Kleiner Aufwand, große Wirkung
Asklepios Südpfalzklinik in Kandel sorgt mit Tablet und kindgerechten Videos für die nötige Ablenkungen bei jungen Notfallpatienten
In der Zentralen Notaufnahme der Asklepios Südpfalzklinik in Kandel gleicht kein Tag dem anderen. Das Stresslevel der Mitarbeiter aber vor allem der Patienten ist hoch –besonders dann, wenn es sich um Kinder handelt. Schmerzen, fremde Umgebung, fremde Menschen und im schlimmsten Fall schlechte Erinnerungen an einen früheren Arztbesuch verängstigen die jungen Patienten. Um sie abzulenken und damit die Versorgung zu erleichtern greifen die Mitarbeiter der ZNA in Kandel mittlerweile auf ein einfaches und wirkungsvolles Hilfsmittel zurück: ein Tablet mit kindgerechten Videos.
„Obwohl es in Kandel keine Abteilung für Kindermedizin gibt, ist die Notaufnahme der Klinik meist erste Anlaufstelle für Eltern und ihre Kinder. Deshalb ist es so wichtig, dass wir das Vertrauen der jungen Patienten und auch deren Eltern schnell gewinnen. Wenn die Kinder verletzt und verängstigt sind, stresst das auch die Erwachsenen und das überträgt sich wiederum erneut aufs Kind. Diesen Teufelskreis müssen wir durchbrechen“, erklärt Dr. Manuel Lingner, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme. Seit einigen Monaten sorgt ein Tablet der Firma Happymed mit Videos von „Biene Maja“, „Wickie“, „Sindbad der Seefahrer“ und Co. für die nötige Ablenkung – mit Erfolg. „Es ist seit langem bekannt, welche Wirkung eine solche mediale Ablenkung hat – Eltern wissen, wovon wir sprechen. Wir können das durch unsere Erfahrungen nur bestätigen und ziehen ein durchweg positives Fazit. Insbesondere die Angst vor Nadeln und Spritzen tritt häufig in den Hintergrund. Das erleichtert uns die Arbeit, insbesondere bei Wundversorgungen, und erspart den Kleinen unnötigen zusätzlichen Stress“, sagt Daniel Schäfer, Oberarzt der Zentralen Notaufnahme in Kandel.
Seit 2011 empfehle sogar der Wissenschaftliche Arbeitskreis Kinderanästhesie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin den Einsatz solcher kindgerechter Videos vor Operationen zur Stressreduktion und um Ängste zu nehmen. „Und so dachten wir uns, wieso nicht auch in der Zentralen Notaufnahme. Das Tablet ist leicht zu bedienen und erfüllt seinen Zweck. Und sollte das tatsächlich mal nicht helfen, haben wir auch noch einen großen, weichen Teddybären und leckere Gummibärchen, die den tapferen Patienten Trost spenden“, verspricht Dr. Lingner.