Welt-Kontinenz-Woche: Urinverlust – egal wie wenig – ist nicht normal und kann behandelt werden !
Nicht nur Frauen leiden: 15 Prozent der Betroffenen sind Männer – mit steigender Tendenz
Breites Behandlungsspektrum reicht bis zum künstlichen Schließmuskel
Unterschiedliche Schwerpunkte der Asklepios Kliniken in Hamburg
Asklepios Klinik Altona und Asklepios Westklinikum Hamburg gründen „Asklepios Kontinenz West“
Obwohl die Zahl der Betroffenen in Deutschland auf fünf bis acht Millionen geschätzt wird, gelten Harninkontinenz und Beckenbodenprobleme immer noch als Leiden, über die man ungern spricht. Dabei kann den meisten Patienten – nach Zahlen der internationalen Kontinenzgesellschaft (ICS) ist jeder Vierte im Lauf des Lebens betroffen – heute effektiv geholfen werden. Die sieben Asklepios Kliniken in Hamburg bieten ein breites Spektrum an Behandlungen, das von Bio-Feedback und Beckenbodengymnastik über operative Eingriffe wie Bandeinlagen bis zur Beckenbodenrekonstruktion und dem künstlichen Schließmuskel reicht. Zeitgleich zur „World Continence Week" (22. bis 28. Juni) der ICS startet mit „Asklepios Kontinenz West" ein neues Versorgungskonzept der urologischen Abteilungen der Asklepios Klinik Altona und des Asklepios Westklinikum Hamburg. Ziel ist es, erstmals die gesamte therapeutische Bandbreite für Frauen und Männer, die inzwischen 15 Prozent der Betroffenen ausmachen, gebündelt anzubieten.
„Bei Männern tritt eine Inkontinenz kaum vor dem 50. Lebensjahr auf", sagt Prof. Dr. Christian Wülfing, Chefarzt der Abteilung Urologie der Asklepios Klinik Altona. „Danach können, wie bei Frauen auch, unterschiedliche Formen auftreten: Zur Drang- und Überlaufinkontinenz kommt es zum Beispiel durch eine Prostatavergrößerung. Die Stressinkontinenz hingegen ist fast immer Folge einer Prostataoperation aufgrund eines Karzinoms."
„Obwohl die Operationsverfahren immer schonender geworden sind, wissen wir, dass es bei etwa zehn Prozent der Männer nach einer radikalen Prostataentfernung zu leichten bis schweren dauerhaften Schließmuskelschädigungen kommen kann", sagt Dr. Tobias Pottek, Chefarzt der urologischen Abteilung am Asklepios Westklinikum Hamburg in Rissen. „Wenn es nach einem Jahr intensiver Physiotherapie immer noch nicht zur vollständigen Kontinenz gekommen ist, müssen wir in der Regel mit einem operativen Eingriff helfen." Speziell für Männer hat Dr. Pottek daher mit Prof. Dr. Wülfing und Oberarzt Dr. Marghawal „Asklepios Kontinenz West" gegründet. Dort bieten sie für Männer und Frauen ortsübergreifend an zwei Standorten alle konservativen und operativen Therapieformen an, die die Harnkontinenz wieder herstellen.
Bei Frauen kommt es häufiger zur Blasenschwäche. Oft sind Überdehnungen durch mehrfache Entbindungen und eine folgende Senkung der Organe im Becken die Ursache. Hier arbeiten häufig Urologen und Gynäkologen für die beste Behandlung zusammen. „In leichten Fällen helfen oft Beckenbodentraining, Bio-Feedback oder Medikamente", sagt Dr. Pottek. „Wenn dies den gewünschten Erfolg nicht bringt, können operative Verfahren zum Einsatz kommen. Wir haben bei ‚Asklepios Kontinenz West‘ ein System etabliert, in dem wir in regelmässigen Konferenzen gemeinsam die Operationsindikation besprechen und damit eine zusätzliche Sicherheit für die Patienten schaffen", so Dr. Pottek weiter. Das operative Therapiespektrum reicht von Miniaturbändern, die die Harnröhre anheben, wodurch der Verschlussdruck wiederhergestellt wird, bis zu komplizierteren Senkungs- und Beckenbodeneingriffen, bei denen Gewebe und Bänder gestrafft werden. „Hier können wir sehr häufig auch mittels Schlüssellochtechnik arbeiten, so dass die Eingriffe für die Patientinnen und Patienten sehr schonend durchführbar sind. Wir untersuchen ganz genau, wie den Patientinnen und Patienten am besten geholfen werden kann, denn die optimale Behandlung hängt von den individuellen Gegebenheiten ab", so Dr. Marghawal. „Das Wichtigste ist jedoch, dass Frauen und Männer, die unter einer Inkontinenz leiden, sich trauen zum Arzt zu gehen und über ihr Problem zu sprechen. Viel zu häufig glauben die Patienten, dass es im Alter normal sei, Urin zu verlieren."
Von selbst bessert sich eine Inkontinenz nicht und die Lebensqualität leidet stark. Dass dies nicht so sein soll, betont auch die Internationale Kontinenzgesellschaft in ihrer Ankündigung der Welt-Kontinenzwoche: „Urinverlust – egal wie wenig – ist nicht normal und kann behandelt werden!"