Standort Clausthal-Zellerfeld: Chefärztin kritisiert Politiker-Statements
Nach der Kreistagssitzung und der dort geäußerten pauschalen Kritik an den Harzkliniken hat sich nun erstmals die Chefärztin der Geriatrie der Harzkliniken, Dr. med. Sabine Reuter, (zuständig für beide Standorte, Clausthal-Zellerfeld und Goslar) zu Wort gemeldet. „Aufgrund der von manchen Politikern geäußerten pauschalen Behauptungen von falschen Fakten besteht die Gefahr, Patienten zu verunsichern. Das ist unverantwortlich“, sagte Dr. Reuter. „Solche Behauptungen vorzubringen, hat Stammtischniveau und schadet nur der Region selbst.“ Eine allgemeine vage Kritik beispielsweise, dass das Krankenhaus nicht funktioniere, sei haltlos und verletze überdies die Mitarbeiter in ihrer Berufssehre, die sich täglich mit großem Engagement um das Wohl der Patienten kümmern, so die Chefärztin weiter.
Dr. Reuter: „Verantwortungslose Behauptungen verletzen Mitarbeiter und schaden der Region“
Dr. Sabine Reuter weiter: „Wenn Politiker vortragen, die Klage richte sich nicht gegen unsere Mitarbeiter, und gleichzeitig unsere Leistungen am Standort in Clausthal-Zellerfeld schlechtreden, ist das nicht überzeugend, nicht wertschätzend und kein guter Stil.“ In der Kreistagssitzung war die Klage des Landkreises gegen die Harzkliniken im Zusammenhang mit dem Klinik-Standort Clausthal-Zellerfeld beschlossen worden.
Die Chefärztin betonte, dass die räumliche, medizinische und personelle Leistungsfähigkeit am Klinik-Standort Clausthal-Zellerfeld trotz schwieriger Rahmenbedingungen umfänglich sichergestellt ist. „Patienten müssen sich überhaupt keine Sorgen machen, der Klinik-Betrieb geht dort trotz der anhängigen Rechtsstreitigkeiten und schwierigen Rahmenbedingungen geordnet weiter“, sagte sie.
Konkret kritisierte Dr. Reuter unter anderem folgende Aussage aus der Politik: In der betreffenden Kreistagssitzung hatte Petra Emmerich-Kopatsch, Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtages sowie SPD-Kreistags- und Landtagsabgeordnete, öffentlich behauptet, es gebe in der Klinik Clausthal-Zellerfeld weder ein EKG- noch ein Ultraschallschallgerät, auch seien dort keine 20 Betten mehr vorhanden beziehungsweise könnten dort keine 20 Patienten mehr versorgt werden. „Das entspricht nicht der Wahrheit, so etwas zu behaupten, ist rufschädigend und verunsichert die Bevölkerung“, sagte Dr. Reuter. Denn: Es gibt an dem Klinik-Standort drei EKG-Geräte, sieben Langzeit-EKG-Geräte sowie mehrere Ultraschallgeräte, außerdem deutlich mehr als 20 Betten.
Die Chefärztin verwies überdies auf das umfassende Leistungsangebot, das die Harzkliniken an dem Standort Clausthal-Zellerfeld für die Patienten anbieten. Im Jahr 2018 wurden dort mehr als 500 Patienten stationär behandelt.
- Es gibt ein umfassendes Leistungsangebot der Abteilung Innere Medizin/Geriatrie, verantwortlich ist Chefärztin Dr. Reuter; dazu gehört u.a. eine vollständige geriatrische Früh-Rehabilitation, die Behandlung internistischer Erkrankungen wie z.B. Herzerkrankungen, COPD, Lungenentzündung, Diabetes und Stoffwechselerkrankungen, Bluthochdruck, „Frailty Syndrom“ (Gebrechlichkeit), die Behandlung von Symptomen wie allgemeine Schwäche, Gewichtsverlust, Muskelschwund, Anfälligkeit für Krankheiten.
- Behandelt werden auch Gangstörungen im Rahmen von Knochenbrüchen oder neurologischen Erkrankungen.
- Möglich sind Ultraschall-Untersuchungen etwa bei Schilddrüsen- und Herz-Problemen.
- Auch eine moderne Schluckdiagnostik gehört zum Leistungsangebot: Endoskopie-Untersuchungen bei Schluckbeschwerden durch ein modernes tragbares Rhino-Laryngoskopie-Gerät, um den Kehlkopf zu beobachten. Überdies gibt es mehrere patientennahe labor-diagnostische Geräte zur Bestimmung von Laborwerten.
- Durch die Kooperation mit dem MVZ radiologie.zentrum. nordharz wird auch die radiologische Diagnostik am Standort sichergestellt.