Herzinfarkt: Ärzte, Pflege- und Rettungskräfte kamen zur Fortbildung
Mehr als 30 Ärzte, Pflege- und Rettungsdienstkräfte der Goslarer Arbeitsgruppe „Herzinfarktversorgung" kamen zur Fortbildung in die Harzklinik Goslar, das Fazit der Untersuchungen: Die Notfallversorgung von Patienten mit akutem Herzinfarkt im Landkreis Goslar und in den Asklepios Harzkliniken ist weiterhin auf höchstem Niveau sichergestellt und gewährleistet eine exzellente Versorgung der Menschen im Landkreis.
Beste Behandlungserfolge bei der Herzinfarktversorgung
Die Notfallversorgung von Patienten mit akutem Herzinfarkt im Landkreis Goslar und in den Asklepios Harzkliniken ist weiterhin auf höchstem Niveau sichergestellt und gewährleistet eine exzellente Versorgung der Menschen im Landkreis. Das ergibt sich auch aus den neuesten Untersuchungen der Goslarer Arbeitsgruppe „Herzinfarktversorgung“, die nun auf der regelmäßigen Fortbildungsveranstaltung für Ärzte, Pflege- und Rettungsdienstkräfte in der Asklepios Harzklinik Goslar vorgestellt wurden. Privatdozent (PD) Chefarzt Dr. med. Thomas Wittlinger, Msc, (Chefarzt der Medizinischen Klinik I, Kardiologie, Angiologie und Diabetologie) und Dr. med. Tobias Steffen, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Landkreis Goslar, präsentierten den mehr als 30 Teilnehmern der notfallmedizinischen Fortbildungs-Veranstaltung, die im vergangenen Jahr vom Landkreis, dieses Mal von der Asklepios Harzklinik Goslar durchgeführt wurde, die Ergebnisse.
Wichtigste Erkenntnisse im Vergleich zum Zeitpunkt des Vorjahres:
- Es gibt mehr Patienten, die vom Rettungsdienst direkt ins Herzkatheterlabor der Harzklinik gebracht werden, nämlich 95 Prozent (vor einem Jahr lag die Zahl bei 86 Prozent). Ein Grund dafür ist, dass beim Einsatz schon im Vorfeld insgesamt mehr EKGs aus dem Rettungs- bzw. Notarztwagen direkt in die Klinik übermittelt werden. Dadurch muss der Patient nicht erst über den Umweg der Notaufnahme gebracht werden, so spart man wertvolle Zeit bei der Notfall-Behandlung.
- Die telefonische Vor-Anmeldung der Herzinfarkte durch den Rettungsdienst direkt in die Klinik bei einem Einsatz liegt jetzt annähernd bei 100 Prozent, hat sich weiter verbessert. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren waren es 72 Prozent.
- Die Sterblichkeit nach akutem Herzinfarkt liegt in Goslar bei lediglich zehn Prozent.
„Dies sind sehr gute Ergebnisse trotz der teilweisen weiten Anfahrtswege und immer älter werdenden Menschen im Landkreis, der gute Trend der positiven Entwicklung setzt sich fort“, resümierte PD Dr. med. Wittlinger. „Es ist wichtig, dass im Landkreis alle an der Notfallversorgung Beteiligten eng zusammenarbeiten, nur so ist eine optimale Notfallversorgung gewährleistet. Der gegenseitige Austausch, die Fortbildung und Abstimmung untereinander sind besonders wichtig, davon profitieren letztlich die Patienten.“ Der Andrang in dem für die Veranstaltung auf dem Klinik-Gelände eigens aufgebauten Zelt war groß, anschließend tauschten sich die Experten noch bei einem kleinen Imbiss aus. „Die Teamarbeit ist entscheidend, und die funktioniert bestens“, ergänzte Dr. med. Tobias Steffen vom Landkreis. „Wichtig ist: Bei jedem Rettungseinsatz mit Verdacht auf Herzinfarkt ist ein erfahrener Notarzt als Begleitung dabei“, betonte Dr. med. Steffen, „vom ersten Patientenkontakt an ist somit eine effektive Versorgung gewährleistet.“
Bei dem Thema geht es im Kern um folgende Fragen: Wie lange dauert es im Durchschnitt, bis der Rettungswagen bei einem Herzinfarkt am Einsatzort eintrifft, wie schnell wird der Patient in die Klinik gebracht, wie schnell dort versorgt? Bei Patienten mit akutem Herzinfarkt haben die Behandlungszeiten enormen Einfluss auf die Sterblichkeit. Gelingt es, das verschlossene Infarktgefäß innerhalb von 90 Minuten nach dem Erstkontakt wieder zu öffnen, ist die Sterblichkeitsrate dreimal so niedrig. Der Herzinfarkt ist eine der Haupt-Todesursachen in den Industrienationen. In Deutschland bekommen nach Expertenschätzungen pro Jahr etwa 280.000 Menschen einen Herzinfarkt.
Die Behandlungserfolge bei der Herzinfarktversorgung der vergangenen fünf Jahre:
- Bei 98,5 Prozent der 323 Patienten mit akutem Herzinfarkt wurde sofort eine Herzkatheteruntersuchung in der Harzklinik Goslar vorgenommen.
- 91,6 Prozent der Patienten konnte mit einer Ballonaufdehnung oder Stentimplantation geholfen werden.
- Aufgrund der hervorragenden, vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Klinik wurde die Zahl der Diagnosemitteilungen via „Funk-EKG-Übertragung“ aus dem Rettungswagen direkt auf die Intensivstation auf 100 Prozent gesteigert. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 waren es im Schnitt 56 Prozent. Durch diese Vorgehensweise kann lebensrettende Zeit gewonnen werden, da bereits während des Transportes das Herzkatheterteam verständigt wird.
- Door-to-Ballon: (d.h. Zeitraum vom Eintreffen in der Klinik bis zur Wiedereröffnung des Gefäßes, die festgelegte Zeit beträgt nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie 60 Minuten): Die Zeit lag im vergangenen Quartal bei 37 Minuten, hat sich im Vergleich zum Vorjahr um eine Minute verbessert.
- Kontakt-to- Ballon: (Zeitraum vom Eintreffen des Rettungsdienstes beim Patienten bis zur Wiedereröffnung des Gefäßes in der Klinik, die festgelegte Zeit nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie beträgt 120 Minuten): lag im vergangenen Quartal bei 82 Minuten, ebenfalls eine Minute besser als im Vorjahr.
- Door-to-Punktion: (Zeitpunkt vom Eintreffen in der Klinik bis zum Einsatz des Herzkatheters, Punktion). Lag im Schnitt bei 11 Minuten.
Broschüre
Flyer Asklepios-Forum Harzgesundheit "Ernährung"