Schmerz und Parkinson: Neues Behandlungskonzept in der Asklepios Klinik Nord
Klinik für Neurologie und Zentrum für interdisziplinäre Schmerztherapie bieten Parkinson-Patienten mit chronischen Schmerzen Hilfe
Das Gesicht wirkt maskenhaft, die Hände zittern – zwei typische Symptome einer Parkinsonerkrankung. Häufig wird die Nervenkrankheit zudem von starken Schmerzen begleitet. Eine quälende Belastung, die die Lebensqualität der Betroffenen zusätzlich zu den Hauptsymptomen erheblich beeinträchtigt. Mit einem neuen schmerztherapeutischen Behandlungskonzept bietet die Asklepios Klinik Nord Parkinson-Erkrankten Hilfe.
„Bis zu 85 Prozent aller Menschen mit Parkinson leiden an chronischen Schmerzen. Für jeden zehnten Patienten ist Schmerz sogar das schlimmste Symptom der Erkrankung, noch vor der Einschränkung der Mobilität“, erläutert Prof. Dr. Günter Seidel, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurologischen Frührehabilitation in der Asklepios Klinik Nord. Am häufigsten träten chronische Rücken- und Gliederschmerzen auf, wie sie auch im Rahmen von Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule beobachtet werden, so der Experte. Aber auch Nervenschmerzen, die in den meisten Fällen als brennend-schneidende, sehr intensive Schmerzen empfunden werden, seien keine Seltenheit. „Manche dieser Schmerzen verschwinden, sobald eine medikamentöse Parkinson-Therapie eingeleitet wird. Manche müssen jedoch auch anders therapiert werden.“ Obwohl Schmerzen bei Parkinson-Erkrankungen so häufig auftreten, existierte im norddeutschen Raum bislang kein interdisziplinäres schmerztherapeutisches Behandlungskonzept für Parkinson-Erkrankte. „Das wollen wir ändern“, betont Prof. Seidel.
Gemeinsam mit den Experten des Zentrums für interdisziplinäre Schmerztherapie der Asklepios Klinik Nord - Heidberg hat die Neurologie daher ein Behandlungsangebot für schmerzgeplagte Parkinson-Patienten entwickelt. „Neu ist nicht nur die gemeinsame Behandlung durch Schmerztherapeuten und Neurologen mit expliziter Parkinson-Expertise, sondern auch, dass es für nahezu alle behandlungsbedürftigen Patienten ein passendes tagesklinisches oder stationäres Behandlungsangebot gibt“, freut sich Dr. Gundula Frank, Leiterin des Zentrums für interdisziplinäre Schmerztherapie. Betroffene erhalten so eine individuell an ihre Schmerz- sowie an ihre Parkinsonerkrankung angepasste, sogenannte multimodale Behandlung, bei der Ärzte, Physio- und Ergotherapeuten sowie Psychologen gemeinsam einen Therapieplan erstellen. „Die Behandlungsplanung beginnt mit einem persönlichen Vorgespräch, in dem wir das geeignete Behandlungskonzept festlegen. Dieses orientiert sich immer am Beschwerdebild, an der Selbstständigkeit bzw. Hilfebedürftigkeit und am Krankheitsstadium des Patienten“, erklärt Dr. Christian Schöps, Oberarzt an der Klinik für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation der Asklepios Klinik Nord. Das Angebot reicht von einer stationären oder tagesklinischen multimodalen Schmerztherapie über eine Parkinson-Komplexbehandlung bis hin zu einer neurogeriatrischen Behandlung.
Interessierte können sich telefonisch unter (040) 181887-3720 oder unter schmerztherapie.nord@asklepios.com über das Behandlungsangebot informieren. Inhaltliche Fragen zum Thema Schmerz und Parkinson richten Sie bitte per Mail an c.schoeps@asklepios.com, Sie können diese auch am Telefon stellen, unter: (040) 181887-3076.