Azubis leiten eine Station

In der Asklepios Klinik Wandsbek stellen die Pflegefachkräfte von morgen ihr Können unter Beweis.

Gruppenfoto
Zwei Wochen lang durften Auszubildende zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau die Station G5 der Asklepios Klinik Wandsbek leiten.

 

Zwei Wochen lang hatten zehn Auszubildende zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau das Kommando über die Station G5 der Asklepios Klinik Wandsbek. Fazit: Auch die besten Simulationen und Rollenspiele können den Kontakt mit echten Patient:innen nicht ersetzen.

 

Das Projekt „Azubis leiten eine Station“ ist schon lange eine feste Größe in der Asklepios Klinik Wandsbek. Es bietet angehenden Pflegefachkräften die Möglichkeit, den Klinikalltag kennenzulernen und ihr theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden. In diesem Jahr durften zehn Auszubildende zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau vom Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsberufe die Station G5 leiten. Die G5 gehört zur Abteilung für Geriatrie, die Menschen im höheren Lebensalter versorgt.

 

Berufserfahrung sammeln mit Netz und doppeltem Boden

Am 31. Juli traten die Azubis ihren ersten Dienst an. In den beiden folgenden Wochen begleiteten sie Visiten, überwachten und dokumentierten lebenswichtige Körperfunktionen wie z. B. Atmung und Herztätigkeit, verabreichten Medikamente, führten die Körperpflege durch, wechselten Verbände und assistierten bei ärztlichen Untersuchungen. Außerdem kümmerten sie sich um die Pflegeplanung sowie die Aufnahme neuer Patient:innen und die Vorbereitung von Entlassungen. „Es ist toll mitzuerleben, wie junge motivierte Menschen Verantwortung übernehmen und an ihren Aufgaben wachsen. Wir sind unheimlich stolz auf die Gruppe“, sagt Stationsleiter Christian Frenzel.

 

Neben den erfahrenen Pflegefachkräften der Station standen den Azubis zwei Praxisanleiter:innen der Abteilung Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite. „Bei Fragen war immer jemand für uns ansprechbar, das hat uns Sicherheit gegeben“, berichtet Sara Feddersen. Als eine von zwei Teilnehmer:innen der Projektgruppe absolviert die 36-Jährige ein duales Bachelorstudium an der hochschule 21.

 

Echte Patient:innen statt konstruierter Fälle

Sara Feddersen hat in der Zeit auf der G5 vor allem eine Erkenntnis gewonnen: „Wir wussten nie, was der Tag für uns bereithält. In einem Moment freut man sich, dass man etwas gut gemacht hat und die Patientinnen und Patienten dankbar für unsere Arbeit sind, im nächsten Moment muss man mit Tod und Trauer umgehen. Das kann man in keinem Skills Lab an der Uni oder Rollenspiel in der Schule lernen.“ Der gute Zusammenhalt untereinander habe den Azubis geholfen, die emotionalen Herausforderungen, die der Pflegeberuf mit sich bringt, zu meistern.  

 

Teamwork auf Augenhöhe

Wer in der Pflege arbeiten möchte, sollte eine ganze Reihe von Fähigkeiten mitbringen,

weiß Siegfried Hornburg, Pflegedirektor in der Asklepios Klinik Wandsbek. „Dazu gehören Empathie, Organisationstalent, Kommunikationsstärke und digitale Kompetenz - um nur einige zu nennen. Durch das Projekt können die Azubis herausfinden, wo ihre individuellen Stärken liegen.“ Eine zentrale Rolle spielt, insbesondere in der Geriatrie, die Teamfähigkeit.

 

Mehr noch als andere medizinische Fächer nimmt die Geriatrie den ganzen Menschen in den Blick. Sie befasst sich nicht nur mit körperlichen Erkrankungen, sondern auch mit seelischen, funktionellen und sozialen Aspekten. Deshalb arbeiten auf der Station G5 viele Berufsgruppen Hand in Hand. Sara Feddersen erinnert sich: „Egal, ob Ärztinnen und Ärzte oder Mitarbeitende aus der Therapie: Alle sind uns auf Augenhöhe begegnet, haben sich Zeit genommen und uns Tipps gegeben. Es hat Spaß gemacht, Teil des Teams zu sein.“

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