Asklepios Klinik St. Georg setzt innovatives Verfahren gegen Vorhofflimmern ein

• Falsche Rhythmusgeber werden mithilfe von kurzen Stromstößen ausgeschaltet
• Elektroporation noch schonender als bisherige Kathetertechniken
• Innovative Behandlungsverfahren haben in der Kardiologie St. Georg Tradition

Mit der ‚Elektroporation‘ hat das Team der Kardiologie um Professor Dr. Stephan Willems der Asklepios Klinik St. Georg (Hamburg) diese neue, innovative Methode zur kathetergestützten Behandlung des Vorhofflimmerns erstmals in Norddeutschland eingesetzt. Wie bei anderen so genannten Katheterablationen auch werden dabei die Impulsgeber für den viel zu schnellen und gefährlichen Rhythmus ausgeschaltet. Bisher geschah das überwiegend mit Hitze oder Kälte. In der Asklepios Klinik St. Georg arbeiten die Spezialisten der Kardiologie nun auch mit kurzen pulsierenden Stromstößen. Diese „Pulsed Field Ablation“ (PFA) setzt ausschließlich die verursachenden Zellen außer Gefecht und schont das umliegende Gewebe. So können mögliche Komplikationen weiter reduziert werden.


„Die neue Methode der Elektroporation bietet das Potenzial, das Vorflimmern noch sicherer und schneller zu behandeln. Die ersten Daten sind sehr vielversprechend und wir sind froh, dieses innovative Verfahren zunächst in begrenztem Umfang einsetzen zu können”, sagt Professor Dr. Stephan Willems, Chefarzt der Kardiologie der Asklepios Klinik St. Georg. „Die Methode ist sicherlich eine sehr interessante Alternative zu den herkömmlichen Verfahren. Ob sich dies in Zukunft durchsetzen wird, müssen weitere vergleichende Untersuchungen und klinische Erfahrungen zeigen“, so Prof. Willems. Auf jeden Fall sieht der renommierte Kardiologe einen erheblichen Innovationsschub in Hinblick auf eine effektive und schonende Therapie des Vorhofflimmerns. Hierbei wird eine so schnelle Schlagfrequenz vorgegeben, dass der linke Vorhof das Blut gar nicht mehr richtig zu pumpen vermag und nur noch ineffektiv „zittert“. Ein Großteil des Blutes bewegt sich kaum und kann so Gerinnungsvorgänge anstoßen, die wiederum zu Verklumpungen führen und Schlaganfälle verursachen können, wenn sie als Embolien in die Blutgefäße des Gehirns gespült werden. „Auch die Entstehung einer Herzschwäche wird in Zusammenhang mit dem Vorhofflimmern gesehen“, ergänzt Dr. Christian Eickholt, leitender Oberarzt der Asklepios Klinik St. Georg.
 
In Deutschland leiden etwa 1,8 Mio. Menschen an dieser häufigsten Rhythmusstörung des Herzens. Rund 40.000 bis 50.000 der in Deutschland Betroffenen erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall. „Zu den typischen Symptomen des Vorhofflimmerns zählen Leistungsminderung, Schwindel, Herzklopfen“, sagt Dr. Christian Eickholt. „Neben Medikamenten werden in den letzten Jahren zunehmend Katheterverfahren eingesetzt, um das Vorflimmern in Schach zu halten“, so Professor Dr. Stephan Willems, „Mit dem neuen Verfahren werden dabei ganz gezielt nur die Herzzellen ausgeschaltet, welche für das Vorhofflimmern verantwortlich sind. Das umliegende Gewebe bleibt verschont und Komplikationen können vermieden werden”.

 

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