Neues Geburtshilfekonzept mit zusätzlichen Leistungen in der Asklepios Harzklinik Goslar

Schwangere der Techniker Krankenkasse (TK) und der BARMER können in der Asklepios Harzklinik Goslar ab sofort die zusätzlichen Leistungen eines Qualitätsvertrags nutzen, den Asklepios und Rhön-Kliniken gemeinsam mit den beiden Kassen entwickelt haben. Das Konzept bietet den Frauen noch mehr medizinische Sicherheit und wurde gemeinsam von Ärztinnen, Ärzten und Hebammen erarbeitet. Es umfasst unter anderem zusätzliche Hebammenleistungen im stationären Setting sowie ein ergänzendes Informationsangebot rund um die Geburt.

Ahmed Zidan, Chefarzt der Geburtshilfe: „Durch den Qualitätsvertrag können wir zusätzliche Verbesserungen erzielen“

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Hochmoderne Kreißsäle und ein engagiertes Team stehen den werdenden Eltern zur Verfügung © Asklepios

Ziele des Vertrags sind unter anderem weniger Interventionen während des Geburtsprozesses, weniger Kaiserschnitte und höhere Stillraten. Die zusätzlichen Leistungen des Vertrages ermöglichen eine bessere Mutter-Kind-Bindung und ein schöneres Geburtserleben. Gleichzeitig wird das Bewusstsein der in der Klinik tätigen geburtshilflichen Teams für die Bedürfnisse der Frauen hinsichtlich einer gesunden Geburt und die Phase danach gestärkt. Der neue Versorgungpfad soll nicht die übliche ambulante Betreuung durch Ärztinnen, Ärzte und Hebammen ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen. Die Leistungen des Qualitätsvertrags werden an bundesweit 15 Standorten von Asklepios und Rhön-Kliniken eingeführt. Inzwischen sind mehr als 40 weitere Krankenkassen dem Qualitätsvertrag beigetreten, so dass sehr viele Schwangere von dem neuen Angebot profitieren können.

 

„Für uns ist es bei den Geburten schon immer wichtig gewesen, eine sehr gute medizinische Qualität und ein hohes Maß an Sicherheit für Mutter und Kind mit einem schönen Geburtserlebnis zu verbinden“, sagt Ahmed Zidan, Chefarzt der Geburtshilfe der Asklepios Harzkliniken.  „Durch den Qualitätsvertrag können wir gleich in beiden Aspekten zusätzliche Verbesserungen erzielen“, so  Zidan weiter, „daher freuen wir uns sehr, dass es zu dieser Vereinbarung zwischen den Krankenkassen und uns zum Nutzen der Schwangeren kam.“ Zidan betont: „Unser Angebot lässt die ärztliche Schwangerenvorsorge und das außerklinische Angebot der Hebammen unberührt. Vielmehr bietet der Qualitätsvertrag ein echtes Zusatzangebot.“

 

Sabrina Jacob, kommissarische Leiterin der TK-Landesvertretung Niedersachsen, erklärt: „Mit dem Projekt können wir neue und innovative Versorgungsideen bei der Geburtshilfe während der knapp dreijährigen Vertragslaufzeit erproben. Mit dem Projekt nehmen wir die Bedürfnisse von werdenden Müttern in den Fokus. Das Programm bietet eine strukturierte Informationsvermittlung in Präsenz und per App rund um das Thema Geburt. Durch den Vertrag erhalten Hebammen zudem einen eigenen Versorgungsauftrag und werden entscheidend in der Versorgung gestärkt. Damit schaffen wir einen echten Mehrwert im Vergleich zur aktuellen Regelversorgung.“

„Der Qualitätsvertrag orientiert sich an den Bedürfnissen der werdenden Mütter, um ihre medizinische Versorgung und Betreuung vor, während und nach der Geburt entscheidend zu verbessern“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Niedersachsen. „Damit steigen die Chancen auf eine natürliche Geburt ohne Interventionen oder beispielsweise einen Kaiserschnitt. Ein zentraler Punkt ist die engmaschige Betreuung schwangerer Frauen durch speziell qualifizierte Geburtsteams. Das hat viele Vorteile und trägt unter anderem dazu bei, die Geburt positiv zu erleben und der häufig auftretenden Wochenbettdepression nach der Geburt vorzubeugen.“

 

Hintergrund:

