Spiegeln statt Operieren - weltgrößter Endoskopiekurs in Hamburg

Neue Technik und schwierige Eingriffe werden 2500 Teilnehmern vorgeführt

Für zwei Tage kommen Ärzte aus aller Welt nach Hamburg, um sich beim Internationalen Forum für Endoskopie über innovative Technik und neue Verfahren fortzubilden. Der Endo Club Nord, ein gemeinsames Projekt der Asklepios Klinik Altona, der Asklepios Klinik Barmbek und des Universitätskrankenhauses Eppendorf, hat wieder die weltweit wichtigsten Experten eingeladen, die neuesten Errungenschaften der Endoskopie vorzuführen. Per Live-Übertragung mit HDTV können die 2500 Teilnehmer jeden Handgriff verfolgen und von den Spezialisten lernen. Das Ziel des Kongresses: Noch mehr riskante Operationen durch schonende, minimalinvasive Eingriffe zu ersetzen. 
 

„Wir sind stolz darauf, alle Experten mit Rang und Namen in der Endoskopie zu Gast zu haben“, sagt Prof. Dr. Friedrich Hagenmüller, Chefarzt der Gastroenterologischen Klinik der Asklepios Klinik Altona und Kongress-Präsident. „Unsere Veranstaltung, die es seit 1991 gibt, hat zwei Schwerpunkte: Wir demonstrieren schwierige Eingriffe, die bisher selten durchgeführt werden. Neben High End Technik  geht es uns aber auch darum, zu zeigen, wie jeder endoskopisch tätige Arzt im Arbeitsalltag einfacher, schonender und wirtschaftlich arbeiten kann.“


Hagenmüller ist gemeinsam mit Privatdozent Dr. Siegbert Faiss, Chefarzt der Gastroenterologie der Asklepios Klinik Barmbek und Prof. Dr. Thomas Rösch, Direktor der Klinik für Interdisziplinäre Endoskopie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, Präsident des Endo Clubs Nord. Hagenmüller, der als einziger auch Gründungsmitglied war, wird selbst gemeinsam mit einem Oberarzt einen ungewöhnlichen Eingriff vorführen. Dem Patienten, der unter Gallensteinen leidet, wurde der Magen entfernt. Dadurch ist es nicht möglich, auf die übliche Weise zu spiegeln. Um ihm die offene Operation zu ersparen, wird der Gastroenterologe die Gallengänge auf zwei Wegen ansteuern: Über die Leber und durch den Dünndarm im sogenannten „Rendez-vous“-Verfahren. 

 

Sichtbereich fast verdoppelt – kein toter Winkel mehr im Darm


Auch mit einer neuen technischen Errungenschaft kann die Asklepios Klinik Altona aufwarten: Einem brandneuen Endoskop, bei dem jetzt über 300° sichtbar sind. Bei den bisherigen Modellen liegt die Sicht nur bei 170° und man schätzt, dass so an schwer einsehbaren Stellen im Darm etwa jeder zehnte Befund vor den Augen des Untersuchers verborgen bleibt. Neben der High-Tech-Medizin stehen aber auch praktische Anwendungen für die teilnehmenden Mediziner im Fokus der Veranstaltung. So wurden Verengungen des Darms bislang meist mit teuren Ballonkathetern, wie man sie aus der Behandlung von Herzkranzgefäßen kennt, erweitert. Prof. Hagenmüller setzt stattdessen in bestimmten Situationen ein so genanntes „Bougie“ ein, das  mit der Hand zum Aufdehnen benutzt wird. Es mit dem Endoskop einzusetzen  spart erhebliche Kosten.


Über den Endo Club Nord


Der Endo Club Nord wurde 1991 als praxisorientiertes Fortbildungsforum für die gastroenterologische Endoskopie von Prof. Nib Soehendra (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf), Prof. Dietmar Wurbs (Asklepios Klinik Barmbek) und Prof. Friedrich Hagenmüller (Asklepios Klinik Altona) gegründet. Heute ist das zweitägige Forum für Mediziner, Pflegepersonal und Studierende der weltweit größte praktische Fortbildungskongress für die Endoskopie mit jährlich über 2.500 Teilnehmern. Diese kommen 2013 aus 26 Ländern, vor allem aus deutschsprachigen, aber auch aus den USA, Japan, Russland, Ägypten und anderen.

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