15 Jahre Druckkammerzentrum Rhein-Main-Taunus

115 Jahre Hyperbare-Medizin in Wiesbaden

Mit einem facettenreichen Vortragsprogramm feiert das Druckkammerzentrum Rhein-Main-Taunus am 2. Februar 2013 sein 15-jähriges Bestehen. Damit steht das Druckkammerzentrum in einer 115-jährigen Tradition Hyperbarer-Medizin in Wiesbaden. Die Erfolge der Behandlungen im Druckkammerzentrum beruhen auf dem Prinzip der hyperbaren Oxygenation, kurz HBO genannt. Dabei atmen die Patienten unter Überdruckbedingungen  medizinisch reinen Sauerstoff ein und verbessern so die Versorgung des gesamten Organismus mit Sauerstoff. Bereits 1898 wurden erste Behandlungen mit „pneumatischen Kammern“ auf dem damaligen Gelände der Kurkolonaden / Kochbrunnen durchgeführt.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir die lange Tradition der HBO in Wiesbaden mit dem Druckkammerzentrum Rhein-Main-Taunus erfolgreich fortsetzen konnten. Das 15-jährige Bestehen unseres Zentrums, das rund um die Uhr die Notfallversorgung für den gesamten Südwesten Deutschlands übernommen hat, feiern wir am 2. Februar mit einem breit gefächerten Vortragsprogramm“, so Michael Kemmerer, Geschäftsführer Druckkammerzentrum Rhein-Main-Taunus im Asklepios Gesundheitszentrum AGZ.

Die hyperbare Oxygenation

Die Erfolge der Behandlungen im Druckkammerzentrum beruhen auf dem Prinzip der hyperbaren Oxygenation, kurz HBO genannt. Dabei atmen die Patienten unter Überdruckbedingungen  medizinisch reinen Sauerstoff ein. Je nach Krankheitsbild wird der Druck in der Therapiekammer um das 1,5- bis 3-fache des Normaldrucks angehoben. Dadurch wird zusätzlich zu dem eingeatmeten Sauerstoff mehr Sauerstoff im Blut gelöst. Der Sauerstoffgehalt des Blutes steigt um den Faktor 20. Damit erhalten Körperbereiche, die wegen ihrer Lage oder wegen Vorschädigungen schlecht mit Sauerstoff versorgt werden, das lebenswichtige Gas in ausreichender Menge. Der Heilungsprozess wird nebenwirkungsfrei beschleunigt. Auch Patienten, die zum Beispiel beatmet werden müssen, können in der Überdruckkammer behandelt werden. Die Therapiekammer ist so groß dimensioniert, dass Intensiv-Patienten mit Liege und allen notwendigen Geräten darin Platz finden.

Zentrum zur Behandlung von Rauchgas-Vergiftungen

Hat ein Mensch zum Beispiel in Folge eines Wohnungsbrandes eine Rauchgasvergiftung (Kohlenmonoxid-Vergiftung) erlitten, ist höchste Eile bei der Behandlung geboten, denn  Kohlenmonoxid blockiert den intrazellulären Sauerstoff-Transport. Noch nach Wochen und Monaten können sich Spätfolgen wie Lähmungen, Gedächtnisstörungen, Verhaltensänderungen, Kopfschmerz oder Schwindel bemerkbar machen. Um dies zu verhindern, werden Rauchgasvergiftungs-Opfer in der Druckkammer mit medizinisch reinem Sauerstoff behandelt. Giftiges Kohlenmonoxid wird so schneller aus dem Körper des Vergiftungsopfers „ausgewaschen“. Eine enge Kooperation mit der Wiesbadener Berufsfeuerwehr stellt sicher, dass Opfer einer Rauchgasvergiftung bei Bedarf schnellstens im Druckkammerzentrum versorgt werden können.

Die HBO wird aber nicht nur erfolgreich bei Rauchgasvergiftungen oder der Tinnitusbehandlung angewendet. Auch bei der Therapie von schlecht heilenden Wunden, Embolien, Schalltrauma, Sportverletzungen, Brandverletzungen, Strahlenspätschäden, Knochenmarkseiterungen oder Tauchunfällen verzeichnet die HBO spektakuläre Erfolge. Beeindruckend sind beispielsweise die Erfolge bei der Behandlung des diabetischen Fußes. So konnte vielen Patienten dank der HBO eine Amputation des Fußes erspart werden.

Und schließlich wird auch Forschungsarbeit im Bereich der Höhen- und Unterdruckmedizin am Druckkammerzentrum geleistet. So sind Höhensimulationen bis 6000 Meter möglich. Dabei lassen sich Leistungs-, Belastungstests und Training unter Höhenbedingungen durchführen. Besonders wichtig für Patienten nach Herz- und Kreislauferkrankungen: Jetzt kann auch die Flug- und Bergtauglichkeit dieser Patientengruppe unter realistischen Bedingungen beurteilt werden. Daneben deckt das Druckkammerzentrum auch das gesamte Spektrum der Tauch- und Überdruckmedizin ab.

Die 19 Tonnen schwere Druckkammer Starmed 2200 wurde so konzipiert, dass eine stressfreie Atmosphäre gegeben ist. Die Technik der Druckkammer ist verdeckt, der Patient sitzt entspannt in Kontursesseln und kann während der Behandlung lesen oder über Kopfhörer Musik hören. Eine erweiterte Betreuung auch für intensiv- und beatmungspflichtige Patienten ist mittels spezieller Monitoringsysteme und ausgebildetem Personal jederzeit gewährleistet.


Pressekontakt: 

Michael Kemmerer, Geschäftsführer Druckkammerzentren Rhein-Main-Taunus, Tel. 0611-847-27170
Mail:  m.kemmerer@hbo-rmt.de

 

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