Asklepios Klinik Harburg: Neues Psychiatriegebäude

6,8 Millionen Euro Investition stärkt das Zentrum für seelische Gesundheit

Die Asklepios Klinik Harburg hat heute in einer Feierstunde das neue Erweiterungsgebäude der Psychiatrie eröffnet. Der moderne, dreistöckige Neubau wird die psychiatrische Tagesklinik und mehrere Akutstationen der Psychiatrie unter einem Dach vereinen und so eine bessere Versorgung der Patienten ermöglichen. Das neue Gebäude wurde mit einem Zuschuss von 6,8 Millionen Euro durch die Gesundheitsbehörde der Hansestadt Hamburg Euro finanziert.

 

„Die stationären und teilstationären Kapazitäten in der Klinik sind seit mehreren Jahren ausgelastet und es war unmöglich, alle Betten und Tagesklinikplätze im bestehenden Gebäude der psychiatrischen Abteilung unterzubringen“, sagte die Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer–Storcks in ihrem Grußwort. „Dank der Zusammenführung durch den Erweiterungsbau, den die Gesundheitsbehörde mit 6,85 Millionen Euro fördert, kann die
Versorgung der Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen im Erwachsenenalter nun weiter verbessert und effizienter gestaltet werden.“ „Mit dem Erweiterungsanbau verfolgt das Zentrum für seelische Gesundheit weiterhin konsequent das Ziel, für alle Bürger südlich der Elbe ein individuell angemessenes, möglichst stigmafreies und vernetztes Behandlungsangebot für den Bereich Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik vorzuhalten“, erläuterte Chefarzt Dr. Hans-Peter Unger die Bedeutung des Erweiterungsbaus in seinem Vortrag. „Es ist weiterhin erklärtes Ziel, nicht vorrangig in zusätzliche psychiatrische Betten zu investieren. Wichtig ist, gemeinsam mit den Krankenkassenverbänden in Hamburg, durch
eine verbesserte Vernetzung der bestehenden Versorgungsangebote verstärkt ambulante Behandlungen zu ermöglichen und dadurch stationäre Krankenhausaufnahmen zu vermeiden“, so Senatorin Prüfer-Storcks. Das bereits seit 2004 bestehende und vom Chefarzt der Abteilung Dr. Hans-Peter Unger initiierte „Harburger Bündnis gegen Depressionen“ sei
ein „gutes Beispiel für eine solche gelungene Zusammenarbeit, in diesem Fall mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst des Bezirksamtes Harburg und den außerklinischen Einrichtungen in Harburg“, sagte die Senatorin anlässlich der Eröffnung des Neubaus.

 

Details zum Erweiterungsbau der Psychiatrie
Im Erdgeschoss des Neubaus entsteht ein ambulantes tagesklinisches Zentrum, das aus Gruppentherapieräumen, Aufenthaltsräumen und Gesprächszimmern besteht. Hier ist ein ambulantes Angebot am Wochenende geplant, so dass ambulante und teilstationäre
Patienten erstmals an sieben Tagen in der Woche von zu Hause aus im Zentrum für seelische Gesundheit der Asklepios Klinik Harburg ein therapeutisches Angebot haben. In den ersten und zweiten Stock des neuen Gebäudes ziehen die Akutstationen, die bei erheblicher Selbst- oder Fremdgefährdung bisher geschlossen geführt werden mussten. „Neu ist hier, dass diese Akutstationen durch die neuen baulichen Gegebenheiten möglichst offen geführt werden ohne dass die Sicherheitsansprüche der Patienten beeinträchtigt werden“, sagt Chefarzt Dr. Unger. „Gerade die Kombination von stationärer Krisenbehandlung und tagesklinischem Zentrum soll ermöglichen, vollstationäre Maßnahmen möglichst kurzzeitig
durchzuführen, ohne insgesamt die therapeutische Behandlungskontinuität zu gefährden.“
Nachdem in den Neubau jetzt die beiden Akutstationen und die Akuttagesklinik untergebracht sind, ziehen in die freiwerdenden Räume in dem bisherigen, 1996 eröffneten psychiatrischen Gebäude die bereits bestehende Station für Patienten mit Borderline- und Traumafolge-Erkrankungen sowie die Station für Abhängigkeitskranke.

 

Große Nachfrage, viele Kooperationen
Die psychiatrische Versorgung in Harburg hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. „Inzwischen werden im Zentrum für seelische Gesundheit etwa doppelt so viele Patienten ambulant und teilstationär wie vollstationär behandelt“, so der Chefarzt des Zentrums für seelische Gesundheit, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Aktuell
werden pro Jahr etwa 1.700 Personen vollstationär behandelt sowie mehr als 3.000 Personen ambulant/tagesklinisch. Es besteht eine enge Kooperation sowohl mit dem sozialpsychiatrischen Dienst und den stadtteilbezogenen Kontakt- und Beratungsstellen sowie dem Betreuten Wohnen. Die Abteilung berät darüber hinaus auch Industrieunternehmen bei der Früherkennung und schnellen Behandlung von psychischen Auffälligkeiten/Störungen. Außerdem hat die Asklepios Klinik Harburg mit dem Zentrum für seelische Gesundheit den ersten integrierten Versorgungsvertrag für Depressionen mit der DAK in Deutschland im Jahr 2004 geschlossen. „Dieser Vertrag lebt auch heute noch und
hat nicht unwesentlich zu einer Ausdifferenzierung ambulanter Angebote geführt“, so Dr. Unger. Darüber hinaus besteht eine enge Kooperation mit der kinder- und jugendpsychiatrischen Abteilung der Klinik sowie den Haus- und Fachärzten des Bezirks. In Bezug auf psychiatrische Notfälle besteht eine enge Kooperation mit dem Krankenhaus Helios Mariahilf und dem Wilhelmsburger Krankenhaus Groß Sand. Gleichzeitig gibt es in
den Bereichen Psychoonkologie, Psychokardiologie, Schmerztherapie und Schlafmedizin eine enge Zusammenarbeit mit den somatischen Abteilungen der Asklepios Klinik Harburg, der Helios Mariahilf Klinik und der Asklepios Klinik St. Georg.

 

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