Hitzewelle: Die zehn goldenen Tipps der Chefärzte!

Wetterexperten rechnen in vielen Regionen Deutschlands mit mehrtägigen hochsommerlichen Temperaturen von deutlich über 30 Grad, auch im Harz. Wie tagsüber werden auch die Nächte den Prognosen nach außerordentlich warm. Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme sowie allgemeines Unwohlsein sind dann die typischen Symptome der Patient:innen, die sich in einer Notaufnahme vorstellen oder dorthin gebracht werden. Die Chefärzte der Asklepios Kliniken Region Harz raten insbesondere Patient:innen mit Herzschwäche, Bluthochdruck oder geschwächtem Allgemeinzustand zu einem umsichtigen Umgang mit der Hitze: Viel Trinken, luftige Kleidung und wenig körperliche Anstrengung können helfen, Tage mit hohen Temperaturen gesund zu genießen.

Chefärzte raten bei Hitze: Viel Trinken, luftige Kleidung und wenig körperliche Anstrengung

Häufig ist Flüssigkeitsmangel Ursache für die Beschwerden. Insbesondere ältere Menschen reagieren dabei empfindlicher auf einen Flüssigkeitsverlust, z. B. durch Schwitzen, weil bei ihnen der Anteil von Flüssigkeit am Körpergewicht nur 60 Prozent ausmacht.

 

„Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte Hitzeeinwirkung“, erklärt Dr. med. Ralph U. Mletzko, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie und zugleich Ärztlicher Direktor der Asklepios Klinik Schildautal Seesen. An heißen Tagen erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf mitunter erheblich und es kann zu einer Dehydrierung kommen. „Man darf nicht vergessen, dass unser Körper die Flüssigkeit benötigt, um lebenswichtige Funktionen aufrecht zu erhalten. Im Falle eines Flüssigkeitsmangels klagen die Patient:innen häufig über Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme, Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein. Aber auch eine Bewusstseinstrübung kann eine ernstzunehmende Folge der Hitze sein“, so Dr. Mletzko.

 

Prof. Dr. med. Jörn Heine, Chefarzt und zugleich Ärztlicher Direktor der Asklepios Harzkliniken, ergänzt: „Außerdem gehen durch das Schwitzen wertvolle Mineralstoffe, die der Körper für seine Stoffwechselprozesse benötigt, verloren. Insbesondere kleine Kinder sowie ältere und kranke Menschen müssen in dieser Jahreszeit besonders vorsichtig sein.“ Bei Patient:innen mit Herzschwäche ist bei zunehmenden Beschwerden zeitnah der Hausarzt zu kontaktieren. Tägliches Wiegen sowie regelmäßige Blutdruckkontrollen können zur Einschätzung des Flüssigkeitshaushaltes und der Kreislaufsituation dienen.

 

Zehn „goldene Regeln“ der Mediziner der Asklepios Region Harz

 

Während die meisten Menschen die Sommerwärme voll genießen, sollten vor allem ältere Menschen

und Kinder vernünftig mit der Hitze umgehen.

 

1. Tragen Sie luftige Kleidung und eine helle Kopfbedeckung, wenn Sie in der Sonne unterwegs

sind.

2. Halten Sie sich möglichst in kühlen Räumen auf.

Vermeiden Sie ungewohnte körperliche Anstrengung.

4. Setzen Sie sich nicht der prallen Sonne aus (z. B. bei der Arbeit im Garten).

5. Gönnen Sie sich, wenn möglich,  eine verlängerte Mittagspause, machen Sie Siesta.

6. Bevorzugen Sie leichte Kost wie Gemüse, Fisch oder Obst.

7. Trinken Sie mehr als sonst, „immer über den Durst“, aber keinen Alkohol und nicht zu kühle

Getränke.

8. Trinken Sie nicht zu viel auf einmal, denn pro Stunde können Sie nur 500  bis 800 ml Flüssigkeit

aufnehmen und sinnvoll verwerten. Am besten trinken Sie über den Tag verteilt jede Stunde

ein Glas Wasser, auch wenn Sie noch keinen Durst haben.

9. Bei Hitze verbraucht der Körper mehr Natrium, Magnesium und Calcium. Deshalb ist es

ratsam, dementsprechend angereicherte Mineralwässer zu trinken. Herz- und nierenkranke

Menschen sollten allerdings aufpassen und ihren Arzt befragen, welche Wassersorten und

–mengen für sie geeignet sind.

10. Lassen Sie niemals Kinder oder Haustiere in einem geparkten Auto zurück.

 

 

Flüssigkeitsverlust und Durst

 

Kleine Kinder und ältere Menschen reagieren empfindlicher auf Flüssigkeitsverlust, vor allem durch Schwitzen. Bei großer Hitze gehen mit dem Körperwasser immer auch Natrium, Magnesium und Calcium mit verloren. Und zwar vor allem aus den Körperzellen einschließlich Nervengewebe. Diese trocknen dann regelrecht aus. Man wird dadurch müde und matt, die Reaktionsfähigkeit lässt nach, was unter anderem im Straßenverkehr riskant ist. Im Extremfall kann es zu regelrechten Verwirrtheitszuständen kommen. Aber auch das Herzkreislaufsystem ist gefährdet durch ein Versacken des Blutes mit Blutdruckabfall und durch Eindicken des Blutes mit Thrombose und Embolie. Ältere Autofahrer:innen sollten ebenfalls ein Prinzip der Regelmäßigkeit pflegen, nämlich alle zwei Stunden eine Pause zum Abkühlen und Trinken einlegen. Dies ist umso wichtiger, da die fehlende Wärmeabgabe im überhitzten Auto fatale Folgen für Reaktionsvermögen und Körperkreislauf hat.

 

Warme oder kalte Getränke

 

Kalte und eiskalte Getränke belasten den Körper deutlich mehr als wohltemperierte oder warme,

denn er muss viel Energie aufbringen, um die Temperatur zu regulieren. Als Folge schwitzen wir noch mehr. Dadurch werden zusätzliche Kalorien verbrannt, mit dem Effekt, dass zusätzliche Körperwärme entsteht. Extrem kalte Getränke können außerdem zu Magenproblemen und Unwohlsein führen. Deshalb der Hinweis: Auch warmer Pfefferminztee kann erfrischen und die Blutgefäße in Magen und Darm erweitern, sodass der Tee besser und schneller als kalte Getränke ins Blut gelangen kann.

 

Im Notfall immer 112 anrufen!

 

Wenn es zu einem Hitzschlag oder Kollaps gekommen ist oder der Verdacht besteht, ist sofort der

Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 zu verständigen. Bringen Sie die betroffene Person an einen kühlen Ort, lockern Sie seine/ihre Kleidung, kühlen sie mit feuchten Tüchern ab und reichen Sie Getränke, nicht zu kühl und nicht zu viel auf einmal.

 

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Notaufnahme- so funktioniert sie

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