 Die Qualitätsverträge orientieren sich am entsprechendem Beschluss aus dem Jahr 2023 des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA), dem obersten Gremium der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen in Deutschland.  Sie verfolgen in erster Linie das Ziel, Schwangere in der Klinik besser zu versorgen, indem durch die Erhebung von sogenannten „PROMs“ und „PREMs“ ein strukturiertes Rückmeldesystem an die Klinik digital und ohne Mehraufwand für die Praxen geschaffen wird. Zur Erläuterung: Im Gegensatz zu PROMs (Patient-Reported Outcomes Measures) untersuchen PREMs (Patient-Reprtet Experience Measures) nicht die Ergebnisse der medizinischen Versorgung, sondern die Auswirkungen des Versorgungsprozesses auf das Patientenerleben, z.B. die Kommunikation oder auch die Unterstützung in der Versorgung. Auch postnatal, also nach der Geburt, werden die Mütter wie gewohnt über ihre niedergelassenen Ärzte betreut.

 

Die Qualitätsverträge lassen die Schwangerenvorsorge durch niedergelassene Frauenärzt:innen unberührt. Das heißt: Schwangere, die am Qualitätsvertrag teilnehmen, werden nicht vorzeitig in die klinische Versorgung überwiesen, sondern bleiben wie gewohnt in der Betreuung ihrer niedergelassenen Frauenärzte. Die Qualitätsverträge sind ein Zusatzangebot zur bestehenden Vorsorge mit dem Ziel, die sektorenübergreifende, hervorragende Versorgung in Deutschland weiter zu verbessern. Die in diesem Zusammenhang durchgeführten Untersuchungen etwa mit dem Blutdruckmessgerät dienen der zusätzlichen Sicherheit und Vorsorge der werdenden Mütter. Bei wiederholt auffälligen Messwerten stehen auch die niedergelassene Frauenärzt:innen weiterhin als Ansprechpartner bereit.

 

Neue Vorgespräche und Sprechstunden mit Hebammen

 

Der neue Versorgungspfad umfasst digitale und analoge Versorgungselemente. Er beginnt mit einem ausführlichen, individuellen Aufnahmegespräch durch eine Hebamme der Klinik mit der werdenden Mutter. Dabei werden unter anderem die zusätzlichen Leistungen des Qualitätsvertrags wie Hebammen-Sprechstunden und die digitale Schwangerschaftsbegleitung per App erläutert. In dem Gespräch findet eine umfangreiche Erhebung der Situation der Mutter und des Kindes statt. Auch werden Wünsche der Frauen in Bezug auf die Geburt abgestimmt sowie Fragen zu spezifischen Risiken besprochen. Im Verlauf der Schwangerschaft erfolgt ein Selbstmonitoring der Frauen, um frühzeitig eine Veränderung des Blutdrucks festzustellen und vorbeugende Maßnahmen einzuleiten.

Die Schwangeren können während der Schwangerschaft Hebammen-Sprechstunden in der Klinik in Anspruch nehmen. Dieses Angebot richtet sich speziell an Schwangere, denen keine Versorgung durch eine niedergelassene Hebamme zur Verfügung steht. Die Inhalte der Sprechstunden sind in zehn Themenblöcke aufgeteilt, die sowohl die Vorbereitung der Geburt als auch die Gesundheit von Mutter und Kind nach der Geburt umfassen.

 

Digitales Rückgrat des Versorgungsprogramms ist eine App, die für diesen Qualitätsvertrag neu entwickelt wurde. Die App setzt auf einer niederländischen App der Firma Minddistrict auf und berücksichtigt die Erfahrungen dieser digitalen Anwendung. Inhalte der App sind zum einen eine Serie von digitalen Modulen zur Prävention von Geburtsangst sowie einer postnatalen Depression. Über den gesamten Versorgungspfad hinweg erfolgt eine laufende Befragung der werdenden Mütter zu verschiedenen Begleiterscheinungen der Schwangerschaft. Das ermöglicht ein frühzeitiges Eingreifen bei medizinischen Herausforderungen. Die laufende Befragung und die daraus resultierenden Rückmeldungen der Frauen tragen zudem zur kontinuierlichen Verbesserung der Versorgungsqualität bei.

 

Eine Liste weiterer Klinken, die sich am Vertrag beteiligen, finden Sie hier.

