Harzklinik Goslar: Neue interdisziplinäre Intensivstation eröffnet
Die Asklepios Harzkliniken haben am Standort in Goslar eine neue, interdisziplinäre Intensivstation eröffnet: Sie befindet sich in nach höchstem architektonischen Standard errichteten, großzügigen, lichtdurchfluteten Räumen und ist mit neuester, hochwertiger Medizintechnik ausgestattet. Die hochmoderne Abteilung auf rund 1000 Quadratmetern kann nunmehr gleichzeitig bis zu 21 schwerkranke Patienten betreuen. Da jeder Bettplatz nunmehr mit einem Beatmungsgerät und der entsprechenden Überwachungseinheit ausgestattet ist, können jetzt doppelt so viele schwerkranke Patienten behandelt werden. Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk besichtigte bei einem Rundgang die neue Intensivstation. Asklepios verstärkt damit gerade in der weltweiten Corona-Pandemie die Intensivkapazitäten massiv. Jährlich wurden bisher insgesamt rund 3000 Patienten auf der Intensivstation am Klinik-Standort in Goslar versorgt.
Asklepios verstärkt Intensivkapazitäten: Oberbürgermeister Dr. Junk: „Ein großer Gewinn für den Gesundheitsstandort, für die Region“
„Die neue Intensivstation ist nicht nur ein großer Gewinn für den Gesundheitsstandort Goslar und seine Bürgerschaft, sondern stärkt die ganze Region“, sagte Oberbürgermeister Dr. Junk bei der Besichtigung. „Gerade in Zeiten der weltweiten Corona-Pandemie ist dies ein besonders wichtiger Beitrag.“ Unter den Corona-Beschränkungen war es ein kurzer Besichtigungs-Rundgang im kleinsten Kreis. Dr. Junk war anlässlich der Aufsichtsratssitzung der Asklepios Harzkliniken GmbH zu Gast, unlängst wurde er als neues Mitglied in das Gremium berufen. „Ich freue mich darüber, dass ich dort mitwirken kann, Asklepios ist als privater Klinikbetreiber ein wichtiger Partner in der Stadt und Region.“ „Als Gesundheitsversorger Nr. 1 fühlen wir uns eng mit der Stadt und Region verwurzelt, daher freuen wir uns sehr, dass Herr Dr. Junk unserem Aufsichtsrat angehört, herzlich willkommen“, sagte Harzkliniken-Geschäftsführerin Adelheid May.
Die neue Intensivstation, die die alte im Hauptgebäude ablöst, ist in einem nun kernsanierten und modernisierten Gebäudekomplex untergebracht. In dem Gebäudeteil, der jetzt umgebaut wurde - in Blickrichtung auf den Haupteingang, rechts im Haus - war früher unter anderem jahrelang die Geburtshilfeabteilung, diese zog bereits Ende 2016 in neue, für eine halbe Million Euro modernisierte, Räumlichkeiten im Hauptgebäude. In diesen Klinikkomplex zogen nun unter anderem auch eine onkologische Station ein (dort werden an Krebs erkrankte Menschen behandelt), die Physiotherapie und die Apotheke am Krankenhaus. Insgesamt haben die Asklepios Harzkliniken in dieses Bauprojekt mit Eigenmitteln mehr als zehn Millionen Euro investiert. Nach knapp zwei Jahren Umbauzeit wurde der Gebäudetrakt nun bezogen.
Prof. Dr. med. Jörn Heine, Ärztlicher Direktor der Harzkliniken, sagte: „Mit der neuen interdisziplinären Intensivstation haben wir einen weiteren Meilenstein in unserem Leistungsangebot erreicht und sind insbesondere für die aktuellen Herausforderungen der Corona-Pandemie bestens gewappnet. Wir können jetzt bis zu zehn beatmete Patienten gleichzeitig isolieren. Dies ist bei der hochinfektiösen SARS-COV 2-Erkrankung besonders wichtig – um die anderen Patienten wie auch unsere Mitarbeiter maximal schützen zu können.“
Der Vorteil: „Spezialisten aus unterschiedlichen Fachrichtungen betreuen hier die Patienten fachübergreifend und gemeinsam auf einer Station“, erläutert Stefan Stagge, Stationsleitung der Interdisziplinären Intensivstation. Früher waren die Intensiv-Einheiten fachlich als auch räumlich getrennt: in einer anästhesiologisch geführten Station für alle operative Fächer und – zwei Stockwerke darüber – in einer internistischen Intensivstation für alle nicht operativen Fächer, wie etwa für herzkranke Patienten.
Daten, Highlights, die neue Intensivstation im Überblick:
- Insgesamt gibt es zehn 43 Quadratmeter große Doppel- und vier 29 Quadratmeter große Einzelzimmer, pro Bett acht Netzwerkstellen, 20 Steckdosen-Plätze für jeden Patienten, dazu kommen unter anderem ein USB-Anschluss, Fernsehgerät, eine indirekte Raumbeleuchtung mit LED Lichttechnik. Die Zimmer haben teilweise spezielle Personal-Schleusen, können dadurch sofort ideal räumlich von anderen Zimmer als Isoliereinheiten eingerichtet werden.
