Architekten aus Düsseldorf sollen Zuschlag für Neubau der Asklepios Klinik Altona in Hamburg erhalten

• Planungsteam um Büro Telluride setzt sich im Vergabeverfahren durch
• Projekt von Asklepios und Stadt sichert Gesundheitsversorgung

Bild: Neubau AK Altona: Dritter Platz HDR GmbH Düsseldorf Aussenansicht
© Telluride Architekten sander.hofrichter architekten WES Landschaftsarchitektur

Die Bauvorbereitung der neuen Asklepios Klinik Altona hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Aus dem Vergabeverfahren der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH geht das Düsseldorfer Büro Telluride Architekten (vormals HDR) im Team mit Sander Hofrichter Architekten und WES Landschaftsarchitektur mit der Planung von Architektur und Freiräumen als bester und wirtschaftlichster Bieter hervor. Das neue Krankenhaus soll in unmittelbarer Nachbarschaft des in die Jahre gekommenen markanten Hochhauses neben der A7-Anschlussstelle Hamburg-Othmarschen entstehen und die Gesundheitsvorsorge langfristig sichern. Stadt und Asklepios finanzieren den Neubau gemeinsam.

Im Dezember 2019 hatte ein Preisgericht in einem Realisierungswettbewerb den Entwurf des beauftragten Planungsteams bereits als eine der drei besten Arbeiten prämiert. Den Zuschlag im Rahmen des Vergabeverfahrens soll das Angebot erhalten, welches unter Berücksichtigung der insgesamt fünf Vergabekritierien die höchste Punktzahl erreichte. Kriterien waren neben dem Wettbewerbsergebnis die Herangehensweise an die Planungsaufgabe, die Gewährleistung der Qualität, die Verfügbarkeit des Teams und das Honorar.

Fünfgeschossige Gebäude fügen sich ins Quartier sehr gut ein

Bild: Neubau Altona: Dritter Platz HDR GmbH Düsseldorf Innenansicht
© Telluride Architekten sander.hofrichter architekten WES Landschaftsarchitektur

Der Entwurf der Architekturbüros Telluride und Sander Hofrichter Architekten zusammen mit den WES Landschaftsarchitekten spiegelt die typische lokale Identität der den Stadtteil Altona prägenden Bauten Gustav Oelsners. Drei fünfgeschossige Gebäuderiegel prägen den Wettbewerbsentwurf und fügen sich ins Klinik-Quartier sehr gut ein. Zwischen Teichen im Krankenhaus-Park und dem Neubau könnte ein öffentlicher Boulevard entstehen, der über das Areal vom Haupteingang bis hin zum Vorfeld des Hochhauses verläuft.

Das beauftragte Architekturbüro beginnt nun in Abstimmung mit Asklepios mit einer Überarbeitung der Grundlagenermittlung und Vorplanung. In diesen Prozess sind die künftigen Nutzer und Nutzerinnen, also insbesondere die Ärzte- und Pflegerschaft, eng eingebunden. Bis zum Spatenstich wird es noch etwa drei Jahre dauern. Die Bauzeit wird voraussichtlich fünf Jahre in Anspruch nehmen.

Der Neubau wird wie das Bestandsgebäude auf städtischem Grund errichtet. Das Gelände erstreckt sich vom ehemaligen Klinik-Pförtnerhaus über die Paul-Ehrlich-Straße bis zum Grundstück des ehemaligen Wellness-Centers „Aqua Fit“, das im Rahmen bauvorbereitender Arbeiten bereits abgebrochen wurde. 

Joachim Gemmel, Sprecher der Geschäftsführung der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH: „Mit der Beauftragung der Architekten erreichen wir den nächsten wichtigen Meilenstein unseres Neubauprojekts. Wir freuen uns auf eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Planungsteam der renommierten Büros Telluride, Sander Hofrichter und WES. Aufgabe des beauftragten Planungsbüros ist es nun der Stadt und uns aufzuzeigen, mit welchen Umsetzungsideen ihr Entwurf im Rahmen unseres Budgets zu realisieren ist.“

Die vorläufigen Neubaukosten waren 2019 mit 425 Millionen Euro kalkuliert worden. Die Stadt beteiligt sich auf Grundlage des Krankenhausfinanzierungsgesetzes an den Investitionskosten.

