Bundesweite Herzwochen: Herzkrank? So schützen Sie sich vor dem Herzstillstand! Chefärzte geben Ratschläge!
In Deutschland sterben Jahr für Jahr schätzungsweise 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Am häufigsten liegt eine langjährige koronare Herzkrankheit (KHK) einem solchen Herzstillstand zugrunde. „Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!“, ist das diesjährige Motto der Herzwochen, die jährlich von der Deutschen Herzstiftung initiiert werden, um für Herzkrankheiten zu sensibilisieren. Es geht auch darum, darüber zu informieren, wie Vorbeugung, frühzeitiges Erkennen und die konsequente Behandlung von Herzerkrankungen helfen, das Risiko eines plötzlichen Herztods auf ein Minimum zu reduzieren. Auch die Asklepios Kliniken in der Region Harz (Asklepios Harzkliniken und Asklepios Klinik Schildautal Seesen) und die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) von Asklepios beteiligen sich an der Aufklärungskampagne.
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Chefarzt Dr. Wittlinger: "Es ist sehr wichtig, Menschen mit einem Risiko für plötzlichen Herztod aufgrund ihrer Herzerkrankung oder familiären Vorbelastung frühzeitig zu sensibilisieren"
Wissenschaftlichen Berechnungen zufolge ist bei rund fünf Millionen Menschen in Deutschland eine KHK bekannt, die wiederum durch Risikokrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen (hohes Cholesterin) entsteht. Bei der Koronaren Herzkrankheit kommt es zu Ablagerungen in den Herzkranzarterien, die diese zunehmend einengen und zu einer verminderten Durchblutung des Herzmuskels führen. Eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Herzens ist somit insbesondere unter körperlicher Anstrengung nicht mehr gewährleistet. Aber auch andere Herzleiden sowie eine genetische Veranlagung gehen mit einem hohen Risiko für plötzlichen Herztod einher.
„Deren Ursache sind meistens Faktoren eines ungesunden Lebensstils wie Rauchen, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Übergewicht“, erklärt Dr. med. Ralph U. Mletzko, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie der Asklepios Klinik Schildautal Seesen. „Es ist sehr wichtig, Menschen mit einem Risiko für plötzlichen Herztod aufgrund ihrer Herzerkrankung oder familiären Vorbelastung frühzeitig zu identifizieren und Betroffene durch mehr Aufklärung dafür zu sensibilisieren, was die Ursachen und Warnzeichen dieses lebensbedrohlichen Ereignisses sind“, erläutert Privatdozent Dr. med. Thomas Wittlinger, Chefarzt der Medizinischen Klinik I (Kardiologie, Angiologie und Diabetologie) der Asklepios Harzkliniken.
Über die KHK hinaus gibt es noch weitere Herzerkrankungen, die ebenfalls das Risiko für einen plötzlichen Herztod erhöhen. Dazu zählen die schwere Herzinsuffizienz, Herzmuskelerkrankungen wie Herzmuskelerweiterung/-verdickung (dilatative bzw. hypertrophe Kardiomyopathie), die arrhythmogene Kardiomyopathie, die Herzrhythmusstörungen verursacht, sowie eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung). Unmittelbarer Auslöser des plötzlichen Herztods ist fast immer eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung, die Folge einer Herzerkrankung ist und die innerhalb weniger Minuten zu einem Kreislaufstillstand führt und das Herz stillstehen lässt. „Man sollte frühzeitig und konsequent einen gesunden Lebensstil pflegen, die Prävention sollte ein konstanter Bestandteil unseres Lebens bleiben, idealerweise bereits im Kindesalter beginnen“, so der Kardiologe, Chefarzt Dr. Mletzko.
Das Risiko für einen plötzlichen Herztod im Detail (Hintergrund 1):
- Zunahme des Risikos mit steigendem Lebensalter: Das mittlere Alter bei Eintritt eines plötzlichen Herztods liegt beträgt 70 Jahre.
- 34 Prozent aller Betroffenen sind jünger als 65 Jahre (hier meist angeborene Herzerkrankung, die bei körperlicher Belastung wie etwa beim Leistungssport zum plötzlichen Herztod führen kann)
- Männer sind deutlich mehr gefährdet als Frauen
- In bis 50 Prozent der Fälle ist der plötzliche Herztod die Folge einer bis dahin nicht bekannten Herz-Kreislauf-Erkrankung
- Spektrum zugrundeliegender Herzkrankheiten altersabhängig
Ursachen des plötzlichen Herztods im Detail (Hintergrund 2):
- in 80 Prozent der Fälle: koronare Herzkrankheit (KHK)
- Herzschwäche – besonders häufig, da Endstadium zahlreicher Herzkrankheiten
- In 15 Prozent der Fälle: Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathien)
- Seltener: Herzklappenerkrankungen, angeborene Herzfehler, erbliche Komponenten, sonstige Herzerkrankungen
- In weniger als 5 Prozent der Fälle: Herzmuskelentzündung (Myokarditis)/ Herzbeutelentzündung (Perimyokarditis
Video-Podcasts auch zu diesen und anderen Themen aus Medizin und Pflege gibt es bei Asklepios YouTube, Playlist Region Harz, u.a. zum Herzinfarkt mit Dr. Mletzko, („Herzinfarkt, wenn jede Sekunde zählt“, https://www.youtube.com/watch?v=J8KtXUfpFcs
Playlist Asklepios Kliniken Region Harz:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLhKoyZAFkGBtpgqvQXWO76FpkDovxAYwR
Infos speziell zur Kampagne Herzwochen 2023, u.a. Broschüren sowie Podcasts und Video-Clips gibt es unter https://herzstiftung.de/herzwochen. Der Ratgeber „Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!“ (158 S.) kann kostenfrei per Tel. unter 069 955128-400 (E-Mail: bestellung@herzstiftung.de) angefordert werden. Leicht verständlich informieren Herzexperten über die wichtigsten Ursachen des Herzstillstands und wie Vorbeugung, Diagnose und konsequente Behandlung von Herzerkrankungen helfen, das Risiko eines plötzlichen Herztods auf ein Minimum zu reduzieren.