Gynäkologie-Chefarzt informierte Betroffene der Gruppe „Pink Ladies“ über Brustkrebs
Die Diagnose Brustkrebs kommt meist aus heiterem Himmel und konfrontiert die Betroffenen plötzlich oft mit vielen Ängsten und offenen Fragen. Ahmed Zidan, Chefarzt der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Asklepios Harzklinik Goslar, sprach jetzt vor Betroffenen der Gruppe „Pink Ladies“ zu dem Thema. „Es ist mir und meinem Team in der Klinik sehr wichtig, mit den Patient:innen, Betroffenen im engen Austausch zu sein, und sie über das Thema Brustkrebs regelmäßig zu informieren“, betonte der Experte am Rande des Treffens. Geduldig beantwortete er eine Stunde lang die Fragen der Frauen, erläuterte Behandlungsmethoden, neueste Studien sowie Entwicklungen in dem Fachgebiet. Künftig sollten diese Treffen regelmäßig stattfinden, schlug Zidan vor.
Chefarzt Zidan: "Es ist mir und meinem Team in der Klinik sehr wichtig, mit den Patient:innen, Betroffenen im engen Austausch zu sein"
In einem Video Podcast wird zusätzlich über das Treffen berichtet:
https://youtu.be/o3eq-y62jm8?si=38rUPU4AMCxThIb0
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Frühzeitiges Erkennen und die optimale Behandlung ist eine wichtige Aufgabe und Schwerpunkt der im Jahr 2005 als Brustzentrum zertifizierten Klinik. Sie arbeitet eng mit Pathologen, Radiologen, Allgemeinchirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Nuklearmedizinern und spezialisierten Psychologen zusammen. Dank verbesserter Mammographie- und Ultraschallgeräte sowie verfeinerter Techniken zur Gewebeentnahme gelingt es zunehmend Tumore zu entdecken, die noch nicht tastbar sind. So kann den betroffenen Frauen eine frühzeitige und zuverlässige Diagnose und eine maximal effektive Therapie ermöglicht werden.
Rita Prinz, frühere Breast Care Nurse des Brustzentrums der Klinik und Vorsitzende der Pink Ladies in Goslar, sagte: „Wir freuen uns, dass wir mit Herrn Zidan einen intensiven Austausch haben konnten, das gibt vielen auch ein Stück Sicherheit bei dem Thema Brustkrebs.“ Zu der Gruppe, die seit zehn Jahren existiert, gehören mehr als 40 Teilnehmer:innen. Sie treffen sich regelmäßig zum offenen Austausch über ihre Probleme, helfen sich mit Rat, machen zusammen Ausflüge und nehmen an gemeinsamen Sportkursen teil. Der Name: „Pink Ladies“ entstand in Anlehnung an die rosa Schleife „Pink Ribbon“, diese steht weltweit als unverkennbares Symbol im Bewusstsein gegen Brustkrebs.
Im Brustzentrum der Asklepios Harzkliniken gibt es ein interdisziplinäres Spezial-Team, das die Ärzt:innen bei ihrer Arbeit unterstützt und die Brustkrebs-Patient:innen entsprechend mit betreut. Hintergrund: Die Diagnose Brustkrebs konfrontiert die Betroffenen plötzlich oft mit vielen Ängsten und offenen Fragen. Außer der Frage der medizinischen Behandlung gibt es viele, weitere Herausforderungen für die Erkrankten. Etwa, wie geht man seelisch damit um? Welche speziellen Pflegemaßnahmen sollten nach einem Eingriff, nach der Entlassung aus der Klinik beachtet werden, was bei Anträgen im Umgang mit Krankenkassen und Behörden? Psychoonkologin Claudia Gebhardt-Zomorodbakhsch, die onkologische Fachpflegekraft Katja Klaus sowie Angelique Moys vom Sozialdienst kümmern sich neben den Ärzt:innen auf anderen Ebenen als sogenannte „unterstützende Berufsgruppen“ um die Brustkrebs-Erkrankten.
Die Aufgaben des Teams im Detail:
Psychoonkologisches Angebot
Die Diagnose Brustkrebs ist für die Betroffenen und ihre Angehörigen eine große Herausforderung. Es sind wichtige medizinische Entscheidungen zu treffen, der Alltag muss neu organisiert werden und körperliche sowie seelische Belastungen sind zu meistern. „Bei der Bewältigung von Anspannung, Angst, Niedergeschlagenheit und Erschöpfung (Fatigue-Syndrom) kann eine Psychoonkologie Erkrankte und ihre Angehörigen unterstützen“, erläutert Claudia Gebhardt-Zomorodbakhsch. Einzel-, Paar- und Familiengespräche sind in der Klinik bei Bedarf möglich.