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Hintergrund: Miriam Paurat, 50, Mutter zweier erwachsener Kinder, aus dem Nordharz ist selbst Brustkrebs-Betroffene, inzwischen wieder auf dem Weg der Besserung.  Sie hat Sport studiert, machte zudem inzwischen eine Spezial-Ausbildung zur „Outdoor-against-cancer-Trainerin“ und gründete unlängst in dem Bereich ihr eigenes Unternehmen im Nordharz. Die Athletin hält Vorträge, gibt Seminare, Camps in Deutschland, Norwegen und auf Madeira. Ihr Kern-Thema: Vermittlung von fundiertem Wissen rund um das Thema Einfluss von Bewegung und Ernährung bei Krebserkrankungen (Infos: https://www.mirigo.de)

Start ist am 6. Februar 2024, die Details, die Termine:

Dienstags, Start: 6. Februar 2024:

 9:00-9:45      Outdoortraining für Jedermann

10:00-10:45    Ganzkörpertraining für Jedermann

11:00-11:45      Stuhlgymnastik für Krebsbetroffene während/nach einer onkologischen   Therapie

12:00-12:45     Stretching/Entspannung/Mobility für Krebsbetroffene während/nach einer onkologischen Therapie

 

Donnerstags, Start: 8. Februar 2024:

13:00-13:45   Outdoortraining für Krebsbetroffene während/nach einer onkologischen Therapie

14:00-14:45   Ganzkörpertraining für Krebsbetroffene während/nach einer onkologischen Therapie

15:00-15:45   Zirkel-/Stationstraining für Jedermann

16:00-16:45   Stretching/Entspannung/Mobility für Jedermann

Miriam Paurat: „Bei Abrechnung über die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP) bekommen die Teilnehmer:innen bis zu 80 Prozent der Kursgebühren von der Krankenkasse zurückerstattet.  Die Kurse laufen als Präventionskurse. Ein Kursangebot umfasst zehn Übungsstunden, wobei die Teilnehmer:innen mindestens achtmal anwesend gewesen sein müssen, um den Kostenzuschuss der Krankenkasse zu bekommen.“ Die Kosten für die Kurse in Höhe von jeweils 119 Euro werden von der Krankenkasse bis zu 80 Prozent übernommen, das heißt, der Eigenteil der Teilnehmer:innen beträgt ca. 24 Euro.“

Miriam Paurat über ihre Motivation: „Ich freue mich, wenn ich anderen Menschen helfen kann.“ Als Leistungssportlerin mit Welt- und Europameistertiteln auf Masterebene im Laufen war sie bis zur eigenen Krebsdiagnose im Sportbereich auch als Vorbild unterwegs. Kurz vor ihrer Teilnahme an der Europameisterschaft im Jahr 2022 erhielt sie dann die Brustkrebs-Diagnose – sie nahm gleichwohl daran teil und wurde Europameisterin über die Distanz von 1500 Metern.  „Nun, da ich selbst in der Krebstherapie bin, möchte ich ein Vorbild für Krebsbetroffene sein und meine Erfahrung nutzen. Meine neue Mission ist es, Menschen mit Krebs Mut zu machen und mit ihnen gemeinsam durch Aufklärung, Bewegung und einen optimierten Vitalstoffhaushalt aktiv gegen die Nebenwirkungen der Krebstherapie anzugehen und die Heilungschancen zu optimieren. Getreu dem Motto: Aufgeben ist keine Option!" Und weiter: „Aktuelle Studien belegen, dass es zusätzlich zur hochqualifizierten, medizinischen Behandlung auch weiterer Maßnahmen bedarf, um die Heilungschancen zu erhöhen.“ Es sei für sie wichtig, „Menschen dabei zu helfen, durch gezielte Bewegung gesünder und leistungsfähiger zu werden.“

Harzkliniken-Geschäftsführer Dennis Figlus: „Wir freuen uns sehr über unsere geplante Zusammenarbeit: Wenn die Weltklasse-Sportlerin Miriam Paurat bei uns ihre Kurse geben wird, ist das gut für die Menschen in unserer Region. Auch wir als Asklepios verstehen uns als Gesundheitsbegleiter.“ Asklepios ist vor-, während und nach dem Klinikaufenthalt für seine Patient:innen mit Rat und Tat da, eben auch mit Bewegungsangeboten.

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