80 Prozent der Schlaganfall-Patienten leiden unter neuropsychologischen Funktionsstörungen

• „Tag gegen den Schlaganfall“ weist auf unsichtbare Einschränkungen hin
• In der neurologischen Reha der Asklepios Klinik Nord – Heidberg arbeiten Therapeutenteams mit den Patienten

Am 10. Mai ist der „Tag gegen den Schlaganfall“. Er steht unter dem Motto „Ich spüre was, was du nicht siehst…“ Damit will die Deutsche Schlaganfallhilfe auf neuropsychologische Funktionsstörungen als Folge der Hirnerkrankung aufmerksam machen. Darunter leiden bis zu 80 Prozent der 200.000 Menschen, die jedes Jahr in Deutschland erstmals einen Schlaganfall erleiden. Die für einen Schlaganfall typische Halbseitenlähmung kann man auch als Laie einfach erkennen. Anders sieht es mit Einschränkungen der Wachheit, Konzentration, Aufmerksamkeit, Sprache, des Gedächtnis oder bei Handlungsabläufen aus. Diese können Angehörige, Freunde oder Kollegen meist nicht so leicht erkennen – trotzdem können sie für die Patienten dramatische Folgen haben, wenn sie der Arbeitsalltag oder die Familie überfordert.


„Die Zeit spielt beim Schlaganfall gleich in mehrfacher Hinsicht eine entscheidende Rolle“, erklärt Prof. Dr. Günter Seidel, Chefarzt der Abteilung für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation der Asklepios Klinik Nord – Heidberg. „Je früher die Akutbehandlung einsetzt, desto mehr Nervengewebe können wir retten und etwas abgeschwächt gilt das auch für die neurologische Rehabilitation: Je früher wir beginnen, desto mehr können wir erreichen“, so Prof. Seidel weiter. In der Rehabilitation ist dann allerdings auch Geduld gefragt, denn das Nervensystem erholt sich langsam. Seidels Klinik hat damit viel Erfahrung: Sie gehört mit 83 Betten zu den größten in Norddeutschland und behandelt jedes Jahr 1.400 Schlaganfallpatienten in der Akutphase und der frühen Rehabilitation. „Zu welchen neuropsychologischen Einschränkungen es kommt, hängt vom Ort und Ausmaß der Hirnschädigung ab“, erklärt Prof. Seidel. „Ebenso unterschiedlich, aber sehr individuell und gezielt, erfolgt auch die Behandlung.“ So trainieren Logopäden die Sprache, Ergotherapeuten Handlungsabläufe und Neuropsychologen konzipieren Übungsprogramme für die geistige Leistungsfähigkeit. Geübt wird heute auch am Computer.
 
Gerade weil die Rehabilitation aufwändig ist, betont Prof. Seidel die Wichtigkeit der Früherkennung. Mit dem FAST-Test kann jeder Schlaganfallsymptome erkennen: Den Betroffenen bitten zu lächeln, beide Arme gleichzeitig zu heben und einen einfachen Satz nachzusprechen. Wenn das schwerfällt, zählt jede Minute, denn wenn es gelingt, die Blutversorgung wieder in Gang zu setzen, lassen sich Hirnschäden eingrenzen oder sogar ganz vermeiden.
 
Weiterführende Links und Videos zum Thema
 
•    Kurzinterview mit dem Neurologen Prof. Dr. Günter Seidel über die neurologische Rehabilitation https://youtu.be/pzc-2qt1WH4
•    Videointerview mit dem Neuroradiologen Prof. Dr. Roland Brüning (Asklepios Klinik Barmbek) „Schlaganfall erkennen und behandeln“: https://youtu.be/Pwi6ERjuUyg
•    Kurzvideo mit dem Neurologen Prof. Dr. Joachim Röther (Asklepios Klinik Altona) „Was tun beim Schlaganfall?“ https://youtu.be/0drXYxxROvw
•    Video „Meine Patientengeschichte: Neurologische Frührehabilitation“ https://youtu.be/ZGTvXNDDNY4

 

 

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