Zum Valentinstag: Infos der Kardiologe am Asklepios Westklinikum: 4 Mythen und Fakten rund um das Herz

Liebe liegt in der Luft!

Prof. Köster

Prof. Dr. Köster, Chefarzt der Kardiologie im Interview

  • Schokolade an Valentinstag als Geschenk? Ja oder Nein
  • Schlagen Frauenherzen anders als Männerherzen?
  • Lässt Liebe unser Herz schneller schlagen?
  • Kann ein Herz am Ende sogar auch an Liebe zerbrechen?

 

Schokolade an Valentinstag als Geschenk? Ja oder Nein?

„Mehrere Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Schokoladensorten möglicherweise das Herzinfarkt-Risiko verringern. Welche Inhaltsstoffe den erhofften Nutzen bringen könnten, lässt sich zurzeit aber nur vermuten. Es gibt Hinweise darauf, dass z.B. bestimmte Flavanole in Frage kommen, die vor allem in Bitterschokolade mit einem hohen Kakao-Anteil (z.B. 70 Prozent) stecken. Flavanole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die die Elastizität der Blutgefäße erhöhen und eine leicht blutdrucksenkende Wirkung haben sollen. Der Anteil dieser Flavanole ist in Milchschokolade deutlich geringer und in weißer Schokolade nicht mehr nennenswert. Man könnte also vorsichtig behaupten, dass Bitterschokolade eher eine gesunde Schokolade ist – und Milch- und weiße Schokolade eher die ungesunde Variante darstellen.“

 

Schlagen Frauenherzen anders als Männerherzen?

„Tatsächlich weisen Frauenherzen viele Unterschiede auf. Konstitutionsbedingt sind Frauenherzen zarter – und somit auch die das Herz versorgenden Gefäße. Frauen reagieren auch anders auf Medikamente und haben oft andere Symptome bei einem Herzinfarkt. Bei Männern macht sich ein Infarkt meist durch Schmerzen in der Brust bemerkbar, die bis in den Arm ausstrahlen können. Bei Frauen sind die Symptome oft unspezifischer, zum Beispiel können Bauchschmerzen oder Übelkeit sowie Luftnot das einzige Symptom eines Herzinfarktes sein. Häufig werden diese Beschwerden falsch interpretiert oder nicht ernst genommen, so dass Infarkte bei Frauen später erkannt und behandelt werden.“

 

Warum schlägt beim Verliebtsein das Herz schneller?

Beim Verliebtsein wird der Körper in „Alarmbereitschaft“ versetzt. Das führt zur Ausschüttung von verschiedenen Botenstoffen wie z. B. Adrenalin. Adrenalin führt unter anderem am Herzen zu einem schnelleren Herzschlag. Ein beschleunigter Herzschlag wird ab einer bestimmten Frequenz von den meisten Menschen wahrgenommen. Man spricht dann von „Herzrasen“ wie es beim Verliebtsein, aber auch in Angst erregenden Situationen bemerkt wird. Kommt noch ein besonders starker Herzschlag hinzu, z.B. unter Adrenalineinfluss mit erhöhter Herzpumpkraft, dann tritt „Herzklopfen“ dazu.

 

Kann ein Herz wirklich vor Liebe zerbrechen?

„Das Broken-Heart-Syndrom, zu Deutsch „Gebrochenes-Herz-Syndrom“ oder Tako-Tsubo Kardiomyopathie, ist eine plötzlich auftretende Funktionsstörung der linken Herzkammer. Betroffene leiden unter Schmerzen im Brustkorb und Luftnot. Meist treten die Beschwerden nach starken emotionalen Belastungen auf –beispielsweise nach dem Verlust eines geliebten Menschen. Dabei führt die übermäßige Freisetzung von Stresshormonen zu einer Verschlechterung der Pumpkraft des Herzens, also zu einer direkten Wirkung auf den Herzmuskel selbst. Denn anders als bei einem Infarkt ist die Durchblutung in den Herzkranzgefäßen beim ‚Broken-Heart-Syndrom’ noch intakt. Glücklicherweise lässt sich ein ‚gebrochenes Herz’ gut behandeln und heilt bei den meisten Patienten wieder vollständig aus.“ 

 

Das Krankheitsbild „Koronarer Herzkrankheit“ in 4 Sätzen erklärt:

„Bei koronarer Herzkrankheit, also einer Verengung der Gefäße, die das Herz mit Blut versorgen, kommt es häufig zu Druck- und Engegefühl im Brustkorb mit Ausstrahlung in den linken Arm, den Kiefer oder den Rücken. Häufig werden diese Beschwerden auch im Winter durch die Kälte ausgelöst oder verstärkt. Zudem kann Kälte auch ohne eine vorhandene Gefäßverkalkung eine Engstellung der Herzkrankgefäße verursachen, die darauf beruht, dass die Muskelzellen, die sich in der Gefäßwand befinden, zusammenziehen und das Blutgefäß auf diese Weise enger stellen. Die resultierende Durchblutungsverminderung des Herzmuskels löst dann die Symptome aus.“

Kontakt für Rückfragen:

Asklepios Westklinikum
Unternehmenskommunikation & Marketing
Sandra Gerold
Tel.: (0 40) 8191 4647
E-Mail: s.gerold@asklepios.com
24-Stunden-Rufbereitschaft der Pressestelle: (040) 1818-82 8888.



 

Seite teilen: