Respekt und Nachsicht als gesunde Basis

■■Kandel Die Umstrukturierung an den Asklepios Südpfalz-Kliniken zeigt sich an den Kliniken in all ihren Facetten: Neben dem Team in Germersheim freut sich die Pflegeabteilung auch am Standort Kandel über eine neue Leitung. Frau Andrea Armbrust ist seit 1. Juli offiziell komm. Pflegedienstleitung (PDL) und greift dabei auf ihre jahrelange Erfahrung am Asklepios Klinikum in Kandel zurück. Was den Beruf der Pflege für ihr Team und sie ausmacht, verriet sie im Interview:

Wann und warum kamen Sie zu Asklepios nach Kandel?

Andrea Armbrust: Bereits 2003 wollte ich wieder in einem kleineren Haus arbeiten, der familiäre Bezug zu den Kollegen und anderen Berufsgruppen fehlte mir. Das Krankenhaus in Germersheim kam mir als berufstätige Mutter entgegen und ermöglichte mir, im Tagdienst in der Funktion der Stationsleitung/ Abteilungsleitung zu arbeiten. Seit Ende 2011 bin ich in Kandel tätig, habe aber weiterhin einen sehr guten Bezug nach Germersheim und weiterhin Aufgaben am Nachbarstandort, die in meinen Bereich fallen. Zunächst war ich ausschließlich als Pflegedirektion und für das pflegerelevante Erlösmanagement zuständig, 2017 kam dann meine Tätigkeit in der Pflegeentwicklung und in der Akquise von Fachkräften aus dem Ausland hinzu – hier trage ich nach wie vor für beide Häuser Kandel/Germersheim die Verantwortung – und heute fülle ich zusätzlich die Position als PDL in Kandel.

Wie groß ist ihr aktuelles Team und welche Funktionen treffen hier aufeinander?

Andrea Armbrust: Wir sind sehr breit aufgestellt und haben ausschließlich Experten ihres Fachgebiets in unseren Reihen. Tanja Demuth ist unsere Stationsleitung der zentralen Notaufnahme und Patientenaufnahme, Sabine Bauer ist im Rahmen des Wundmanagements tätig, Jennifer Wolf ist Stationsleitung der Unfall- Chirurgie, Orthopädie, Alterstraumatologie und Geriatrie, Danguole Göltz ist unsere Stationsleitung der Kardiologie, Sandrina Götz ist Stationsleitung der IMC/Intensiv und Stroke Unit, Jochen Bentz ist unser Stationsleiter der OP/ Anästhesie, Melanie Walter leitet die Station der Geriatrie, Petra Heidenreich ist komm. Stationsleitung der Gastro-Enterologie, Bettina Gaschler ist als Stationsleitung der Allgemein Chirurgie, Viszeralchirurgie und Urologie tätig, Antonia Adam ist unsere Stationsleitung der Gynäkologie und onkologischen Behandlungstherapie, Juliane Resch leitet die Station der allgemeinen Inneren und Kardiologie und Alexander Neu ist Stationsleiter der Endoskopie-Abteilung hausübergreifend. Nicht zu vergessen sind auch unsere Mitarbeiter des Sozialdienstes/ Pflegeüberleitung und Entlassmanagements hausübergreifend sowie die Kollegen des Haus- und Patienten-Transport-Dienstes sowie des Verpflegung- und Versorgungsdienstes.

Was macht Ihr Team in Kandel aus?

Andrea Armbrust: Unsere Kollegen sind fast durch die Bank examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger/in, examinierte Altenpfleger/in, Krankenpflegehelfer/ in und Altenpflegehelfer/ in. Viele von ihnen haben eine Zusatz- Qualifikationen sowie Fachweiterbildungen. Zu betonen ist zudem unsere offene und ehrliche Kommunikation unter- und miteinander. Nur gemeinsam, immer unter Rücksichtnahme der Umstände und Bedürfnisse eines jeden einzelnen, kommen wir voran. Respekt und gegenseitige Unterstützung ist für uns ebenso selbstverständlich wie die Suche nach Lösungen bei Problemen, den Alltag zu bewältigen.

Wie können solche alltäglichen Probleme aussehen?

Andrea Armbrust: Ganz unterschiedlich. Mal werden wir durch Personalausfall überrascht und müssen uns zügig, aber dennoch fehlerfrei – bei einer beispielsweise überfüllten Notaufnahme – umorientieren und die Lücken schließen. Andere Herausforderungen können zum einen die Planung zusätzlicher dringender Operationen sein, eine mangelnde Kapazität an Betten oder zum anderen Mitarbeitersorgen sowie Beschwerden seitens Patienten oder Patientinnen sein. Bei Letzterem üben wir uns in Nachsicht, selbst wenn uns wenig Verständnis entgegen gebracht wird. Mehrheitlich haben die Menschen jedoch großen Respekt vor unserer Arbeit, was wir sehr schätzen.

Und wie kann man sich auf diese stressigen Situationen am besten vorbereiten?

Andrea Armbrust: Durch die morgendlichen Frühbesprechungen mit den Stationsleitungen können wir vieles gemeinsam bewältigen, klärende Gespräche führen und eventuellen Ausfällen durch Rotationen im Personaleinsatz vorbeugen. Was jedoch am allermeisten hilft und uns alle antreibt, ist die Identifizierung mit der Klinik sowie die eigene Motivation und Sicherheit, den richtigen Beruf erlernt zu haben. Wir lachen viel und gerne gemeinsam und haben insbesondere ein Ziel vor Augen: Unsere Patienten bestmöglich zu pflegen und zu versorgen und nicht aufzugeben.

Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr?

Andrea Armbrust: Als PDL ist es mir natürlich sehr wichtig, dass meine Mitarbeiter zufrieden sind und gerne zur Arbeit kommen. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir unsere qualifizierten Pflegefachkräfte fördern und neue dazugewinnen und dass wir unsere Azubis bestärken, denn sie sind für den Pflegeberuf ein wichtiges Fundament. Dass alle Kollegen gesund bleiben, ist dabei ebenso essentiell, denn nur so können wir unser Motto, „Der Patient an erster Stelle“, weiterhin leben.