Nachhaltig gedacht: Asklepios Klinik Altona startet Recycling-Projekt für Medizinprodukte
• Allgemein- und Viszeralchirurgie der Asklepios Klinik Altona testet Rücknahme- und Recyclingsystem für OP-Instrumente
• Ziel ist es, Einmalprodukte dem Wertstoffkreislauf zurückzuführen und diese nachhaltig wiederzuverwerten
Hamburg, 12. März 2021. Deutschlands Krankenhäuser produzieren jedes Jahr 1,2 Millionen Tonnen Abfall – darunter 8.000 Tonnen Einweginstrumente. Nach dem Start eines gemeinsamen Recyclingprojekts des Asklepios Klinikums Harburg und Ethicon, einem Geschäftsbereich von Johnson & Johnson Medical Devices Companies, hat sich auch die Asklepios Klinik Altona zum Ziel gesetzt, die Abfallmenge insbesondere im OP-Bereich deutlich zu reduzieren. Ab sofort sammeln die OP-Teams des Maximalversorgers in Altona Einmalinstrumente, die anschließend vom Entsorgungsunternehmen Remondis fachgerecht recycelt und in den Materialkreislauf zurückgeführt werden.
„Wir verwenden in unserer Klinik modernste OP-Technik, die zum Teil aus hygienischen Gründen nicht steril aufbereitet werden kann und daher entsorgt werden muss. Umso mehr freuen wir uns, nun zusammen mit Ethicon, dem Hamburger Recycling-Software Start-up Resourcify und Remondis ein Projekt adaptieren zu können, das eine Wiederverwertbarkeit von OP-Produkten verspricht und damit einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in unserer Klinik leistet “, erklärt Prof. Dr. Gero Puhl, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Asklepios Klinik Altona.
Der Chirurg und das OP-Team werden als erster Fachbereich in den kommenden Wochen das digital unterstützte Rücknahmesystem für recyclingfähige Ethicon Endocutter und Circular Stapler in der Klinik testen. Eingesetzt werden diese Klammernahtinstrumente bei minimalinvasiven und offenen Tumoroperationen im Bauchraum – sie ermöglichen eine sichere Entfernung oder Verbindung von Geweben und Organen. Entwickelt wurde das Rücknahmesystem von Ethicon gemeinsam mit Remondis, einem deutschen Unternehmen für Recycling und Spezialisten für die Entsorgung medizinischer Abfälle, sowie dem Start-up Resourcify.
Seit dieser Woche werden die Instrumente nach Gebrauch im OP desinfiziert und gesondert gesammelt. Remondis holt dann die Behälter alle 48 Stunden ab: Die Geräte werden in ihren Anlagen sterilisiert, zerlegt und dann dem Recycling-Kreislauf zugeführt. Auf diesem Wege können mehrere Tausend Tonnen an CO2 im Jahr eingespart werden. Ein besonderer Fokus liegt außerdem darauf, dass das Recycling in Deutschland stattfindet. Momentan werden die Produkte in den meisten Kliniken nach Gebrauch entsorgt und thermisch verwertet, wobei nicht nur Kosten für die Kliniken entstehen, sondern auch CO2-Emissionen und darüber hinaus wertvolle Rohstoffe verloren gehen. Ziel des Projektes ist es, mehr als 80 Prozent dieser Abfälle zu recyceln und in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen. Parallel wird der Recyclingprozess durch eine App begleitet, die Resourcify speziell entwickelt hat. So können die Umsetzung und die dadurch erzielten Erfolge direkt nachvollzogen und in die eingesparte CO2-Menge in monatlichen Auswertungen berechnet werden.
Wesentlich für den Erfolg des Projekts sind die beteiligten Mitarbeiter in der Klinik. Unter dem Motto „Gemeinsam für eine Welt ohne Abfall“ haben die Experten von Resourcify die Teams im OP geschult. „Das Recycling der Instrumente bedeutet zwar einen zusätzlichen Arbeitsschritt für uns und unsere Kollegen der OP-Pflege, aber der dauert nur wenige Sekunden und ist maximal zweimal pro Tag notwendig. Das ist uns der Umweltschutz in jedem Fall wert“, betonen nach dem Termin Christine Ohloff und Evelyn Hantke, die pflegerische Bereichsleitung der Viszeralchirurgie im Zentral OP Altona und ihre Stellvertreterin. Das bestätigt auch Chefarzt Prof. Dr. Gero Puhl: „Ein besonderer Dank gilt unseren OP-Teams: Schon bei der ersten Vorstellung zeigten sich viele Kolleginnen und Kollegen begeistert, obwohl das Projekt für sie zunächst mit einer Umstellung und Mehrarbeit einhergeht. Das zeigt – der Nachhaltigkeitsgedanke ist bereits weit verbreitet und lebt nun auch bei uns im OP auf.“