Soziale Beratung
Die Mitarbeiterin vom Sozialdienst berät und unterstützt Betroffene bei sozialen und sozialrechtlichen Angelegenheiten. Sozialdienst-Mitarbeiterin Angelique Moys: „Dies beinhaltet beispielsweise Fragen zu Rehabilitationsmaßnahmen, Schwerbehinderung, Vorsorgevollmacht sowie zu den unterschiedlichen Versorgungsmöglichkeiten nach dem Krankenhausaufenthalt.“
Pflege
In Brustzentrum steht entsprechend der Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft eine speziell geschulte onkologische Fachpflegkraft zur Verfügung. Sie berät, informiert, schult und begleitet die Brustkrebserkrankten und ihre Angehörigen individuell zu pflegerelevanten Themen. Katja Klaus: „Auch nach dem stationären Aufenthalt stehe ich den Betroffenen als Fachkraft für onkologische Pflege weiterhin für Fragen zur Verfügung.“
Die Frauenklink mit dem Brustzentrum der Asklepios Harzklinik Goslar hat einen hohen Stellenwert in der Region. Frühzeitiges Erkennen und die optimale Behandlung ist eine wichtige Aufgabe und Schwerpunkt des Brustzentrums.
Hintergrund: Miriam Paurat, 50, Mutter zweier erwachsener Kinder, aus dem Nordharz ist selbst Brustkrebs-Betroffene, inzwischen wieder auf dem Weg der Besserung. Sie hat Sport studiert, machte zudem inzwischen eine Spezial-Ausbildung zur „Outdoor-against-cancer-Trainerin“ und gründete unlängst in dem Bereich ihr eigenes Unternehmen im Nordharz. Die Athletin hält Vorträge, gibt Seminare, Camps in Deutschland, Norwegen und auf Madeira. Ihr Kern-Thema: Vermittlung von fundiertem Wissen rund um das Thema Einfluss von Bewegung und Ernährung bei Krebserkrankungen (Infos: https://www.mirigo.de)
Start ist am 6. Februar 2024, die Details, die Termine:
Dienstags, Start: 6. Februar 2024:
9:00-9:45 Outdoortraining für Jedermann
10:00-10:45 Ganzkörpertraining für Jedermann
11:00-11:45 Stuhlgymnastik für Krebsbetroffene während/nach einer onkologischen Therapie
12:00-12:45 Stretching/Entspannung/Mobility für Krebsbetroffene während/nach einer onkologischen Therapie
Donnerstags, Start: 8. Februar 2024:
13:00-13:45 Outdoortraining für Krebsbetroffene während/nach einer onkologischen Therapie
14:00-14:45 Ganzkörpertraining für Krebsbetroffene während/nach einer onkologischen Therapie
15:00-15:45 Zirkel-/Stationstraining für Jedermann
16:00-16:45 Stretching/Entspannung/Mobility für Jedermann
Miriam Paurat: „Bei Abrechnung über die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP) bekommen die Teilnehmer:innen bis zu 80 Prozent der Kursgebühren von der Krankenkasse zurückerstattet. Die Kurse laufen als Präventionskurse. Ein Kursangebot umfasst zehn Übungsstunden, wobei die Teilnehmer:innen mindestens achtmal anwesend gewesen sein müssen, um den Kostenzuschuss der Krankenkasse zu bekommen.“ Die Kosten für die Kurse in Höhe von jeweils 119 Euro werden von der Krankenkasse bis zu 80 Prozent übernommen, das heißt, der Eigenteil der Teilnehmer:innen beträgt ca. 24 Euro.“
Miriam Paurat über ihre Motivation: „Ich freue mich, wenn ich anderen Menschen helfen kann.“ Als Leistungssportlerin mit Welt- und Europameistertiteln auf Masterebene im Laufen war sie bis zur eigenen Krebsdiagnose im Sportbereich auch als Vorbild unterwegs. Kurz vor ihrer Teilnahme an der Europameisterschaft im Jahr 2022 erhielt sie dann die Brustkrebs-Diagnose – sie nahm gleichwohl daran teil und wurde Europameisterin über die Distanz von 1500 Metern. „Nun, da ich selbst in der Krebstherapie bin, möchte ich ein Vorbild für Krebsbetroffene sein und meine Erfahrung nutzen. Meine neue Mission ist es, Menschen mit Krebs Mut zu machen und mit ihnen gemeinsam durch Aufklärung, Bewegung und einen optimierten Vitalstoffhaushalt aktiv gegen die Nebenwirkungen der Krebstherapie anzugehen und die Heilungschancen zu optimieren. Getreu dem Motto: Aufgeben ist keine Option!" Und weiter: „Aktuelle Studien belegen, dass es zusätzlich zur hochqualifizierten, medizinischen Behandlung auch weiterer Maßnahmen bedarf, um die Heilungschancen zu erhöhen.“ Es sei für sie wichtig, „Menschen dabei zu helfen, durch gezielte Bewegung gesünder und leistungsfähiger zu werden.“
Harzkliniken-Geschäftsführer Dennis Figlus: „Wir freuen uns sehr über unsere geplante Zusammenarbeit: Wenn die Weltklasse-Sportlerin Miriam Paurat bei uns ihre Kurse geben wird, ist das gut für die Menschen in unserer Region. Auch wir als Asklepios verstehen uns als Gesundheitsbegleiter.“ Asklepios ist vor-, während und nach dem Klinikaufenthalt für seine Patient:innen mit Rat und Tat da, eben auch mit Bewegungsangeboten.