Die Asklepios Klinik Altona unterhält heute rund 630 Betten, 14 Fachabteilungen, eine der größten Zentralen Notaufnahmen Hamburgs und interdisziplinäre Kompetenzzentren. Jährlich werden in Altona mehr als 95.000 Patientinnen und Patienten im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich behandelt.

Die neue Klinik kann als Campus konzipiert werden, der sich der Nachbarschaft noch mehr als bisher öffnen und verstärkt zum Treffpunkt auch für Anwohner werden könnte. Der umgestaltete Park soll Patient:innen, Mitarbeiter:innen und Bürger:innen zur Naherholung einladen.

Vergabeverfahren nach Gerichtsentscheidung beendet

Der Planungsprozess war pandemiebedingt bis zum Herbst 2021 unterbrochen worden. Einer der drei Bieter hat im weiteren Verlauf des Vergabeverfahrens von seinem Recht Gebrauch gemacht, in den Vergabeunterlagen aus seiner Sicht enthaltene Unklarheiten zu rügen. Der Rüge war die Vergabekammer in Teilen gefolgt. Asklepios hatte daraufhin beim Hanseatischen Oberlandesgericht (OLG) die Prüfung dieser Entscheidung beantragt. Laut Entscheidung des OLG vom 24. März 2023 war und ist die von Asklepios als Vorhabenträgerin des Klinikneubaus betriebene Art und Weise des Vergabeverfahrens nicht zu beanstanden. Lediglich die Bewertung der bereits eingereichten Angebote hatte neu zu erfolgen. Mit einer neuen Wertung der schriftlichen Angebotsunterlagen wurde das Verfahren beendet. Das Bestandsgebäude war 1971 eingeweiht worden. Aufgrund seiner logistisch unkomfortablen vertikalen Bauweise und eines dringlichen energetischen Sanierungsbedarfs hat Asklepios gemeinsam mit der Stadt den Neubau der Klinik ins Auge gefasst. Bis zur Fertigstellung des Klinikneubaus kann der denkmalgeschützte Altbau als Klinik vollumfänglich genutzt werden. Zur Art der Nachnutzung des Bestandsgebäudes ist noch keine Entscheidung gefallen.

Über die Asklepios Klinik Altona

Das derzeit genutzte 23-geschossige Scheibenhochhaus wurde von 1959 an nach einem Entwurf des Architekten Werner Kallmorgen geplant und 1971 mit einer Kapazität von mehr als 1000 Betten auf einem Atomschutzbunker eröffnet. Es ist bereits der dritte Standort der Klinik. Die Keimzelle des Krankenhauses lag 1784 an der Königstraße in Altona. Von 1861-1971 befand sich das AK Altona an der Max-Brauer-Allee.

Die heutige Klinik an der Paul-Ehrlich-Straße in Hamburg-Othmarschen hat derzeit 633 Betten und versorgt jährlich rund 35.000 vollstationäre Fälle. Dazu kommen ambulante Behandlungen und rund 3.300 Geburten. Mit fast 41.000 Zugängen in der Zentralen Notaufnahme und rund 11 Prozent aller Notfallzuführungen der Hamburger Feuerwehr, ist die Klinik eines der wichtigsten Krankenhäuser der Notfallversorgung und verfügt unter anderem über folgende Fachabteilungen: Augenheilkunde, Anästhesie und Intensivmedizin, Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Innere Medizin, HNO-Heilkunde, Neurologie und Neurochirurgie, Urologie, Notfallmedizin, Palliativmedizin, Onkologie, Hämatologie, Gefäßchirurgie, Radiologie und Neuroradiologie, Kardiologie, Gastroenterologie, Pneumologie sowie Gynäkologie und Geburtshilfe mit Neonatologie in Kooperation mit dem Altonaer Kinderkrankenhaus.

Rund 1.500 Mitarbeterinnen und Mitarbeiter sind derzeit in der Asklepios Klinik Altona beschäftigt.

Infos und News zum Neubau im Netz unter https://www.asklepios.com/das-neue-akaltona

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