Steigende Zahl älterer Menschen! Gesundheitsexperten fordern: Auch Zivilgesellschaft muss sich stärker engagieren!
2. Asklepios-Forum Harzgesundheit zur Altersmedizin (Geriatrie)
Beim 2. Asklepios-Forum Harzgesundheit rund um das Thema Altersmedizin haben Gesundheitsexperten gefordert, dass sich auch die Zivilgesellschaft stärker engagieren muss. Im Hinblick auf steigende Zahlen älterer Menschen in der Harzregion sollte man beispielsweise auch beim Umgang mit Demenzkranken nachbarschaftliche Hilfen intensivieren und nutzen, betonten Ärzte in der Podiumsdiskussion mit Bürgern. Jens Suckstorff, Vorstandsvorsitzender des Ärztevereins Goslar und zugleich Facharzt für Allgemeinmedizin, würdigte bestehende Angebote und Initiativen, betonte aber auch: „Wir alle sind die Zivilgesellschaft und wir alle sind bei dem Thema gefordert."
Als konkrete Beispiele dafür wurden bei dem Forum Harzgesundheit in der Diskussion einige in anderen Städten erfolgreich praktizierte Fälle des engagierten Umgangs mit Demenzkranken aus dem Alltag genannt: Bei einem Beispiel ging es um Nachbarn und Geschäftsleute, die über Demenzkranke aus dem nahen Umfeld von den Angehörigen informiert waren. Die Geschäftsleute hatten die Betroffenen, die regelmäßig unweit ihrer Wohnung im Stadtteil in ihren Stamm-Restaurants etwas bestellten oder in ihren gewohnten Läden einkauften, ohne zu bezahlen, immer wieder nach Hause gebracht beziehungsweise später die Bezahlung mit den Angehörigen der Demenzkranken geregelt. „Das sind beste Beispiele, um Demenzkranken, das Leben im Alltag auf menschliche Weise zu erleichtern", lobte Ärztevereins-Vorstandschef Suckstorff.
Die Zahlen sind alarmierend. Die Zahl der Hochbetagten älter als 80 Jahre wird sich von vier Millionen im Jahre 2009 auf zehn Millionen im Jahr 2030 mehr als verdoppeln. Damit steigt unter anderem der Bedarf für geriatrische Behandlungsangebote, auch in der Harzregion.
Dr. med. Peter Flesch, Chefarzt der Geriatrie in den Harzkliniken und bundesweit renommierter Geriater, betonte die aus dieser Entwicklung sich ergebende Herausforderung für Ärzte, aber auch für Pflegekräfte und Therapeuten, und die zunehmend bedeutende Rolle der Geriatrie: „Unser Ziel ist es, dass die Menschen im Alter möglichst mobil und unabhängig bleiben und eine Pflege zu vermeiden", sagte Dr. med. Peter Flesch. Ältere Menschen haben oft mehrere Leiden, die von unterschiedlichen Fachärzten behandelt werden müssen – die Geriatrie ist die Schnittstelle und agiert fachübergreifend, um dem Patienten optimal zu helfen.
Beim bis auf den letzten Platz gefüllten Forum Harzgesundheit informierten die Ärzte Dr. med. Peter Flesch und Ulrich Sievers, – Sievers ist verantwortlich für die Krankenhaushygiene der Asklepios Harzkliniken – über Einzelaspekte wie multiresistente Keime, Sturzgefahr und Demenz, und gaben den Bürgern Tipps. Ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und eine geistige Herausforderung seien entscheidend, um optimal durchs Alter zu kommen, sagte Dr. med. Flesch: „Senioren brauchen ein Projekt, eine sinnvolle Aufgabe", sagte der Geriater.
Unterdessen sind für viele betagte Menschen akute Erkrankungen oder Unfälle, die einen Krankenhausaufenthalt notwendig machen, ein echter Wendepunkt im Leben. Kamen ältere Menschen vorher noch gut mit den Widrigkeiten des Alters zurecht, droht durch längere Bettlägerigkeit plötzlich bisweilen die Gefahr, dass sie dauerhaft in ihrer Mobilität und Selbstständigkeit eingeschränkt werden. „Eine rechtzeitige geriatrische Gesamtbehandlung kann das oftmals verhindern", sagte Dr. med. Flesch.
Extremsportlerin und Marathon-Weltrekordlerin Sigrid Eichner berichtete aus ihrem Leben
Wie man im Alter topfit bleibt, das berichtete Extremsportlerin Sigrid Eichner, 76, eine der ältesten Marathon-Läuferinnen der Welt, beim Forum Harzgesundheit. Sie ist die Frau, die mit mehr als 156.000 Kilometern und mehr als 2000 Marathons sowie Ultramarathons (länger als 42 Kilometer) weltweit am meisten Kilometer absolviert hat. Die Zuschauer staunten, als sie beispielsweise von ihrer Teilnahme am Badwater Ultramarathon erzählt, er gehört zu den härtesten Ultramarathons der Welt. Die 135 Meilen (217,26 km) lange Strecke führt von Badwater im Death Valley bis zum Whitney Portal auf 2530 Meter Höhe am Mount Whitney in Kalifornien. Er findet meist im Juli statt, wo dort regelmäßig Temperaturen von über 50 Grad Celsius gemessen werden. „Es war unglaublich heiß, aber im Ziel anzukommen, das ist das, was mich immer motiviert, ein unglaubliches Gefühl, dafür laufe ich." Ihr Rat an die Goslarer: „Man kann nicht erwarten, dass jeder Marathon läuft, aber jeder sollte Sport machen, Bewegung hält einen fit." Wie sollte man das erstmals anfangen, sich das erste Mal überwinden, wollte ein Bürger wissen. Die Antwort der Senior-Sportlerin: „Einfach Turnschuhe anziehen, rausgehen und los."
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