Harzkliniken erhalten Asklepios Awards in zwei Kategorien
Große Ehre erneut für die Asklepios Kliniken in der Region Harz: Die Asklepios Harzkliniken gewinnen gleich zweimal den Asklepios Award 2021. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Bewegte Stationspfade“ mit dem 1. Preis in der Kategorie „Pflege“, es ist ein bisher einzigartiges Trainings- und Pflege-Konzept, mit dem Patient:innen wieder schneller in Bewegung kommen, stabiler und fitter werde, eine Art „Fitness-Parcours“ in der Klinik. Das Team der Asklepios Harzklinik Bad Harzburg erhält den 1. Preis in der Kategorie „Qualität“, für das Projekt „Patient Reported Outcome Measure“ (PROM), dies ist eine Befragung und Qualitätsanalyse bei Patient:innen, die eine primäre Hüft- oder Knieendoprothese bekommen haben. Dadurch werden mögliche Beschwerden und Probleme bei alltäglichen Aktivitäten, die durch das geschädigte Gelenk verursacht werden, erfasst, so können die Behandlungen noch effektiver gestaltet werden. Prof. Dr. Christoph U. Herborn, Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied des Vorstands der Asklepios Kliniken, überreichte an diesem Donnerstag den mit jeweils 2000 Euro dotierten Preis in der Harzklinik Goslar. Erst im vergangenen Jahr hatte die Asklepios Klinik Schildautal Seesen den begehrten Award gewonnen.
Prof. Dr. Christoph U. Herborn, Asklepios Vorstands-Mitglied, überreichte die zwei jeweils mit 2000 Euro dotierten Preise in Goslar
Die gekürten Projekte der Harzkliniken ragten aus den Bewerbungen hervor und kommen unmittelbar unseren Patientinnen und Patienten zu Gute“, sagte Prof. Herborn. „Zugleich sind dies eindrucksvolle Leistungen der engagierten Kolleginnen und Kollegen, dafür gebührt ihnen großer Dank.“
Dieses Jahr sind 34 Bewerbungen für die Asklepios Awards eingegangen. Eine fünfköpfige Jury aus unterschiedlichen Konzernbereichen hat alle Projekte in den Dimensionen „Erreichung strategischer Ziele, Qualität, Innovation, Nutzen für unsere Patient:innen beziehungsweise Mitarbeiter:innen, Übertragbarkeit auf andere Kliniken, Relevanz für den klinischen Alltag, Umsetzungsgrad und ökonomischer Nutzen“ im Schulnotensystem bewertet. So konnte aus den Mittelwerten eine Rangliste für die fünf Kategorien „Qualität, Innovation, Mitarbeiter:innenorientierung/Soziale Verantwortung, Pflege und Nachhaltigkeit“ erstellt werden. In diesem Jahr wird für jede dieser fünf Kategorien jeweils ein Preis vergeben bei den Kategorien Qualität sowie Mitarbeiter:innenorientierung/Soziale Verantwortung konnten sogar jeweils zwei Gewinner gekürt werden.
Harzkliniken-Geschäftsführer Matthias Dürkop: „Ich freue mich sehr darüber, dass unsere Mitarbeiter:innen so engagiert sind und nun einen so großen Erfolg erzielt haben, großartig!" Regionalgeschäftsführerin Adelheid May: „Herzlichen Glückwunsch, eine außerordentliche Leistung, auf die wir alle gemeinsam stolz sein dürfen. Das sind wichtige Projekte, die auch für andere Kliniken von Nutzen sein könnten. Als Dank für die besondere Leistung und als weiteren Anreiz und zur Unterstützung künftiger Projekte bekommen die Preisträger pro Projekt eine Erfolgsprämie von 2.000 Euro. Sie können damit zum Beispiel Investitionen und Anschaffungen für weitere Projekte vorzunehmen oder eine andere geeignete Verwendung für die Prämie wählen.
Beata Boronczyk (Advanced Practice Nurse M.A.; MscN, Pflege) hat das Stationspfade-Projekt unter anderem mit Kolleg:innen der Ergo- und Physiotherapie Julia Albrecht, Maria Rukat, Jennifer Tauchert entwickelt und umgesetzt. Sie ist gelernte Krankenschwester, aber auch eine der Pflegekräfte mit Masterabschluss in der Pflegewissenschaft und besonderer Spezialisierung. In den Harzkliniken wirkt sie als „Demenzbeauftragte“, kümmert sich als studierte Pflegexpertin im Fachgebiet Demenz um derart betroffene Patient:innen.
Privatdozent (PD) Dr. med. Christian Liebau, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und gelenkerhaltende Chirurgie der Asklepios Harzklinik Bad Harzburg, Monika Karsten, Qualitätsmanagerin der Harzkliniken, sowie Stefan Kruse (Konzernbereich Qualität) sind für das PROM-Projekt verantwortlich.
