Nordseeklinik: Geburtshilfe wird Geburtshaus - Es soll weiter geborene Sylter geben
Nach Gespräch mit Kieler Sozialministerium
Die Nordseeklinik hat heute im Gespräch mit dem Sozialministerium erörtert, wie es um die geburtshilfliche Versorgung auf Sylt bestellt ist. Kernpunkte waren die qualitativen Anforderungen und Risiken einer Abteilung mit nur 80 Geburten, das Wegfallen der externen Belegärzte sowie die deutschlandweit grundsätzliche Problematik, eine Haftpflicht-Versicherung für externe Belegärzte in der Geburtshilfe zu finden. Nachdem einer der beiden bisherigen Belegärzte in Rente geht, ist es der Nordseeklinik trotz intensiver Aktivitäten bislang nicht gelungen, andere Frauenärzte für eine Niederlassung auf Sylt zu gewinnen.
Daher haben Nordseeklinik und Ministerium jetzt ein alternatives Konzept für ein Geburtshaus erarbeitet, das weiterhin die Möglichkeit bietet, Kinder auf Sylt zur Welt zu bringen. Dabei stellt die Klinik eine Notfallversorgung für Schwangere sicher und verknüpft sich stärker mit dem Festland. Örtlichen Hebammen stellt die Klinik den Kreißsaal kostenlos zur Verfügung, die Klinik-Chirurgen werden für Not-Kaiserschnitte in den Hamburger Asklepios Kliniken geschult. Mit den auf dem Festland befindlichen Geburtskliniken wird ein Bording-House-Angebot abgestimmt. Als zusätzliche Komponenten schafft die Nordseeklinik besondere telemedizinische Verbindungen. Zudem wird ein Notfalltelefon eingerichtet, das den Hebammen und Ärzten rund um die Uhr fachliche Hilfe sicherstellt.
Die Nordseeklinik wird dem Ministerium das endgültige Konzept bis Ende November vorlegen und das Ministerium die Klinik aus dem Versorgungsauftrag zum Jahresende entlassen.
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