Heiße Gefahren: So schützen Sie Ihr Kind vor Verbrennungen

Kitas aus Langenhorn und Barmbek lernen Brandschutz in der Asklepios Klinik Nord - Heidberg

Tag des brandverletzten Kindes Loeschuebung

Ob an der brennenden Adventskerze, am heißen Ofen beim Plätzchenbacken oder auch am elektrischen Wasserkocher in der Küche: die Verbrennungsgefahr für Kinder ist besonders groß. Wie sich die Kleinsten vor Brandverletzungen schützen können und was zu tun ist, wenn es doch einmal passiert, lernten Kita-Kinder aus Langenhorn und Barmbek am „Tag des brandverletzten Kindes“ in der Asklepios Klinik Nord - Heidberg.

Zehn Uhr morgens auf dem Klinikgelände. Staunend steht ein Dutzend Kinder vor einem brennenden Mülleimer. „Wisst ihr was zu tun ist, wenn zum Beispiel der Adventskranz zu Hause Feuer fängt?“, fragt der Brandschutzbeauftragte der Klinik. „Vom Feuer weglaufen“, „Hilfe holen“, „112 anrufen“ rufen die Kinder ihm zu. Gemeinsam mit ihren Erzieherinnen sind die Fünfjährigen am „Tag des brandverletzten Kindes“ (07.12.2018) in die Asklepios Klinik Nord - Heidberg gekommen: zu einer Aktion, die Oberärztin Dr. Christiane Goedecke gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen in Heidberg organisiert hat. „Das Thema liegt uns sehr am Herzen, denn Verbrennungen und Verbrühungen zählen zu den häufigsten Unfallursachen bei Kleinkindern“, sagt sie. Jedes Jahr müssen allein in Deutschland mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden, zirka 6000 Mädchen und Jungen verletzen sich so schwer, dass sie stationär behandelt werden müssen. Besonders gefährdet sind Kleinkinder zwischen einem und vier Jahren: „76 Prozent aller thermisch verletzten Kinder sind jünger als 5 Jahre“, so die Medizinerin.

Damit es gar nicht erst zu Verbrennungen kommt, geht das Team der Kinderklinik mit den Kindern in den Dialog, zeigt ihnen, was sie im Notfall tun können. Auf alltagsnahen Bildern aus der Küche oder dem Badezimmer suchen die Mädchen und Jungen „heiße Gefahrenzonen“. Anschließend verbinden die Kinder selbst einen Teddy. Zum Abschluss löschen sie auf dem Klinikgelände mit der Hilfe des Brandschutzbeauftragten ein Feuer und besichtigen sie einen Rettungswagen.

Gefahren erkennen und den Notfall vermeiden

„Die Gefahren des Alltags werden leider häufig unterschätzt – genauso wie die Folgen einer Brandverletzung“, begründet Goedecke ihr Engagement. Als Kinderchirurgin hat sie schon viele Brandverletzungen versorgt und dabei viel Leid gesehen. „Bei Verbrennungen leidet die ganze Familie: das verletzte Kind und die Eltern, die sich schwere Vorwürfe machen.“ So wird aus einer Brandverletzung schnell ein traumatisches Erlebnis mit schweren körperlichen und seelischen Folgen. „Die Behandlung kann teilweise schmerzhaft sein und Monate, manchmal sogar Jahre dauern. Das eher feste Narbengewebe, das sich nach schweren Verbrennungen bildet, kann zudem zu Bewegungseinschränkungen führen. So können Kinder, die sich beispielsweise an der Hand verbrannt haben, Schwierigkeiten beim Greifen bekommen“, erläutert Goedecke. Erschwerend hinzukomme, dass das Narbengewebe bei Kindern nicht mitwachse, was sehr schmerzhaft sein könne.

Auch die seelischen Folgen seien nicht zu unterschätzen: „Ein Kind mit einer auffälligen Narbe ist sein Leben lang gebrandmarkt und wird beim Blick in den Spiegel oder durch Reaktionen von Mitmenschen immer an den Unfall erinnert.“ Ihr Rat: „Wer die Gefahren kennt, kann sich besser schützen. Es gibt viele kleine Sicherheitsmaßnahmen, die sich leicht im Alltag umsetzen lassen.“

So können Sie Brandverletzungen aktiv vorbeugen:

  • Lassen Sie Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe brennender Kerzen und halten Sie sie fern von heißen Kamin-, Backöfen oder Herdplatten. 
  • Stellen Sie heiße Getränke und Speisen nie zu nah an den Tischrand und meiden Sie lange Tischdecken, die heruntergezogen werden könnten.
  • Kochen Sie immer auf den hinteren Herdplatten und sichern das Kochfeld mit einem Herdschutzgitter ab.
  • Lassen Sie ihr Kind nicht über einer Schüssel mit heißem Wasser inhalieren.
  • Regeln Sie die Wassertemperatur aus dem Wasserhahn auf max. 50 Grad, damit Ihr Kind sich nicht verbrüht.
  • Raketen, Böller und Wunderkerzen gehören am Silvesterabend nicht in Kinderhände! Halten Sie unbedingt einen Sicherheitsabstand zum Feuerwerk ein.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren, die von heißen und brennenden Gegenständen ausgehen.

Doch verbrannt? Das sollten Sie tun:

  • Kühlen Sie die betroffene Stelle mit handwarmem Wasser. Das hilft, Schmerzen zu lindern und eine Ausbreitung der Verletzung zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht kälter als 15 Grad ist.
  • Decken Sie die Stelle vorsichtig mit einem sterilen Tuch ab, rufen Sie einen Notarzt oder gehen bei kleineren Verletzungen zum Kinderarzt. Nur ein Experte kann das Ausmaß der Verletzung beurteilen und eine entsprechende Therapie oder eine Weiterbehandlung im Krankenhaus einleiten.
  • Versorgen Sie die Wunde nicht selbst mit Wundsalbe, Zahnpasta o. ä.

„Noch ganz klein – schon brandverletzt” – der Tag des brandverletzten Kindes

Zusammen mit Aktionspartnern wie der Asklepios Klinik Nord macht die Initiative Paulinchen e.V. mit dem „Tag des brandverletzten Kindes“ auf die hohen Unfallzahlen aufmerksam, um Kinder vor den schwerwiegenden Folgen zu schützen und über Erste-Hilfe-Maßnahmen zu informieren.

 

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Asklepios Klinik Nord

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