fünf schwerkranken bestrahlungsbedürftigen Patienten ein belegbarer Ursachenzusammenhang besteht. Eine abschließende Gesamtbewertung wird noch Monate in Anspruch nehmen.
Die jetzt vorliegende neue Bewertung führt – entgegen der Einschätzung eines ersten Gutachtens aus dem Jahr 2015– nicht zu einer Entlastung der verantwortlichen Ärzte und Physiker. Daraus hat Asklepios die Konsequenzen gezogen und fünf Mitarbeiter, die seinerzeit an den Behandlungen beteiligt waren, bis auf Weiteres freigestellt. „Die Sicherheit unserer Patienten und deren Vertrauen in eine tadellose Behandlung stehen für uns unbedingt an erster Stelle. Daher haben wir uns entschieden, die betroffenen Mitarbeiter aus der Patientenbetreuung herauszuziehen, solange die Vorwürfe nicht entkräftet sind. Unabhängig davon werden wir auch künftig die lückenlose Aufklärung des Sachverhaltes uneingeschränkt unterstützen“, erklärte Dr. Thomas Wolfram, Sprecher der Geschäftsführung der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH.
Asklepios hatte 2013 die Fälle von Unterbestrahlung selbst festgestellt, darüber sofort die Aufsichtsbehörde unterrichtet und unverzüglich ein effektives Maßnahmenpaket umgesetzt. Dieses hat sich seither bewährt. Im Rahmen des Maßnahmenpakets wurden unter anderem die Schulungen intensiviert und die Dokumentationsarbeit optimiert, um für die Zukunft Fehlerrisiken auszuschließen. Die Versorgung und Behandlung der Patienten im Hermann-Holthusen-Institut für Strahlentherapie an der Asklepios Klinik St. Georg ist trotz der aktuellen Entwicklungen weiterhin uneingeschränkt sichergestellt.
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