Zweifacher Gold-Medaillen-Olympiasieger Sloothaak am Knie operiert
Die Asklepios Harzklinik Bad Harzburg hat derzeit einen prominenten Patienten: Die Reiterlegende Franke Sloothaak, 59, zweifacher Goldmedaillen-Olympiasieger in der Mannschaft im Springreiten von 1988 und 1996 und Ex-Weltmeister, wurde dort vom Team unter Chefarzt, Privatdozent (PD) Dr. med. Christian Liebau erfolgreich am Knie operiert – der Spitzensportler erhielt ein künstliches Kniegelenk und ist wohlauf. Sloothaak, zu Hause in Steinhagen bei Bielefeld, der inzwischen nicht nur als Reiter, sondern auch als Trainer, Ausbilder und Betreuer von internationalen Reitergrößen weltweit engagiert ist, kam zur Operation extra aus China in den Harz. Voraussichtlich in vier bis fünf Wochen kann er sein Training wieder aufnehmen.
Spitzensportler kann bald wieder trainieren
„Ich bin sehr glücklich und zufrieden, dass die Operation so gut verlaufen ist und hoffe, dass ich bald wieder Golf spielen und reiten kann“, sagte Franke Sloothaak. Schon fünf Tage nach der Operation, die Chefarzt, PD Dr. med. Christian Liebau persönlich vornahm, kann Franke Sloothaak schon wieder vorsichtig mit einem Gehstock laufen. „Das freut uns natürlich sehr, hat uns aber auch schon erstaunt. Nach so kurzer Zeit wieder laufen zu können, ist bei einem solchen Eingriff nicht selbstverständlich“, sagt Dr. Liebau.
PD Dr. med. Liebau ist Facharzt für Orthopädie sowie Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Er absolvierte Weiterbildungen als Arzt für Physikalische Therapie und Chirotherapie. Seit 2003 ist PD Dr. med. Liebau bei den Asklepios Harzkliniken tätig, dort als Chefarzt der Klinik für Orthopädie und gelenkerhaltende Chirurgie der Asklepios Klinik Bad Harzburg. Sein Renommee als Experte reicht weit über die Region hinaus, in die Asklepios Klinik Bad Harzburg kommen Patienten aus aller Welt, darunter auch prominente Politiker und Sportler wie eben der weltberühmte Reiter Sloothaak. Der klinische Schwerpunkt der Klinik in Bad Harzburg liegt in der Knorpel- und Miniskustransplantation sowie in der modernen Endoprothektik für Hüft-, Knie-, Schulter- und Sprunggelenk.
Das Besondere an der Kniegelenks-Operation bei Sloothaak war die zeitliche Nähe mit einer anderen Operation bei ihm, denn: Dr. Liebau hatte den Reiter im August 2017 an der Schulter operieren müssen, bei der Voruntersuchung dazu wurden dann auch die dringenden Knie-Probleme bekannt. „Wir wollten dem Sportler wertvolle Zeit sparen, deswegen haben wir nun die Knieoperation gemacht, in vier bis fünf Wochen dürfte er mit dem neuen Kniegelenk wieder vollbelastbar sein und reiten“, prognostiziert der Chefarzt.
„Das ist wunderbar“, freut sich Franke Sloothaak, der nach wie vor weltweit an internationalen Turnieren teilnimmt, beruflich unter anderem in China aktiv ist. Vielleicht kommt ihm bei dem Umstand, warum er so schnell wieder auf den Beinen ist, auch seine Einstellung als Sportler zu Gute: „Entscheidend ist auch hier die Motivation, also, etwas wirklich zu wollen“, sagt Franke Sloothaak. Und Training, das bedeute, zu lernen, mit Schmerzen umzugehen, diese auszuhalten, und dadurch und mit bester Motivation so schnell wie möglich wieder zu genesen, so Sloothaak.
Sein Leben, das ist der Reitsport: Als Zehnjähriger begann er, im niederländischen Heerenveen geboren, zu reiten. Im Alter von 14 Jahren errang er mit der niederländischen Equipe bei den Junioren-Europameisterschaften in Irland die Silbermedaille. Jahre später lernte Sloothaak sein „Handwerk“ auch bei Alwin Schockemöhle, dem deutschen Olympiasieger von 1976. Im Jahr 1979 konnte er als deutscher Staatsbürger auch an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen. Sloothaak ist bekannt dafür, seine Pferde auch sehr gut Dressur zu reiten. 1983 wechselte er zum „Stall“ von Alwin Schockemöhles Bruder Paul. Ein Jahr später nahm er an den Olympischen Spielen in Los Angeles teil und gewann auf seinem Pferd Farmer mit der deutschen Equipe die Bronzemedaille. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul ritt Sloothaak auf Walzerkönig mit der deutschen Mannschaft zu Gold, ebenfalls Gold gelang ihm acht Jahre später in Atlanta mit dem Pferd Joli Coeur.
Seine größten Erfolge waren dabei wohl die Siege bei den Weltreiterspielen 1994 in Den Haag. Sowohl in der Einzelwertung als auch mit der Mannschaft gewann er mit Weihaiwej den Weltmeistertitel. Vier Jahre später wiederholte er den Mannschaftstriumph in Rom. Im Einzelwettbewerb sicherte er sich 1998 mit Joli Coeur noch einmal Bronze.
Sloothaak, selbst weiterhin bei internationalen Turnieren am Start, betreut zudem auch internationale Spitzen-Reitsportler. Im September 2012 gewann er mit Lascar, einem Pferd des von Sloothaak trainierten Benas Gutkauskas, den Großen Preis von Georgenburg. In den Jahren 2014 und 2015 war er mehrmals mit Leihpferden bei Springturnieren in China aktiv.