Asklepios Kliniken Sebnitz, Hohwald und Radeberg erhalten Fördermittel für den Ausbau der IT-Infrastruktur vom Land Sachsen

„Die Förderung der Digitalisierung im Gesundheitswesen sollte in allen Bundesländern höchste Priorität haben“, sagt Kai Hankeln, Vorstandsvorsitzender der Asklepios Kliniken

Der Konzernvorstand der Asklepios Kliniken Gruppe begrüßt den Zuwendungsbescheid des Bundeslandes Sachsen zum Ausbau der Informationstechnologie in der Asklepios Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz in Höhe von knapp 118.000 Euro. Auch die Asklepios Kliniken Hohwald und Radeberg werden entsprechende Zuwendungsbescheide erhalten. „Der Freistaat Sachsen fördert die Digitalisierung im Gesundheitswesen in vorbildlicher Weise und ist damit weiter als zum Beispiel Hamburg. In der Hansestadt hatte Asklepios erst Anfang des Jahres eine einheitliche Digitalisierungsinitiative für die Hamburger Krankenhäuser gefordert und darauf gedrängt, dass die Hansestadt ihre Vorreiterrolle in der Digitalisierung festigt und ausbaut.


Die Asklepios Kliniken haben zudem vor wenigen Tagen angekündigt, die Konzernstrategie mit der Vision „Digital HealthyNear“ zu erweitern, um dem Wandel zum digitalen, integrierten Gesundheitsbegleiter voranzutreiben. „Wir haben eine konsequente Digitalisierung der Klinikprozesse eingeleitet, um die medizinische Qualität weiter zu steigern und das medizinische Personal zu entlasten“, so Kai Hankeln. Bis 2024 will Asklepios mehr als eine Milliarde Euro in das Kliniknetz investieren; bis zu 500 Millionen Euro davon sollen dabei direkt oder indirekt auf die Digitalisierung entfallen. „Natürlich schauen wir bei unseren Eigenmittelinvestitionen auch auf die Fördermittelpraxis der Länder“, so Kai Hankeln. Denn auch die staatlichen Institutionen stehen in der Pflicht: „Die Förderung der Digitalisierung im Gesundheitswesen sollte in allen Bundesländern höchste Priorität haben. Der Staat muss seiner wirtschaftlichen Verantwortung gerecht werden“, so der Asklepios-Konzernchef. Und weiter: „Wir fordern im Sinne aller Beteiligten eine schnelle Entbürokratisierung und Entschlackung des deutschen Gesundheitssystems – auch unter Nutzung der Chancen der Digitalisierung. Es bedarf einer staatlich gesteuerten und geförderten Health-IT-Strategie. Ziel sollte es sein, alle Leistungserbringer von der Klinik über die Ärzte bis hin zum Patienten digital, prozessual zu vernetzen und eine gemeinsame Plattform für alle aufzubauen, um einen raschen, unkomplizierten und gleichzeitig sicheren Austausch von Patientendaten zu ermöglichen.“

Die Forderungen von Asklepios noch einmal zusammengefasst:

• Eine Digitalisierungsoffensive der Bundespolitik, die finanzielle Mittel für die Gestaltung der Zukunft der Gesundheitsbranche zur Verfügung stellt
• Eine gemeinsame und einheitliche Digitalisierungsinitiative im Gesundheitswesen: Denn ein konzertiertes und gemeinsames Vorgehen spart bei allen Beteiligten erhebliche Investitionsmittel, die anderweitig in viele kleinteilige Projekte fehlallokiert werden
• Plattformen sind die mit Abstand erfolgreichsten digitalen Modelle: Deutschland darf nicht länger auf Insellösungen setzen oder diese fördern
• Länderinvestitionen, die zumindest den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und den Kliniken Raum für die aktive Gestaltung der Digitalisierung vor Ort geben
• Zusätzliche Mittel für Qualifizierungsmaßnahmen des Personals für digitale Devices
• Schlechte Prozesse werden nicht automatisch besser, wenn sie digitalisiert werden. Digitalisierung muss auch Entbürokratisierung und eine vereinfachte Mittelvergabe bedeuten
 
Zum Hintergrund:

Die Digitalisierung von Prozessen in den Kliniken ist aus Sicht von Asklepios eine der wichtigsten Antworten auf die strukturell angespannte wirtschaftliche Situation des deutschen Gesundheitswesens. Im internationalen Vergleich hat Deutschland bei der Digitalisierung seines Gesundheitswesens erheblichen Nachholbedarf: Das deutsche Gesundheitssystem landet laut der Bertelsmann-Stiftung bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich auf Rang 16 von 17 untersuchten Ländern. Nur 0,5 Prozent der weltweiten Investitionen in den Bereich Digital Health stammen aus Deutschland (zum Vergleich: Frankreich und Niederlande jeweils 13 Prozent). Gleichzeitig gehören deutsche Kliniken nach Erhebungen der OECD zu denen mit der höchsten Arbeitsverdichtung für das Personal. Erschwerend kommt hinzu, dass Deutschland unter den führenden Industrienationen die niedrigsten Fallpauschalen hat und dass die Bundesländer ihren Investitionsverpflichtungen nur unzureichend nachkommen und jährlich eine Finanzierungslücke zwischen drei und vier Milliarden Euro hinterlassen. Eine entschlossene Digitalisierung bietet nach einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey (2018) dem deutschen Gesundheitssystem in dieser angespannten Situation ein Nutzenpotential von 34 Milliarden Euro. Auch der aktuelle Krankenhaus Rating Report sieht ein riesiges Potenzial in der Digitalisierung. Ohne die Digitalisierung und eine Zuwanderung sei der Fachkräftebedarf im deutschen Gesundheitswesen nicht zu decken, heißt es dort.

 

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