Experten warnten mit „Schocktherapie“ - vor Alkohol, Drogen, Handy am Steuer!

Erfolgreicher Präventionstag in der Asklepios Harzklinik Goslar: Was passiert, wenn man unter Alkohol- oder Drogeneinfluss in einen schweren Verkehrsunfall gerät? Oder, wenn man mit dem Handy während der Fahrt abgelenkt ist? Mit diesen Fragen beschäftigten sich an diesem Donnerstag rund 100 Schülerinnen und Schüler aus Goslar, Seesen und der Region im Landkreis Goslar. Beim neunten Präventionstag: „Stay alive“ (Bleibe am Leben) erlebten sie auf dem Gelände der Asklepios Harzklinik Goslar beispielsweise das Szenario eines nachgestellten schweren Unfalls hautnah. Die Botschaft der Expert:innen an die jungen Leute: Hände wegen von Alkohol, Drogen, Handy am Steuer. Erstmals berichtete ein 23-Jähriger bei der Veranstaltung – er hatte einst betrunken (Blutalkoholgehalt: 1,8 Promille) einen Autounfall verursacht, mit Totalschaden, glücklicherweise blieben er und sein Beifahrer unverletzt.

23-Jähriger, der einst betrunken einen Unfall verursachte, berichtete: „Es war eine Riesen-Dummheit“

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Einer der Höhepunkte des Präventionstages stay alive: Schüler:innen beim nachgestellten Unfallszenario, bei dem die Feuerwehr die "Unfallopfer" aus dem Autowrack schneidet © Asklepios

Bei dem Präventionstag spielten einige der jungen Leute die schwerverletzten Verkehrsteilnehmer, sie wurden zuvor realistisch mit roter Farbe blutverschmiert geschminkt. Die Feuerwehr schnitt die Schülerinnen und Schüler aus einem präparierten Unfallauto. Klinik, Feuerwehr, Rettungsdienst, das Kriseninterventionsteam des Landkreises Goslar, die Polizei, das Lukas-Werk und Deutsche Rote Kreuz (DRK) Goslar sowie weitere Teilnehmer organisierten den Tag. Es gab unter anderem Fachvorträge und Besichtigungen, beispielsweise des „Schockraums“ in der Zentralen Notaufnahme, wo Schwerstverletzte erstbehandelt werden, ebenso in der Leichenhalle.

Andächtige Stille herrschte im Foyer der Klinik, als Philipp, 23, den Schüler:innen berichtete, wie er einst mit einem Auto einen Unfall verursachte – zuvor hatte er mit Freunden den ganzen Tag gefeiert, reichlich Alkohol konsumiert. Dann stieg er (er war kurz vor seiner Pkw-Führerscheinprüfung) mit einem Freund in einen Wagen und fuhr los. Nach gut 600 Metern änderte die Trunkenheitsfahrt an einem Laternenmast, mit Totalschaden, die beiden blieben indes unverletzt. „Das war vor rund drei Jahren, und es war eine Riesen-Dummheit“, sagt Philipp heute. Und er erkennt: „Wir hatten tausend Schutzengel.“ Er hat daraus gelernt. „Seitdem habe ich keinen Alkohol mehr getrunken“, sagte er.  Seine Botschaft: „Ich kann nur jedem dringend raten: Finger weg von Alkohol, Drogen oder Handy am Steuer.“ „Mit den Folgen des Unfalls habe ich immer noch zu tun, auch finanziell.“

Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Landrats Dr. Alexander Saipa, Landkreis Goslar, der sie am Morgen zusammen mit Harzkliniken-Geschäftsführer Dennis Figlus eröffnet hatte. „Ich finde es toll, dass ihr heute hier seid, und hoffe, dass ihr ganz viel mitnehmt von diesem Tag, zu eurem Schutz und zum Schutz eurer Freunde“, sagte Landrat Dr. Saipa. Auch Klinik-Geschäftsführer Figlus dankte den Schüler:innen und allen Akteuren, die diesen Präventionstag seit Jahren immer wieder ermöglichten. Die Zielgruppe der Veranstaltung: Schülerinnen und Schüler ab 10. Schulklasse, also junge Erwachsene ab ca. 16 Jahre, die kurz vor der Fahrprüfung stehen, denn sie sind statistisch hochgradig gefährdete Fahrer. „Wir möchten junge Menschen sensibilisieren für die Gefahren durch Alkohol, Drogen und Handy am Steuer, und das geht am besten mit drastischen Beispielen, in denen man ihnen knallhart die Konsequenzen vor Augen führt“, sagte Projektleiter Stefan Kruse von den Asklepios Harzkliniken, der die Veranstaltung federführend mit organisiert. Er fügte hinzu: „Wenn wir dadurch nur ein einziges Leben retten, dann hat sich der Präventionstag schon gelohnt.“ Das Projekt „Stay alive“ möchte mit sehr realitätsnahen Simulationen im Sinne des Lernens durch Erfahrungen erreichen, dass die Jugendlichen nach dem Projekttag erkennen, wie ein einfaches „Nein“ zu Fahren unter Alkohol- Drogeneinfluss, zum Handygebrauch während der Fahrt, ihr Leben retten kann!  Kruse: „Es ist besonders wichtig, gerade junge Menschen bei dem Thema emotional zu erreichen, bevor sie Autofahren lernen.“

 

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Hintergrund: Miriam Paurat, 50, Mutter zweier erwachsener Kinder, aus dem Nordharz ist selbst Brustkrebs-Betroffene, inzwischen wieder auf dem Weg der Besserung.  Sie hat Sport studiert, machte zudem inzwischen eine Spezial-Ausbildung zur „Outdoor-against-cancer-Trainerin“ und gründete unlängst in dem Bereich ihr eigenes Unternehmen im Nordharz. Die Athletin hält Vorträge, gibt Seminare, Camps in Deutschland, Norwegen und auf Madeira. Ihr Kern-Thema: Vermittlung von fundiertem Wissen rund um das Thema Einfluss von Bewegung und Ernährung bei Krebserkrankungen (Infos: https://www.mirigo.de)

Start ist am 6. Februar 2024, die Details, die Termine:

Dienstags, Start: 6. Februar 2024:

 9:00-9:45      Outdoortraining für Jedermann

10:00-10:45    Ganzkörpertraining für Jedermann

11:00-11:45      Stuhlgymnastik für Krebsbetroffene während/nach einer onkologischen   Therapie

12:00-12:45     Stretching/Entspannung/Mobility für Krebsbetroffene während/nach einer onkologischen Therapie

 

Donnerstags, Start: 8. Februar 2024:

13:00-13:45   Outdoortraining für Krebsbetroffene während/nach einer onkologischen Therapie

14:00-14:45   Ganzkörpertraining für Krebsbetroffene während/nach einer onkologischen Therapie

15:00-15:45   Zirkel-/Stationstraining für Jedermann

16:00-16:45   Stretching/Entspannung/Mobility für Jedermann

Miriam Paurat: „Bei Abrechnung über die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP) bekommen die Teilnehmer:innen bis zu 80 Prozent der Kursgebühren von der Krankenkasse zurückerstattet.  Die Kurse laufen als Präventionskurse. Ein Kursangebot umfasst zehn Übungsstunden, wobei die Teilnehmer:innen mindestens achtmal anwesend gewesen sein müssen, um den Kostenzuschuss der Krankenkasse zu bekommen.“ Die Kosten für die Kurse in Höhe von jeweils 119 Euro werden von der Krankenkasse bis zu 80 Prozent übernommen, das heißt, der Eigenteil der Teilnehmer:innen beträgt ca. 24 Euro.“

Miriam Paurat über ihre Motivation: „Ich freue mich, wenn ich anderen Menschen helfen kann.“ Als Leistungssportlerin mit Welt- und Europameistertiteln auf Masterebene im Laufen war sie bis zur eigenen Krebsdiagnose im Sportbereich auch als Vorbild unterwegs. Kurz vor ihrer Teilnahme an der Europameisterschaft im Jahr 2022 erhielt sie dann die Brustkrebs-Diagnose – sie nahm gleichwohl daran teil und wurde Europameisterin über die Distanz von 1500 Metern.  „Nun, da ich selbst in der Krebstherapie bin, möchte ich ein Vorbild für Krebsbetroffene sein und meine Erfahrung nutzen. Meine neue Mission ist es, Menschen mit Krebs Mut zu machen und mit ihnen gemeinsam durch Aufklärung, Bewegung und einen optimierten Vitalstoffhaushalt aktiv gegen die Nebenwirkungen der Krebstherapie anzugehen und die Heilungschancen zu optimieren. Getreu dem Motto: Aufgeben ist keine Option!" Und weiter: „Aktuelle Studien belegen, dass es zusätzlich zur hochqualifizierten, medizinischen Behandlung auch weiterer Maßnahmen bedarf, um die Heilungschancen zu erhöhen.“ Es sei für sie wichtig, „Menschen dabei zu helfen, durch gezielte Bewegung gesünder und leistungsfähiger zu werden.“

Harzkliniken-Geschäftsführer Dennis Figlus: „Wir freuen uns sehr über unsere geplante Zusammenarbeit: Wenn die Weltklasse-Sportlerin Miriam Paurat bei uns ihre Kurse geben wird, ist das gut für die Menschen in unserer Region. Auch wir als Asklepios verstehen uns als Gesundheitsbegleiter.“ Asklepios ist vor-, während und nach dem Klinikaufenthalt für seine Patient:innen mit Rat und Tat da, eben auch mit Bewegungsangeboten.

Notaufnahme- so funktioniert sie

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©Asklepios

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