Das sind die Projekte:
„Bewegte Stationspfade"
Mit einem neuen in dieser Form einzigartigen Trainings- und Pflege-Konzept sollen Patient:innen wieder schneller in Bewegung kommen, stabiler und fitter werden. „Bewegte Stationspfade“, heißt das Programm, das zunächst auf drei Stationen der Asklepios Harzklinik Goslar etabliert wurde. Dafür wurden dort in den Fluren große Plakate an den Wänden angebracht, sie ergeben einen „Pfad,“ eine Art „Fitness-Parcours“ in der Klinik - detailliert beschreiben sie mit Text und Bildern medizinisch ausgerichtete, sensomotorische Sportübungen (etwa für Beine, Arme, Nacken), die man sofort einfach vor Ort nachmachen kann. Hintergrund: Gerade in Kliniken bewegen sich Patient:innen in der Regel weniger, dem will das Programm entgegnen. Durch die Schaffung einer bewegungsfördernden Umgebung und die täglichen Übungen und Bewegung entlang des Pfades soll die Mobilität vor allem der älteren Patient:innen erhalten bleiben beziehungsweise gefördert werden.
Die Flure der Stationen sind jeweils 50 Meter lang. Gehen die Patient:innen zum Beispiel mehrmals am Tag den „Bewegungspfad“ entlang, werden sie eine Strecke im Schnitt von 400 Meter schaffen. Ein weiterer Aspekt: In den sogenannten „Guten Stuben“, das sind gemütlich eingerichtete Aufenthaltsräume (etwa mit Kamin, Gemälden von Bücherwänden, Aquarien mit echten Fischen) haben Patient:innen jeweils die Möglichkeit, eine Pause zu machen und bei Gelegenheit mit anderen in Kontakt zu kommen.
„PROM“:
In Jahr 2017 startete das PROM-Pilotprojekt zur Endoprothetik (Knie- oder Hüftprothese) in der Asklepios Harzklinik Bad Harzburg. Patient:innen werden dabei an Hand des so genannten „Harris Hip Scores“ beziehungsweise des modifizierten Bad Harzburger „Knee Scores“ zu ihrem aktuellen Gesundheitszustand befragt. Es werden mögliche Beschwerden und Probleme bei alltäglichen Aktivitäten, die durch das geschädigte Gelenk verursacht werden, erfasst.
Das PROM-Projekt beinhaltet die prospektive Qualitätsanalyse von Patient:innen, die eine primäre Hüft- oder Knieendoprothese bekommen haben. Mit diesem Projekt kann sichergestellt werden, dass prae- und zehn Jahre postoperativ im jährlichen Abstand Ergebnisse gesammelt werden. Auf der Basis eines Score-Systems erfolgt die Abfrage direkt am Patienten. Somit erhalten Kliniker ein sicheres Feedback über geleistete Arbeit am Patienten. Nach regelmäßiger Auswertung der Ergebnisse sollen Standards beibehalten oder gegebenenfalls modifiziert werden, um diese in den vorhandenen Behandlungspfad zu integrieren. Da zunehmend Empfehlungen von Kostenträgern an Patient:innen weitergegeben werden, erscheint dieses Projekt hoffnungsvoll, um darzustellen, wie gut am und mit dem Patient:innen gearbeitet wird.
Mehrfach wurden die Asklepios Kliniken in der Region Harz mit dem Award geehrt
Vor zuletzt der Asklepios Klinik Schildautal Seesen im vergangenen Jahr hatten im Jahr 2016 der Leitende Oberarzt Ulrich Sievers, verantwortlich für die Krankenhaushygiene der Asklepios Harzkliniken, und sein dreiköpfiges Hygiene-Fachkräfteteam für ihr Verfahren des „MRSA-Vollscreening“ in der Kategorie „Qualität“ den renommierten Asklepios Award erhalten. Bei dem damals prämierten Verfahren werden alle Patienten sofort auf die spezielle Form der multiresistenten Keime „MRSA“ überprüft. Im Klartext: Jeder Patient, der in der jeweiligen Klinik der drei Standorte (Goslar, Clausthal-Zellerfeld, Bad Harzburg) aufgenommen wird, wird innerhalb der ersten 24 Stunden in einer mikrobiologischen Untersuchung auf diese Keime mit einem Nasen- und Rachenabstrich getestet. Nur wenige Kliniken in Deutschland praktizieren das umfassende MRSA-Vollscreening wie die jetzt ausgezeichneten Harzkliniken.
Bereits im Jahr 2013 gab es einen Asklepios Award für die Harzkliniken. Und: Im Jahr 2014 gewann das „Präventionsprojekt“ der Harzkliniken „Stay alive“ den Award. Bei dem Aktionstag, der in dieser Form einzigartig in Deutschland ist, warnen Ärzte, Pflegekräfte und Institutionen aus der Region wie Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und Präventionsdienste Jugendliche vor den Gefahren Alkohol, Drogen und Handy am Steuer, dabei wirken die Schüler:innen als „Statisten“, als geschminkte Verletzte und Ersthelfer, aktiv in einem nachgestellten realistischen Verkehrsunfall mit. Zudem gibt es Vorträge und Führungen unter anderem in den Schockraum der Rettungsstelle, wo Schwerverletzte versorgt werden.