- Kernstück der eingesetzten Medizintechnik sind unter anderem auch „Intensiv-Respiratoren“ an jedem Bett, High-Tech-Beatmungsgeräte: Es sind Medizingeräte der Premiumklasse (Wert: jeweils rund 25.000 Euro), sie bieten höchste Beatmungsqualität, ermöglichen umfangreiche Messwerte und sind für die invasive und nicht-invasive künstliche Beatmung in allen klinischen Zuständen und für alle Intensivpflege-Bereiche einsetzbar.
- Ein weiteres Highlight, das es nur in wenigen Kliniken in Deutschland gibt: ein ausgeklügeltes innovatives Beleuchtungssystem, es kann je nach Stimmung und medizinischer Notwendigkeit die Zimmer in 256 unterschiedlichen Farben illuminieren. Eine adäquate Beleuchtung spielt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen beispielsweise eine wichtige Rolle bei Patienten, die sich nach einer OP noch in einem „Delir“ befinden, das heißt, die in der Aufwachphase aus der Narkose oftmals noch zeitweise verwirrt sind. Je nach Notwendigkeit kann man beispielsweise hier beruhigende Farben wie Blautöne verwenden, um besonders aktive, unruhige Delir-Patienten zu dämpfen oder grellere Farben wie Rot, um eher lethargische Patienten zu stimulieren. Eine solche Behandlung ist sehr wichtig für die Genesung, auch, um etwaige schwere Spätfolgen, Traumatisierungen, bedingt durch den Aufenthalt auf einer Intensivstation, frühzeitig zu vermeiden.
- In Planung ist ein besonderes, neues visuelles Konzept: Via Fernseher am Bett über den Gesundheitssender von Asklepios, „Health TV“, können Patienten künftig besondere Themen-, Entspannung-Filme gezeigt werden, beispielsweise Naturszenen wie Sonnenaufgänge, Landschaften, etwa Berge, Wälder, Meer, sowie Natur-Spaziergänge – ein Projekt, das zusätzlich medizinisch, heilend unterstützend wirken kann bei den Patienten.
- Es gibt ein modernstes „Fluid-Management“, durch Infusionen und Perfusionen, das bedeutet: Viele der auf der Intensivmedizin verwendeten Medikamente müssen über elektronisch gesteuerte Medikamentenpumpen (Spritzenpumpe) direkt intravenös verabreicht werden, derartige Geräte sind neben dem Patientenbett aufgestellt.
- Zur kontinuierlichen Kontrolle von EKG, Blutdruck, Körpertemperatur und oftmals noch viel mehr Vitalparametern sind an jedem Behandlungsplatz Monitore angebracht, deren Signale zusätzlich in eine High-Tech-Überwachungszentrale geleitet und auch von dort beobachtet und ausgewertet werden können. Das erspart Wege und wertvolle Zeit.
- Die neu installierte Monitoranlage kann nicht nur den bisherigen Überwachungsstandard nochmal deutlich verbessern, sondern auch die akustische Belastung der Patienten erheblich reduzieren.
- Jedes Patientenzimmer hat einen Hochleistungs-PC-Arbeitsplatz, ist umfassend technisch vorbereitet, um eines Tages die vollständige digitale Patientenakte mit komplett papierloser lückenloser Dokumentation nebst all seinen Daten nutzen zu können.
- Zu den hochmodernen mobilen Akut-Nierenersatztherapiegeräten mit „Citrat-Funktion“, die zum Intensivpatienten ans Bett gefahren werden können, gibt es vier extra ausgestattete Bettplätze für die chronische Dialyse. An diesen Bettplätzen wird das elektrisch leitfreie Wasser, das zur Nierenersatztherapie erforderlich ist, nicht mehr durch Kleingeräte in Patientennähe, sondern extern über ein festinstalliertes Groß-Gerät im größeren Umfang eingeschleust. Das bedeutet eine erheblich reduzierte Geräuschbelastung für die Patienten. „Citrat“ ist ein spezielles Mittel, das außerhalb des Körpers, also in den Plastikschläuchen des Geräts, die Blutgerinnung verhindert.
- Es sind insgesamt mehr als 5000 Meter Netzwerkkabel verbaut worden.
Hintergrund:
Die Modernisierung des Gebäudetraktes, in dem nun die neue Intensivstation untergebracht ist, ist eines der bisher größten Bauprojekte der Asklepios Harzkliniken, insgesamt haben die Kliniken seit ihrer Übernahme der Häuser vom kommunalen Träger im Jahr 2003 mehr als 25 Millionen Euro in die drei Klinikstandorte in Goslar, Bad Harzburg und Clausthal-Zellerfeld investiert. Das Gebäude, in dem bis auf die Grundmauern alle entscheidenden Teile wie tragende Wände, Leitungen etc. von Grund erneuert wurden, umfasst 50.000 Quadratmeter. Die Asklepios Harzkliniken stellen mit ihren 389 Planbetten und 14 Fachabteilungen die zentrale Gesundheitsversorgung der Harzregion rund um die Uhr sicher. Dabei kooperieren sie eng und kollegial mit anderen Fachabteilungen, niedergelassenen Arztpraxen und benachbarten medizinischen Zentren. Die Kliniken betreuen jedes Jahr insgesamt mehr als 19.000 Patienten stationär; rund 25.000 Patienten werden jährlich in der Rettungsstelle der Asklepios Harzklinik Goslar behandelt.