Gemeinsam gegen den Schmerz
Asklepios Westklinikum als erste Hamburger Klinik komplett für Akutschmerz zertifiziert
Als erstes Hamburger Krankenhaus wurde das Asklepios Westklinikum in allen somatischen Fachabteilungen für das „Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie“ geprüft und zertifiziert. Gegenstand dieser Zertifizierung des TÜV Rheinland sind die in der Klinik angewendeten Verfahren, um Schmerzen, die kurz vor, während oder nach der OP entstehen, soweit wie möglich zu lindern – und das möglichst ohne Nebenwirkungen. Das TÜV-Zertifikat basiert dabei auf der „Initiative Schmerzfreie Klinik, akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerz“.
Während in der Regel einzelne Abteilungen einer Klinik nach diesem Verfahren geprüft werden, hat sich das Asklepios Westklinikum als erste Hamburger Klinik in allen somatischen Abteilungen diesem aufwändigen Verfahren gestellt. Die Auditorinnen des TÜV Rheinland zeigten sich im Asklepios Westklinikum insbesondere vom hohen Maß interdisziplinärer Zusammenarbeit unter den verschiedenen Fachabteilungen beeindruckt. Daneben lobten die Prüferinnen das in der Klinik praktizierte Konzept für Pain-Nurses (Pflegerinnen und Pfleger mit spezieller Schmerzausbildung) mit Kompetenz vor Ort und das inhaltlich stimmige Gesamtkonzept für die Schmerztherapie.
Die meisten Patienten, die ins Krankenhaus müssen, haben Angst vor Schmerzen. Und allzu oft gibt es Klagen über eine nicht ausreichende Schmerztherapie, wie Untersuchungen zeigen. Der TÜV Rheinland hat diese Situation zum Anlass genommen, das Schmerzmanagement der Kliniken auf Herz und Nieren zu prüfen und Optimierungspotentiale aufzuzeigen. Patienten sollten sich nicht mit ihrem Schmerzempfinden allein gelassen fühlen. Wichtig ist, dass das Krankenhauspersonal täglich mehrmals den Patienten nach seinem aktuellen Schmerzbefinden fragt und entsprechende Medikamente verabreicht. Nur so lassen sich Schmerzen zeitnah lindern.
Das Zertifikat „Qualitätsmanagement Akutschmerz“
In den vom TÜV Rheinland für das „Qualitätsmanagement Akutschmerz“ zertifizierten Kliniken arbeiten alle für die Patientenversorgung Verantwortlichen eng zusammen, befragen den Patienten vor wie nach der Operation regelmäßig nach seinem Schmerzempfinden anhand einer sogenannten Visuellen oder Numerischen Analogskala und dokumentieren die Ergebnisse sorgfältig. Das speziell geschulte Pflegepersonal darf in diesen Kliniken bei akutem Bedarf eigenständig Medikamente verabreichen. Dafür legen die zuständigen Ärzte vorab für jeden Patienten ein individuelles Schema fest, bei welcher Schmerzstufe welches Medikament in welcher Dosierung verabreicht werden darf.
Auf diese Weise muss der Patient nicht unnötig lange unter Schmerzen leiden, ist schneller wieder mobil und läuft weniger Gefahr, chronische Schmerzen zu entwickeln. Inzwischen haben zahlreiche deutsche Kliniken das Schmerzmanagement ihrer operativen Abteilungen optimiert und zertifizieren lassen. Patienten erkennen solche Krankenhäuser an dem Zertifikat "Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie". Bisher hat der TÜV Rheinland deutschlandweit 60 Kliniken zertifiziert – dass sich ein komplettes Krankenhaus diesem Verfahren stellt, ist allerdings ein Novum.
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