Neue Hoffnung für Patient:innen mit Hornhauterkrankungen: Erste Implantation einer künstlichen Hornhautschicht in Norddeutschland

In Deutschland warten rund 5.000 Patient:innen auf eine Hornhauttransplantation, weltweit sind es etwa 13 Millionen. Mit einer künstlichen Hornhaut könnte dieser Mangel an Spenderhornhäuten nun endlich gemildert werden – eine entscheidende Entwicklung für Tausende von Patient:innen weltweit. Erstmals in Norddeutschland wurde in der Abteilung für Augenheilkunde der Asklepios Klinik Nord – Heidberg eine künstliche Hornhautschicht implantiert. Diese innovative Technologie, die EndoArt-Endothelprothese des Medizintechnikunternehmens EyeYon, könnte nicht nur das Leben der Betroffenen verändern, sondern auch die jahrzehntelange Abhängigkeit von Spendergewebe endlich überwinden. Internationale Studien haben bereits beeindruckende Ergebnisse gezeigt. Langzeitdaten belegen stabile Ergebnisse der Sehschärfe und Hornhauttransparenz über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren.

Foto: EinsatzderEndoArt-EndothelprotheseinderAsklepiosKlinikNord-Heidberg

dr. med. Joel Lüthy, Oberarzt der Klinik und Spezialist für Hornhautoperationen, führte die erste Implantation der EndoArt-Prothese in Norddeutschland erfolgreich durch. Vier Monate nach dem Eingriff verzeichnen die Experten stabile Ergebnisse und merkliche Fortschritte in der Sehfähigkeit des Patienten. Diese ersten positiven Resultate belegen die Wirksamkeit der Technologie und ebnen den Weg für eine langfristige Anwendung in der Hornhautchirurgie. „Mit dieser Technologie können wir erstmals Patienten helfen, die bisher auf Spendergewebe angewiesen waren. Die erfolgreiche Implantation in Hamburg markiert einen Meilenstein in der modernen Augenheilkunde und könnte vielen Patienten weltweit eine neue Behandlungsoption bieten“, erklärt dr. Lüthy.
 
Die EndoArt-Technologie sorgt weltweit für Aufsehen und wird als die Zukunft der Hornhautchirurgie angesehen, denn sie stellt einen völlig neuen Ansatz in der Hornhautchirurgie dar. Die künstliche Hornhaut besteht aus biokompatiblem, hydrophilem Acrylat, einem innovativen Material, das direkt auf die Innenschicht der Hornhaut aufgesetzt wird und die Funktion des natürlichen Endothels, also der Hornhautinnenschicht, übernimmt. Bei Schäden am Endothel kommt es zu Hornhautschwellungen und Sehbeeinträchtigungen – eine Situation, die bisher nur durch eine Spenderhornhautbehandlung gelöst werden konnte.
 
Mit der EndoArt-Prothese entfällt nun der Bedarf an Spendergewebe, wodurch auch das Risiko von Immunabstoßungen, das bei traditionellen Hornhauttransplantationen häufig auftritt, vermieden wird. Der minimalinvasive Eingriff ermöglicht eine schnelle Heilung und Wiederherstellung der Sehschärfe. Die Patient:innen erleben oft eine schnelle Verbesserung ihrer Lebensqualität, was die Bedeutung dieser Technologie unterstreicht.
 
Die Abteilung für Augenheilkunde der Asklepios Klinik Nord ist ein Schwerpunktzentrum für Hornhautchirurgie mit den meisten lamellären Hornhauttransplantationen im Großraum Hamburg. „Dieses neue innovative Verfahren erweitert unsere Möglichkeiten deutlich, um Patienten mit komplexen Hornhautveränderungen zu versorgen. Mit Stolz können wir ergänzen, dass wir die einzige Augenklinik in Hamburg und Umgebung sind, die diese neue Technologie ihren Patient:innen aktuell anbieten kann“, ergänzt Prof. Dr. Marc Schargus, Chefarzt der Abteilung für Augenheilkunde.

Augenheilkunde bei Asklepios Hamburg

An den drei Hamburger Asklepios Klinikstandorten ¬Nord-Heidberg, Barmbek und Altona sind Augenabteilungen der Maximalversorgung vorhanden. Mittels hochmoderner technischer Ausstattung versorgen dort über 40 Ärzt:innen nahezu alle Erkrankungen rund um die Augen. Und das rund um die Uhr 24/7; wo nötig auch in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen – insbesondere den Kopffächern – der Kliniken. Hier steht eine hohe Anzahl von stationären Betten für komplexe Fälle zur Verfügung, aber auch ambulante Behandlungsmöglichkeiten können hier durchgeführt werden. In der Diagnostik und konservativen Therapie arbeiten die Kliniken sehr eng mit vier eigenen Augenarztpraxen als auch mit niedergelassenen Augenärzten im Großraum Hamburg zusammen.

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