Hochgezielte transarterielle Chemotherapie gegen Leberkrebs: Radiologie erweitert das Spektrum
Die Radiologen der Asklepios Klinik Barmbek erweitern ihr Spektrum in der hochgezielten transarteriellen Chemotherapie bei Leberkrebs: Die „Chemosaturation“ ermöglicht die Behandlung von nicht bislang nicht operablen cholangiocellulären Carcinomen (iCC) und Melanom-Metastasen; die Chemoembolisation (TACE) ist eine etablierte und zuverlässige Methode zur Behandlung nicht operabler hepatozellulärer Karzinome (HCC).
Die transarterielle Chemotherapie ist eine moderne Therapie: Durch eine lokal begrenzte Chemotherapie mittels Katheter kann sehr gezielt gegen Leber-Tumoren vorgegangen werden, die bisher als nicht behandelbar galten.
In der Asklepios Klinik Barmbek können mehrere Verfahren eingesetzt werden, je nach Ausdehnung und nach Zellreihe der Tumoren.
Die sogenannte „Chemosaturation“ zum Beispiel ist ein hoch effektives, innovatives Verfahren. Durch die Anordnung der Katheter und einen speziellen Filter kann im Gegensatz zur herkömmlichen Chemotherapie bei der Chemosaturation eine wesentlich höhere Dosierung eingesetzt werden. Die Therapie wirkt dann nur auf die Leber begrenzt. Somit kommt praktisch nur die Leber in Kontakt mit dieser hochdosierten chemotherapeutischen Substanz. Regelmäßig werden so Patienten behandelt, die unter einer Tumorerkrankung des Auges leiden, dem sogenannten Aderhautmelanom, wenn dieser Tumor Metastasen in der Leber bildet. Aber auch in der Leber entstandene Tumoren wie zum Beispiel das Gallengangskarzinom lassen sich mit der Chemosaturation effektiv behandeln.
Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) ist ebenso ein sehr gezieltes Verfahren, bei dem ein speziell gelegter Katheter die Chemotherapie direkt an die den Tumor versorgende Arterie bringt. Hier wird die Chemotherapie nicht normal injiziert, sonder an spezielle Mikropartikel, die sich nach der Einbringung in den Tumorgefäßen festsetzen und dort für eine langsame Freisetzung des Wirkstoffes sorgen – so dass auch bei dieser Methode die Wirkung lokal hoch ist und die Nebenwirkungen im Körper minimal. Dieses Verfahren kann gut wiederholt werden und sorgt für eine verminderte Durchblutung („Austrocknung“) und Vermeidung von weiterem Wachstum.
Neben modernen Therpieformen ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit wesentlicher Erfolgsfaktor für Patientensicherheit und Behandlungsqualität. In der Asklepios Klinik Barmbek – einem von drei klinisch tätigen, von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Onkologischen Zentren in Deutschland – ist die abteilungsübergreifende Kooperation durch sosogenannte Tumor-Konferenzen und Onko-Boards etablierte Praxis. Hier wird gemeinsam mit Kollegen unter anderem aus der Chirurgie unter Leitung von Prof. Dr. Karl Oldhafer und der Onkologie unter Leitung von Prof. Dr. Axel Stang sowie der Gastroenterologie (Leitung Prof. Dr. Thomas von Hahn) die individuelle Situation jedes einzelnen Patienten besprochen. Gemeinsam entstehen so individuelle Therapieempfehlung.