Schmerz ist ein Gesamtkunstwerk - Bundesweiter Asklepios Pflegekongress sensibilisiert dafür, was Patienten wirklich brauchen

Seit gestern ist das Deutsche Hygienemuseum Dresden auch ein Forum für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Asklepios Konzerns. Von Bad Tölz bis Sylt sind sie aus Medizin, Pflege und Therapie zusammengekommen, um sich zwei Tage beim Asklepios Pflegekongress über ein wichtiges Therapieziel in der Patientenversorgung, der Schmerzarmut, auszutauschen. Eine Herausforderung, die nur interdisziplinär erfolgreich sein kann und die vor allem eins muss – sich immer wieder fragen, was hilft in der individuellen Schmerzproblematik jedes Einzelnen gerade tatsächlich.

Mittlerweile 20 Millionen Schmerzpatientinnen und –patienten zählt Deutschland. Tendenz steigend. Der Rückenschmerz ist dabei wohl der bekannteste. Denn die Bundesrepublik ist ein echter Rückenweltmeister. 90 Prozent aller Deutschen leiden einmal im Leben an der sogenannten Volkskrankheit. Lediglich bei zehn Prozent der Patienten können erkennbare Ursachen diagnostiziert werden. Weil der Schmerz im Gehirn entsteht und initial schmerzhafte Erinnerungen zum Beispiel bei bestimmten Bewegungen, immer wieder Ängste und negative Emotionen auslösen, können Betroffene bereits innerhalb von drei Monaten zu chronischen Schmerzpatienten werden. Die dafür zuständigen Bereiche im Gehirn vergrößern sich dann rasant.

 

„Um den enormen Leidensdruck zu verbessern, müssen alle Beteiligten zunächst verstehen, wo der Schmerz entsteht und dann, wie wir eingreifen können“, fasst Dr. Oliver Bachmann vom Rückenzentrum der Hamburger Asklepios Klinik St. Georg zusammen. „Wir müssen lernen, dass wir mit Schmerzmedikamenten hier nicht weiterkommen.“ Die Aufgabe sei eher, den Patienten ganzheitlich, als Gesamtkunstwerk, zu betrachten und die Expertisen in interdisziplinären Teams aus Ärzten, Pflegenden, Therapeuten und Psychologen zusammenzuwerfen. Patienten bräuchten Sicherheit statt Angst. Sie benötigten statt Ibuprofen, Therapien, die das Verarbeiten des Schmerzes im Kopf angehen, Menschen, die geduldig erklären und ihnen Zuspruch geben und genau wissen, dass eben alles eine Rolle spielt beim Schmerz.

 

Die Wichtigkeit der zusätzlich eingesetzten, nicht medikamentösen Maßnahmen spielte auch im Update der Akutschmerztherapie bei Patienten auf Intensivstationen eine große Rolle. So brach Dr. Petra Wegermann, Chefärztin für Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Asklepios Klinik Weißenfels, eine Lanze dafür, Intensivpatienten die kommunikative Verbindung zur Außenwelt durch Mobiltelefone zu erleichtern und mit aufgehobenen Besuchszeiten so viel Normalität wie möglich in den stationären Alltag zu bringen.

 

Der Pflegekongress, der erstmals unter der Leitung von Thomas Pfennig, Asklepios-Regionalpflegedirektor von Sachsen und Sachsen-Anhalt in Sachsen und deren Landeshauptstadt ausgerichtet wurde, findet jedes Jahr in einer anderen Stadt statt. Er trägt dem Anspruch des Asklepios Konzerns Rechnung, sich zu vernetzen, voneinander zu lernen und qualitativ der beste Gesundheitsversorger in Deutschland zu sein. Bundesweit gehört die Asklepios Gruppe mit mehr als 160 Einrichtungen zu den größten privaten Klinikbetreibern.

 

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