Dr. Michael Weber neuer Chefarzt der Nuklearmedizin

St. Georg hat eine lange Röntgentradition – heute stehen moderne Stoffwechsel-Untersuchungen im Vordergrund

In der Asklepios Klinik St. Georg wird Dr. med. Michael Weber neuer Chefarzt der Abteilung für Nuklearmedizin. Er löst Prof. Bernhard Leisner ab, der künftig für das Asklepios Gesundheitszentrum tätig sein wird. Anlässlich des Wechsels veranstaltet die Klinik ein nuklearmedizinisches Fachsymposium. Dabei stehen die Untersuchung und die nuklearmedizinische Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen im Mittelpunkt.
 

„Die Strahlenmedizin hat in St. Georg eine über hundertjährige Tradition“, sagt Dr. Weber. „Seit 1974 besteht eine eigenständige Abteilung für Nuklearmedizin mit einem Schwerpunkt in der Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen sowie einem breiten Spektrum an nuklearmedizinischen Leistungen, die für das Haus und andere Krankenhäuser angeboten werden. Als langjähriger Oberarzt der Abteilung zum „St. Georger“ geworden, freue ich mich sehr die Nachfolge von Herrn Prof. Leisner als Chefarzt antreten zu dürfen.“


Auch für Dr. Weber ist die Untersuchung und Behandlung der Schilddrüse ein wichtiger Schwerpunkt. Die Funktion des kleinen Organs unterhalb des Kehlkopfes lässt sich mit nuklearmedizinischen Untersuchungsmethoden präzise feststellen. In dem Interdisziplinären Schilddrüsenzentrum (ISZ) werden dann die Ergebnisse in einem Team von Chirurgen, Internisten, Hals-, Nasen- und Ohrenärzten und Nuklearmedizinern besprochen und die Behandlung geplant. Bei einigen Erkrankungen wird die Therapie mit radioaktivem Jod angewandt.


Als neues Untersuchungsverfahren wendet Webers Abteilung auch die „Rezeptorszintigraphie“ an. Hier werden Andockstellen für Botenstoffe im Gehirn markiert und vermessen. So lassen sich z. B. bei der Parkinsonschen Erkrankung die Stoffwechselwege der Botenstoffe („Neurotransmitter“) genau verfolgen. Das gibt dem Neurologen wichtige Hinweise für die Behandlung.


„Unsere Nuklearmedizin hat eine Bedeutung, die weit über unsere eigene Klinik hinausreicht“, sagt Dr. Thomas Wolfram, Sprecher der Geschäftsführung der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH. „Das zeigt sich auch daran, dass viele Hamburger Kliniken ihre Patienten zur Untersuchung oder zur Strahlenbehandlung schicken. Diese Position verdanken wir dem jahrzehntelangen Engagement von Prof. Leisner.“


Strahlenmedizin gibt es in St. Georg schon sehr lange. Bereits um die Jahrhundertwende 1900 richtete hier Heinrich Albers-Schönberg eine der ersten Röntgenabteilungen weltweit ein. 1907 erhielt er die erste Professur für Radiologie in Deutschland. Seit 1986 wurde die Nuklearmedizin von Prof. Leisner geleitet, der sie kontinuierlich ausgebaut und weiterentwickelt hat. Heute werden jährlich 400 Patienten stationär und etwa 2.000 Patienten ambulant behandelt.

 

Über die Nuklearmedizin

Die Nuklearmedizin umfasst die Anwendung von radioaktiven Substanzen zur Diagnostik und zur Therapie. Auch Kernphysikalische und molekulare Methoden werden eingesetzt.

Seite teilen: